Bochum.

Mit dem neuen Kapitän Christoph Dabrowski reisen die Bochumer zum Pokalspiel bei den Kickers Offenbach. Noch nicht festgelegt hat sich VfL-Coach Funkel, mit welchen Spielern er den Bieberer Berg zu stürmen gedenkt.

„Erfahrung, Reife, taktisches Geschick, Verantwortung.“ Als Friedhelm Funkel danach gefragt wurde, was denn einen Mannschaftskapitän auszeichnen sollte, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Christoph Dabrowski, ein Wunder ist es wahrlich nicht mehr, wird also in der kommenden Spielzeit die Mannschaft des VfL Bochum an- und möglichst zurückführen in die Bundesliga.

Dabrowski zur Seite stehen werden Marcel Maltritz, Philipp Bönig und Giovanni Federico. Nicht Stellvertreter, sondern „Mitstreiter“, so der VfL-Trainer, sollen sie sein und sich für „gute Zusammenarbeit und Erfolg mitverantwortlich“ fühlen. Dabrowskis Vorgänger Maltritz bescheinigte Funkel übrigens ein absolut professionelles und offenes Verhalten. Das kenne er, der abgesetzte Kapitäne im Schmollwinkel erlebt hat, auch anders.

Drei Positionen noch unklar

Ist diese Angelegenheit vor dem anstehenden Pokalspiel am Sonntag (17.30 Uhr) in Offenbach also geklärt, wollte sich Funkel noch nicht endgültig festlegen, mit wem er den „Bieberer Berg“ zu stürmen gedenkt. Im Wesentlichen geht es um drei Positionen. Rechts hinten konkurrieren Marc Pfertzel, der am Freitag seinen Rückenbeschwerden zum Trotz immerhin wieder laufen konnte, und Björn Kopplin miteinander, links vorne sind das Dennis Grote und Faton Toski. Kurzfristig wolle er sich entscheiden, sagte der VfL-Trainer, und dabei vertraue er seinem „Bauchgefühl, ob der eine oder andere auf mich einen Tick frischer wirkt“. Funkel räumte ein, mit diesen Entscheidungen „nicht immer richtig“ zu liegen, aber in der Regel seien sie „ziemlich gut“.

Die dritte Position betrifft drei Spieler. Unstrittig ist, dass Giovanni Federico auflaufen wird. Spielt er zentral, dann neben Slawo Freier, für Mahir Saglik ist in diesem Fall kein Platz in der Startelf. Spielt Federico aber rechts, dann ist auch Saglik dabei, Freier hingegen draußen. Hier heißt es also: Freier oder Saglik.

„Wir werden Feuer kriegen“

Allerdings prophezeite Friedhelm Funkel bereits für den Samstag einige „enttäuschte Gesichter“. Ein nicht geringer Teil der Spieler wird in Bochum bleiben und das, so der 56-Jährige, zwar nicht verstehen, aber „akzeptieren müssen“. Er kenne dieses Gefühl und habe früher als Spieler „auch nicht alles verstanden“, aber diese Entscheidungen müssten nun einmal getroffen werden. Außerdem habe man eine „lange, lange Saison“ vor sich, in der „wir alle Spieler brauchen werden“.

Schon Offenbach werde eine haarige Angelegenheit. „Wir können uns auf eine aggressive und laufstarke Mannschaft gefasst machen“, so Funkel, dafür stehe schon die Person des Trainerkollegen Wolfgang Wolf. Und der „Klassenunterschied“ zwischen den Klubs werde „durch die Wettkampf-Praxis ausgeglichen“. Wie bekannt, haben die Kickers bereits vier Meisterschaftsspiele absolviert und alle vier gewonnen. „Wir können uns darauf einstellen, dass wir Feuer kriegen und müssen uns natürlich wehren“, sagte der VfL-Trainer, der bislang bei seinen Pokalauftritten mit der Frankfurter Eintracht im benachbarten „Feindesland“ immer gut weg gekommen ist - „weil wir früh in Führung gegangen sind und damit ein bisschen die Stimmung rausgenommen haben“.

Das wäre auch am Sonntag wünschenswert. An die 15.000 Zuschauer erwartet man in Offenbach, es wird eine hitzige Atmosphäre herrschen. Dort zu bestehen, könnte eine positive Wirkung haben auf eine Mannschaft, die wohl noch nicht so richtig weiß, was sie sich zutrauen kann und soll.