Exakt 1250 Bundesliga-Spiele hat dieses Quartett in den Beinen. Mit Präsident Dieter Müller, Welt- und Europameister Andreas Möller, Trainer Wolfgang Wolf und Marketing-Chef Michael Sternkopf verfügen die Offenbacher Kickers über ein Kompetenzteam, das in Deutschland in Sachen Erfahrung wohl nur noch von den großen Bayern übertroffen wird.
Die Stars sitzen in der Führungsetage - und sie wollen den Erfolg. Der Sprung in die Zweite Bundesliga, der zuletzt nicht ganz gelang, soll in dieser Spielzeit nachgeholt werden, ein neues Stadion wird die historische Ruine „Bieberer Berg“ ersetzen, strukturelle Veränderungen sind geplant. Möller, zurzeit Sportdirektor, wird ab Sommer 2011 als Geschäftsführer Sport der neuen GmbH fungieren, den kaufmännischen Part wird Vizepräsident Thomas Kalt übernehmen. Ausnahmsweise einer, der nicht in der Bundesliga gespielt hat.
Dass Wolfgang Wolf in Offenbach angeheuert hat, unterstreicht die Ambitionen des Klubs. In Wolfsburg hat er gearbeitet, in Nürnberg und Kaiserslautern. Nach seiner ersten Auslandsstation, in Griechenland bei AO Xanthi, kehrte Wolf zurück - in die Dritte Liga. Aber nur auf Zeit. Sein Auftrag ist so deutlich formuliert wie sein Anspruch, und vier Siege in den ersten vier Ligaspielen sprechen eine deutliche Sprache.
„Wir können uns auf eine aggressive und laufstarke Offenbacher Mannschaft gefasst machen“, sagte Friedhelm Funkel, der Wolf in freundschaftlicher Kollegialität verbunden ist. Und als kürzlich der eingewechselte Ex-Bochumer Thomas Rathgeber mit seinem Tor gegen den SV Wehen die Partie gekippt hatte, befand Wehens Spieler Quido Lanzaat: „Offenbach ist eben das Beste, was die Liga zu bieten hat.“
Und Andreas Möller befand: „Auch die Bank hat dieses Spiel gewonnen.“ Besagte Bank ist allerdings im Pokalspiel gegen den VfL Bochum erneut gefordert. Denn neben Marcel Stadel und Torhüter Tobias Wolf fällt auch der Ex-Augsburger Elton da Costa aus. Des OFC-Trainers Kommentar: „Seine Verletzung trifft uns unerwartet und hart.“