Bochum. Mit einer tadellosen kämpferischen Leistung, die auf den Rängen auch honoriert wurde, hat sich der VfL Bochum ein 1:1 gegen den VfL Wolfsburg erkämpft, obwohl die Gastgeber nach der Gelb-roten Karte für Shinji Ono die letzte halbe Stunde in Unterzahl bestreiten mussten.

Mit dem Manchester-Team war Armin Veh angereist, während Frank Heinemann auf Bochumer Seite nach dem Erfolg in Nürnberg zu drei Wechseln gezwungen war. Christoph Dabrowski, Shinji Ono und Vahid Hashemian ersetzten die verletzten Daniel Imhof, Dennis Grote und Diego Klimowicz. Auf einen ausgewiesenen "Sechser" verzichtete Heinemann, ließ stattdessen Dabrowski und Ono zentral vor der Abwehr spielen.

Tadellose kämpferische Leistung

Das letzte Bochumer Aufgebot schlug sich anfangs überraschend gut. Wolfsburg wirkte etwas müde und nicht so zielstrebig wie gewohnt. Gelegentlich gelang es den Gastgebern sogar, den Meister regelrecht unter Druck zu setzen, wobei auch dabei die letzte Konsequenz im Strafraum der Gäste fehlte. Für Aufregung sorgte lediglich das Duell zwischen Wolfsburg Torhüter Diego Benaglio und Joel Epalle. Schiedsrichter Jochen Drees indes verweigerte den von den Bochumer Fans geforderten Strafstoß. Noch eine Volleyabnahme von Ono war bemerkenswert, ansonsten tat sich nicht viel im Strafraum der Gäste. Die brenzligste Situation im ersten Durchgang hatten die Hausherren zu überstehen, als Edin Dzeko sich einmal lösen konnte, Torhüter Andreas Luthe auch überwinden konnte, aber Marcel Maltritz den Ball aus der Gefahrenzone schlug. Dass der VfL-Kapitän anschließend auf den Rängen gefeiert wurde, zeigt, dass sich das Klima geändert hat in der Anhängerschaft.

Die Fans wurden sogar belohnt, denn nach monatelangen Wartungarbeiten hob plötzlich sogar der "Hubschrauber" mal wieder ab. Nach einer Flanke von Christian Fuchs schraubte sich Hashemian in die Luft, übersprang dabei mühelos Ricardo Costa und köpfte zum umjubelten 1:0 ein. Vielleicht hätten die Bochumer diesen knappen Vorsprung ins Ziel gebracht, wenn nicht der Unparteiische für ein ungleiches Kräfteverhältnis gesorgt hätte. Nach einem Allerweltsfoul von Ono an Josue schickte Drees den Japaner mittels der Gelb-roten Karte vorzeitig in die Kabine. Für eine spielstarke Mannschaft wie die des Deutschen Meisters eine Art Einladung.

Die sie dankend annahm. Zwar hätte Costa um ein Haar ins eigene Netz getroffen, doch nur zwei Minuten später fiel das Tor auf der anderen Seite. Die Hausherren schafften es nicht mehr sich zu befreien, und dann war Dzeko nach einer Flanke des eingewechselten Karim Ziani zur Stelle. Innerhalb weniger Minuten hätten die Wolfsburger die Partie komplett drehen können, aber Obafemi Martins, ebenfalls eingewechselt, traf erst den Innenpfosten, und auch nach Maltritz' Fehler verzog die Neuerwerbung des Meisters.

Es wurde turbulent, so turbulent, dass Drees Frank Heinemann auf die Tribüne schickte. Zuvor hatte ein sehr, sehr später Abseitspfiff gegen Slawo Freier den 44-Jährigen, der nach dem Schlusspfiff gefeiert wurde, auf die Palme gebracht.