Bochum. Beim VfL Bochum fallen viele Spieler aus. Nun sind Akteure gefordert, die zuletzt wenig oder gar nicht gespielt haben.
Es gibt sie dann doch, die negativen Auswirkungen eines Sieges gegen Bayern München. Thomas Letsch jedenfalls, der Trainer des VfL Bochum, stellte mit Blick auf das krachende 2:5 bei Borussia Mönchengladbach nicht nur fest, dass seine Mannschaft da ein schlechtes Spiel gezeigt habe, sondern dass die Spieler bereits die Trainingswoche vor dem Gladbach-Spiel und damit nach dem Bayern-Spiel, nicht so griffig agiert hätten.
Das sei in dieser Woche vor dem Heimspiel am Samstag ab 15.30 Uhr gegen RB Leipzig wieder komplett anders gewesen. „Die Trainingswoche war sehr gut“, sagte Letsch bei der Spieltagspressekonferenz. „Es war eine gute Schärfe und Feuer drin. Das war gut. Man sagt, man spielt, wie man trainiert. Das stimmt uns positiv, dass wir ein gutes Spiel machen.“ Die hohe Intensität hatte ihren Grund vielleicht auch darin, dass ungewohnt viele Akteure ausfallen und damit im Team Plätze frei werden.
Zu den Akteuren, die weiterhin verletzt ausfallen, also Torwart Michael Esser, Mohammed Tolba, Tim Oermann, Patrick Osterhage und Christopher Antwi-Adjei, war in der Woche noch Torwart Niclas Thiede gekommen.
Riemann und Masovic fehlen Gelb-gesperrt
Er hat sich einen Finger gebrochen, was Letsch die Entscheidung abnahm, wen er für den Gelb-gesperrten Manuel Riemann ins Tor stellen wird. Das wird Andreas Luthe sein. Etwas anders sieht es beim ebenfalls Gelb-gesperrten Erhan Masovic aus.
Es scheint sehr wahrscheinlich, dass Matus Bero für ihn im Mittelfeld bleibt. Bero seinerseits hatte gegen die Bayern Gelb-gesperrt gefehlt, er rückte gegen Gladbach dann ins Mittelfeld. Er agierte dort zusammen mit Kevin Stöger und Masovic, weil Kapitän Anthony Losilla Gelb-gesperrt fehlte. Losilla kehrt in jedem Fall in die Startelf zurück.
Auch Förster oder Daschner könnten eine Chance bekommen
Möglich wäre indes auch, dass Philipp Förster oder Lukas Daschner mal wieder eine Chance von Beginn bekommen. Beide waren zuletzt gegen Mönchengladbach eingewechselt worden.
Da Antwi-Adjei weiter ausfällt und Bero wohl wieder ins Mittelfeld rückt, wird die Angriffsreihe in jedem Fall erneut anders als zuletzt aussehen. Möglich wäre, dass Moritz-Broni Kwarteng wieder eine Chance von Anfang an bekommt und dass zudem Philipp Hofmann wieder in die Startelf rückt und den Platz des zuletzt gegen Gladbach enttäuschenden Moritz Broschinski einnimmt. Weiterhin gesetzt im Angriff bleibt Takuma Asano.
Hofmann hat seine Torflaute beendet
Hofmann aber könnte seit langem mal wieder eine Chance von Beginn bekommen. Am 14. Spieltag stand er bei der 1:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim das letzte Mal in der Startformation. Danach kam er maximal auf Kurzeinsätze, stand sogar drei Mal gar nicht im Kader.
„Philipp Hofmann hat getroffen“, sagte Letsch auf die Frage nach der Einsatzchance des Mittelstürmers, der mit seinem Tor zum 1:3 gegen Gladbach seine lange torlose Zeit von zehn Monaten beendete. „Das hat uns alle sehr, sehr gefreut. Das ging bei dem schlechten Spiel in Gladbach vielleicht etwas unter. Das war aber eines der positiven Dinge. Philipp macht es gut. Deshalb freut es mich extrem für ihn und dass er das Tor gemacht hat.“
In der Defensive sind keine Wechsel zu erwarten
Keine Wechsel sind dagegen in der Defensive zu erwarten. Weder bei der Formation noch bei den spielenden Personen. Im Hinspiel gegen Leipzig hatte Letsch auf eine Fünferkette gesetzt. Von der Idee hat er sich lange verabschiedet. So werden gegen Leipzig voraussichtlich der gegen Gladbach schwache Cristian Gamboa, Ivan Ordets, Keven Schlotterbeck und Bernardo die schon lange wieder etablierte Viererkette bilden. Sie wird genug Arbeit zu leisten haben.
„Leipzig hat brutale Qualität“, sagte Letsch. „Das sind alles Top-Spieler. Egal wer bei ihnen aufläuft, alle haben eine sehr hohe Qualität. Ich freue mich für Dani Olmo, dass er gesund ist. Das macht das Team aber noch stärker. Ihre Achter- und Zehnerpositionen sind mit Olmo und Xavi Simons herausragend besetzt. Christoph Baumgartner haben sie auch noch. Sie haben mehrere Varianten. Alle haben eine hohe Qualität.“
VfL Bochum will seine Außenseiterrolle nutzen
Die muss sich aber eben nicht zwingend gegen Bochum durchsetzen. Die jüngste Bilanz des VfL Bochum gegen RB Leipzig ist gut. „Wir haben zuletzt zweimal in Folge gegen Leipzig zu Null gespielt“, sagte Letsch. „Das gibt uns auf jeden Fall Selbstbewusstsein. Es ist auch schon eine Weile her, dass wir zuhause verloren haben. Für uns ist es nicht anders als gegen Bayern oder Dortmund.“
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Daher sei auch diesmal alles möglich, trotz der eindeutigen Rollenverteilung. „Die Rollen sind klar verteilt“, sagte Letsch. „Leipzig spielt nach dem Spiel in Bochum im Champions-League-Achtelfinale bei Real Madrid. Das sagt schon alles aus. Wir wollen unsere Außenseiterrolle aber wieder nutzen und Leipzig ärgern. Es wäre fantastisch, wenn wir mindestens einen Punkt holen.“