Bochum. Die Rückrunde beginnt für den VfL Bochum daheim. Bernardo hat keine guten Erinnerung an das Hinspiel gegen den VfB.
Bernardo darf etwas eher reingehen. Genau wie für die anderen Spieler des VfL Bochum, die beim Spiel gegen Werder Bremen in der Startelf standen, ist auch für den Brasilianer die Trainingseinheit am Dienstag etwas eher beendet. Er nimmt sich dann aber noch die Zeit für ein kurzes Interview mit dieser Redaktion, steht da mit Handschuhen aber in kurzer Hose und dem fast schon gewohnten Lächeln im Gesicht. Das passt zu seiner bisherigen Zeit beim VfL Bochum.
Er ist der neue Spieler beim VfL, der auf Anhieb überzeugte und der immer spielt. Beim Start in die Rückrunde, dem Spiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag wird er in der Startelf stehen. Auch Bernardo will da nach dem 0:5 im Hinspiel etwas gerade rücken.
Mit den Minustemperaturen, die es derzeit in Deutschland gibt, hat er sich fast schon erstaunlicherweise angefreundet. „Diese Woche ist es mit den Temperaturen schon etwas besser“, sagte er. „In der vergangenen Woche war es schwierig mit minus sechs, minus sieben Grad. Ganz ehrlich: in dieser Woche sind perfekte Temperaturen, um Fußball zu spielen. Es dauert immer etwas, um reinzukommen, aber dann geht es.“
Bernardo brauchte beim VfL Bochum keine Anlaufzeit
Eine Anlaufzeit hat er dagegen nach seinem Wechsel von RB Salzburg zum VfL Bochum nicht gehabt. Trainer Thomas Letsch setzte ihn trotz Trainingsrückstandes gleich im ersten Pflichtspiel der Saison im DFB-Pokal gegen Bielefeld ein. Das Spiel ging sogar in die Verlängerng. Bernardo absolvierte dann die folgen Bundesligaspiele ebenso alle von Beginn an, wurde dabei nur einmal in der Nachspielzeit ausgewechselt.
Verständlich, dass er selber auch „insgesamt“ zufrieden ist. „Ich bin in eine neue Mannschaft gekommen. Ich habe jedes Spiel gespielt und das auf verschiedenen Positionen. Es gibt immer etwas, das man besser machen kann.“ So sei sein Spiel gegen Bremen nicht sein bestes Spiel gewesen. Mit seiner Hinrunde sei er zufrieden. „Aber ich bin auch motiviert, es in der zweiten Saisonhälfte noch etwas besser zu machen.“ Bereits jetzt ist er der zweikampfstärkste Spieler der Bundesliga. Und das als Linksverteidiger. Bernardo ist gelernter Innenverteidiger.
Fast noch mehr überrascht, dass er immer spielen kann, nicht verletzt ist. Dass Bochum Bernardo verpflichten konnte, hing auch damit zusammen, dass er in seiner bisherigen Laufbahn immer mal wieder verletzt fehlte.
Bernardo: „Ich kenne meinen Körper am besten.“
„In meiner bisherigen Laufbahn hatte ich schon schwere Verletzungen“, sagte Bernardo dazu. „Aber ich hatte nur eine, die richtig gravierend war. Ich bin zweimal über einen längeren Zeitraum ausgefallen. Einmal auch, weil die Verletzung zunächst falsch eingeschätzt wurde. Seitdem höre ich besser auf meinen Körper. Beim VfL Bochum habe ich keine Verletzungen. In Absprache mit der medizinischen Abteilung mache ich das, von dem wir der Meinung sind, dass es gut für mich ist. Ich kenne meinen Körper am besten.“
Zufrieden ist er auch mit dem, was er zusammen mit seinen Mitspielern beim und mit dem VfL Bochum bisher geschafft hat. „Wir hatten einen schwachen Start in die Saison“, sagte er. Mit, „das erste Spiel gegen Stuttgart war schwierig“, umschreibt er das 0:5 nach ganz schwacher Leistung des gesamten Teams im Rückblick fast schon übertrieben zurückhaltend. Im Hinspiel demontierten die Stuttgarter fast schon wehrlose Bochumer.
„Aber danach haben wir uns stetig entwickelt“, sagte Bernardo. „Defensiv haben wir mehr Stabilität reinbekommen. Neue Spieler sind ins Team gekommen, unter anderem Goncalo Paciencia. Keven Schlotterbeck ist für uns ein echter Gewinn. Aber auch die anderen machen einen guten Job, ganz vorne angefangen, bei Goncalo oder Philipp Hofmann. Ich finde, dass wir einen sehr guten Kader haben.“
VfL Bochum will auch gegen Stuttgart seine Heimstärke zeigen
Dass Bernardo zu „100 Prozent davon überzeugt ist, dass wir gegen Stuttgart ein besseres Spiel als im Hinspiel machen“, kommt nicht unerwartet. Das vor allem auch, weil die Bochumer im Hinspiel so schwach wie in keinem weiteren Spiel der Hinrunde waren. Mit Ausnahme des 0:7 gegen die Bayern vielleicht. Nun aber geht es im Vonovia Ruhrstadion gegen die Stuttgarter. Das lässt auch bei Bernardo die Hoffnung auf eine bessere Vorstellung wachsen.
„Zuhause sind wir immer stark und wir versuchen, gegen jeden Gegner zu gewinnen“, sagte er. „Gegen Dortmund, die Bayern, Stuttgart oder Leverkusen bist du immer etwas mehr in der Defensive gefordert, da muss man aufpassen. Aber wir haben immer das Selbstvertrauen in einem Heimspiel, dass wie jeden Gegner schlagen können. Kein Gegner kommt hier hin und erwartet, dass es ein einfaches Spiel wird.“