Leverkusen. Bernardo ist beim VfL Bochum der Spieler der ersten Saisonhälfte. Er fand klare Worte zum 0:4 und blickte dann voraus.

Mit Weihnachtsliedern und einer Lichtershow verabschiedete Bayer Leverkusen seine Fans in die kurze Winterpause. Das Team von Trainer Xabi Alonso feierte das 4:0 (3:0) gegen den VfL Bochum stimmungsvoll im Stadion. Es geht von Platz eins und ungeschlagen in die zweite Saisonhälfte, die am zweiten Januar-Wochenende beginnt. Trotz der klaren Niederlage hatten direkt nach Schlusspfiff auch die Fans des VfL Bochum ihr Team gefeiert. Gerne hätten alle Bochumer in Leverkusen ein besseres Ergebnis gehabt, mit Blick auf die Tabelle fällt das Fazit der ersten Saisonhälfte dennoch positiv aus. Und Bernardo, bester Bochumer der ersten Saisonhälfte, setzte dabei den Ton.

Von Platz 14 aus geht das Team von Trainer Thomas Letsch am 14. Februar ins Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Werder Bremen. Gelänge dort ein Sieg, und der scheint auch aufgrund der Tabellensituation möglich, wären es 19 Punkte. Bei 40 Punkten, die die „magische“ Grenze darstellen, um sicher den Klassenerhalt zu schaffen, wäre das die halbe Miete.

Ausgangslage des VfL Bochum ist besser als in der Vorsaison

Thomas Letsch erinnerte noch einmal an die Vorsaison. Da hatte er nach dem siebten Spieltag ein Team übernommen, dass nur einen Punkt geholt hatte. „Da sind wir der Musik die ganze Zeit hinterhergelaufen“, sagte er. Nun ist der VfL Bochum mittendrin, hat sechs Punkte Abstand zum Relegationsplatz. Die Ausgangslage ist gut, dass sie hätte besser sein können, haben alle Beteiligten mehr als einmal erzählt.

Letsch, Sportdirektor Marc Lettau und auch Abwehrspieler Bernardo aber betonten direkt nach dem 0:4 beim Spitzenreiter die positive Entwicklung des Teams. „Mit den sechs Punkten Abstand auf den Relegationsplatz können wir zufrieden sein“, sagte Lettau. „So weit ist alles okay. Wir hätten gerne zwei, drei Punkte mehr auf dem Konto. Wir können aber dennoch zuversichtlich nach vorne schauen.“

Dem schloss sich Letsch an. „Mit der grundsätzlichen Entwicklung können wir zufrieden sein. Wir wissen aber, dass wir jetzt nicht nachlassen dürfen. Gegen Bremen sollten wir nicht nur 30 Minuten gut spielen wie gegen Leverkusen. Da wollen wir zeigen, dass wir auch 90 Minuten gut spielen können.“

Bernardo ist bester Spieler der ersten Saisonhälfte beim VfL Bochum

Darauf baut auch Bernardo. Der Brasilianer ist beim VfL Bochum der Spieler der ersten Saisonhälfte. Angekommen mit Trainingsrückstand, setzte Letsch direkt auf ihn. Bernardo wurde auf Anhieb bester Zweikämpfer der Liga, spielte fast jede Minute beim VfL Bochum. Müde sei er dennoch nicht, sagte er und blickte dann schon voraus. Er wird die kurze Winterpause in der Heimat verbringen. Am 2. Januar steigt Bochum in die Vorbereitung ein.

Nach dem 0:2 sei es gegen Leverkusen nicht mehr lustig gewesen. „Ab da war es kein Spaß mehr“, sagte Bernardo. „Dafür ist Leverkusen zu gut, dafür spielen sie zu guten Fußball. In der Verteidigung war es gegen sie nicht einfach, aber einfacher als im Mittelfeld.“

Er hatte besten Blick auf das Spiel und hatte fast Mitleid mit seinen Mitspielern, die oft nur hinterlaufen konnten. „Im Mittelfeld spielen die Leverkusener viele Pässe. Sie machen sie es wie ein Rondo im Training, wenn fünf Spieler außen sind und zwei Spieler im Kreis versuchen an den Ball zu kommen. Sie kombinieren sehr gut, das ist frustrierend, wenn man nicht an den Ball kommt. Sie haben eine gute Mannschaft, aber wir haben gekämpft.“

Am 2. Januar startet der VfL Bochum in die Vorbereitung

Trotz der 0:4-Niederlage habe das Team dennoch eine gute Saison „bis hierhin gespielt. Wir haben etwas gebraucht, um in dieser Saison in Schwung zu kommen. Aber dann ging es und wir haben eine gute Formation gefunden. Heute war es nicht gut, aber wenn man alle Spiele betrachtet, können wir zufrieden in den Urlaub gehen“.

Direkt nach dem Spiel sei er nun sehr müde „und den Flug nach Brasilien trete ich auch etwas sauer an, weil wir das letzte Spiel des Jahres verloren haben. Aber ich freue mich auch jetzt schon auf die zweite Saisonhälfte und mit Blick darauf bin ich nicht müde. Ich genieße meine Zeit beim VfL Bochum und ich kann es kaum erwarten, wieder zu spielen“.