Bochum. Danilo Soares hat seinen Stammplatz beim VfL Bochum verloren. Der Vertrag des Brasilianers läuft im Sommer aus. Er spricht offen über seine Lage.

Bei den aktuellen Minus-Temperaturen hilft den Profis des VfL Bochum bei diesem Training am Mittwoch auch nicht, dass die Sonne scheint. Bewusst hat sich der Bundesligist dafür entschieden, nicht ins Trainingslager und damit in ein wärmeres Land zu fliegen. Das Beste aus der Situation zu machen, ist und bleibt die Devise. Das gilt auch für Danilo Soares. Der Brasilianer war viele Jahre gesetzt als Linksverteidiger. Derzeit spielt er kaum, dazu läuft sein Vertrag im Sommer aus.

In der kurzen Winterpause konnte er zumindest etwas den Akku aufladen und auf etwas andere Gedanken kommen. Er war zwar mit seiner Familie nicht in seiner Heimat Brasilien, dafür aber hat Familie Soares Urlaub in zwei anderen wärmeren Ländern gemacht. Nicht nur deshalb sind die aktuellen Minus-Temperaturen für ihn schon grenzwertig. „Ich bin schon lange in Deutschland. Aber ich glaube, so kalt wie es jetzt ist, war es noch nie, seitdem ich in Deutschland bin.“ Vor allem aber hat er noch nie so wenig gespielt, seitdem er beim VfL Bochum ist.

Danilo Soares kam 2017 ablösefrei zum VfL Bochum

Seit 2017 ist er nun beim VfL Bochum. Er kam seinerzeit ablösefrei von der TSG Hoffenheim und war sofort gesetzt. Wenn er in den Spielzeiten seitdem dann mal ein Spiel verpasste, war er entweder verletzt oder gesperrt. In dieser Saison aber sieht es anders aus. Deutlich anders. An den bisherigen 16 Spieltagen kam er nur in fünf Spielen zum Einsatz, stand dabei nur drei Mal in der Startformation. Stammspieler auf der Linksverteidigerposition ist jetzt Bernardo. Es ist verständlich, dass Soares nicht zufrieden ist.

„Die Situation, dass ich wenig spiele, macht derzeit keinen Spaß“, sagt er unumwunden. „Aber es ist die Entscheidung des Trainers. Bernardo macht es gerade richtig gut als Linksverteidiger. Ich habe auch mit dem Trainer gesprochen und habe ihm gesagt, dass die Situation für mich gerade nicht einfach ist. Ich war immer Stammspieler. Aber ich weiß, wie unsere Situation ist. Ich habe dem Trainer auch gesagt, dass ich da bin, wenn er mich braucht. Ich bin kein egoistischer Spieler, ich will der Mannschaft helfen. Ich spiele im Zweifel auch nicht nur als Linksverteidiger, sondern auch offensiv oder auch im Mittelfeld.“

Rückkehr nach Brasilien wäre eine Option für Danilo Soares

Bleibt es bei den wenigen Einsatzzeit, könnten sich die Wege von Danilo Soares und dem VfL Bochum trennen. Wobei Soares weiterhin einen eindeutigen Wunsch hat. „Das ist meine siebte Saison hier. Meine Familie ist glücklich. Meine erste Option ist es, hier in Bochum zu bleiben. Das ist unser Wunsch. Aber das muss auch vom Verein kommen. Wenn der Verein sagt, dass er einen anderen Weg gehen will, muss ich das akzeptieren.“

Er sei dem VfL Bochum sehr dankbar für die Zeit, die er bisher hier schon verbringen durfte. „Aber mein Vertrag läuft im Sommer aus. Mal sehen, ob der Verein auf mich zukommt und mir ein Angebot macht. Die Rückkehr nach Brasilien wäre auch eine Möglichkeit. Ich konzentriere mich aber erst einmal voll und ganz auf die Saison mit dem VfL. Falls es mit einer Vertragsverlängerung beim VfL nicht klappen sollte, habe ich keinen speziellen Wunsch, in welchem Land ich spielen will. Im Fußball ist alles möglich.“

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