Bochum. Auch Thomas Letsch, Trainer des VfL Bochum, hat besondere Erinnerungen an Franz Beckenbauer. Sie beginnen bei der WM 74.

Mit einer Gedenkminute wird am Sonntag auch beim VfL Bochum vor dem Spiel gegen Werder Bremen Franz Beckenbauer gedacht werden. Außerdem sollen die Spieler Trauerflor tragen. Auch Bochums Trainer Thomas Letsch hat besondere Erinnerungen an den „Kaiser“. Unter anderem hing ein Bild von ihm in seinem Kinderzimmer.

„Die Weltmeisterschaft 1974 war die erste, die ich so richtig erlebt habe“, sagte Letsch am Mittwoch nach der ersten Trainingseinheit des Tages. „Da war ich sechs Jahre alt. Wahrscheinlich könnte ich noch genau aufzählen, in welcher Reihenfolge die Spieler der deutschen Nationalmannschaft vor dem Finale gegen die Niederlande standen.“

Auch Thomas Letsch hatte die Beckenbauer-Adidas-Schuhe

Das seien die ersten Erinnerungen, die er an Franz Beckenbauer habe. „Aber natürlich denke ich bei Franz Beckenbauer auch an alles, was danach passiert ist. Für mich wird er zurecht als die Lichtgestalt des deutschen Fußballs bezeichnet. Alles war er angefasst, hat funktioniert. Egal, ob es als Spieler oder als Trainer war. Leider habe ich ihn nie persönlich kennengelernt oder habe ihn mal live spielen sehen. Irgendwann hatte ich aber auch mal die Beckenbauer-Adidas-Schuhe.“

VfL-Trainer Thomas Letsch hatte ein Beckenbauer-Bild im Kinderzimmer.
VfL-Trainer Thomas Letsch hatte ein Beckenbauer-Bild im Kinderzimmer. © AFP | UWE KRAFT

Wenn man so einen Spieler habe, dann könne man sich durchaus Gedanken machen, ob man ihn zum Beispiel mit der Umbenennung des DFB-Pokals ehre, sagte Letsch. „Das wäre eine gute Idee. Ich bin gespannt, was da möglicherweise passiert. Ich glaube, es gibt viele Menschen, die sich da gerade Gedanken machen. Egal, ob es jetzt Menschen beim DFB oder bei Bayern München sind. Er war ein besonderer Mensch und Spieler und was man gehört hat auch ein Mensch mit einem großen Charisma.“

Hitzfeld und Vogts mit besonderen Ideen, um Beckenbauer zu ehren

Der frühere Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld hatte eine Umbenennung des Münchner Fußball-Stadions vorgeschlagen. „Die Ausstrahlung des FC Bayern hat er zusammen mit Gerd Müller, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und ein paar anderen mitaufgebaut“, sagte Hitzfeld in einem Interview mit „t-online.de“. „Deshalb würde es auch gut passen, wenn man die Allianz-Arena in Franz-Beckenbauer-Arena umbenennen würde.“ Er wisse aber nicht, ob da der Sponsor mitspielen würde.

Ex-Bundestrainer Berti Vogts erhielt viel Zuspruch für seine Idee, den DFB-Pokal nach Franz Beckenbauer zu benennen. Mehreren Ex-Fußballern und ehemaligen Funktionären gefällt die Idee, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. Nach dem Tod Beckenbauers hatte Vogts in einem Interview mit der „Rheinischen Post“ gemahnt, dass dessen Name bei den folgenden Fußballer-Generationen nicht in Vergessenheit geraten dürfe.

Der frühere Nationalspieler, Bayern-Trainer und Teamchef der Deutschen Nationalmannschaft war am vergangenen Sonntag im Alter von 78 Jahren gestorben. Der Tod des zweimaligen Weltmeisters wurde international von Politikern, Funktionären, Sportlern und Fans betrauert.