Leverkusen. Nach der 0:4 (0:3)-Klatsche des VfL Bochum in Leverkusen ärgerte sich Sportdirektor Lettau über die Szene, die zum 0:1 geführt hatte.

Schon wenige Minuten nach dem Spiel feierte Bayer Leverkusen Weihnachten. Bei gedimmtem Licht in der Arena sangen die Fans „Jingle Bells“ und „Feliz Navidad“, die Fans des VfL Bochum hielten Pfiffe und Sprechchöre dagegen. Das gerade zu Ende gegangene Fußballspiel war fast nur noch eine Randnotiz. Die Bochumer hatten es mit 0:4 (0:3) verloren - standesgemäß? Ganz so einfach war die Analyse für die Bochumer nach dem Spiel nicht. Denn vor allem die Szene, die zum Elfmeter und damit zum ersten Gegentor führte, ärgerte sie. „Die Leistung der Leverkusener müssen wir neidlos anerkennen. Wir müssen dennoch konstatieren, dass wir auch heute bei einem unentschiedenen Spielstand eine strittige Entscheidung gegen uns hatten, das Spiel daraufhin eine krasse Dynamik angenommen hat, wir ins Hintertreffen geraten sind und in der letzten Viertelstunde vor der Halbzeit keinen Zugriff mehr hatten“, bilanzierte Bochums Sportdirektor Marc Lettau.

Beim Elfmeter gibt es für mich keine zwei Meinungen.
Marc Lettau - VfL Bochum, Sportdirektor

30 Minuten lang hatte der VfL eine sehr gute Leistung gezeigt. Lettau fand sogar noch positivere Worte: „Bis zum Elfmeter war das eine beeindruckende Vorstellung unserer Jungs. Wir haben es eine halbe Stunde verdammt gut gemacht. Wir haben uns den ausgeglichenen Spielstand redlich verdient.“ Dann drang Leverkusens Stürmer Patrik Schick in den Strafraum ein, spielte den Ball an VfL-Torwart Manuel Riemann vorbei und fiel nach einer Berührung zu Boden. Schiedsrichter Daniel Schlager zeigte auf den Punkt, blieb auch nach Rücksprache mit dem Videoassistenten bei seiner Entscheidung.

VfL Bochum überwintert auf dem 14. Platz

Das störte Lettau sehr: „Beim Elfmeter gibt es für mich keine zwei Meinungen. Patrick Schick tritt Manuel Riemann auf die Hand, und für mich reicht der Kontakt vorher nicht aus. Das ist definitiv für mich kein Strafstoß. Wir haben das jetzt wiederholt gehabt. Wir hätten in Leipzig einen Strafstoß bekommen müssen, in Freiburg gab es keine Rote Karte gegen Vincenzo Grifo.“ Wäre das Spiel anders gelaufen, wenn Schlager den Elfmeter nicht gepfiffen hätte? „Ob das Spiel anders ausgeht, wenn es den Elfmeter nicht gibt, das sei mal dahingestellt. Wahrscheinlich hätten die Leverkusener auch ohne den Elfmeter gewonnen“, resümierte Lettau.

Auf dem 14. Platz überwintern die Bochumer, sie haben sechs Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz. „Damit können wir zufrieden sein“, sagte Lettau und ergänzte: „So weit ist alles okay. Wir hätten gerne zwei, drei Punkte mehr auf dem Konto. Wir können aber dennoch zuversichtlich nach vorne schauen.“