Bochum. Philipp Hofmann trifft nicht, Goncalo Paciencia schon. Thomas Letsch, Trainer des VfL Bochum, wird nun wechseln. Oder doch nicht? Ein Kommentar.
Lasst einen Like da oder Daumen rauf, wer das Wort und seine Bedeutung noch kennt: Nibelungentreue. Ja, es hat was der Nibelungensage zu tun. Es ist ein Wort, das eine Form bedingungsloser, emotionaler und potenziell verhängnisvoller Treue beschreibt. Und da sind wir dann beim VfL Bochum angekommen und bei der Frage: Wie lange kann ein Trainer an einem Stürmer festhalten, der nicht trifft?
Philipp Hofmann hat beim VfL Bochum einen Vertrag bis 2026. Der Vertrag wurde verlängert, da lief die Saison bereits. Der VfL Bochum hatte gerade mit 0:5 das erste Saisonspiel verloren. Die Verlängerung mit Hofmann, da habe ich eine klare Meinung, war richtig.
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Hofmann war in seiner ersten Saison für den VfL Bochum, es war auch seine erste in der Bundesliga, etwas verzögert ins Rollen gekommen. Er war dann aber ein Faktor im VfL-Spiel. Die Verantwortlichen beim VfL Bochum waren sich da sicher, dass das auch in dieser Saison wieder der Fall sein wird.
Das ist auch weiterhin möglich. Wir schreiben den 14. Spieltag, der VfL Bochum liegt nach dem 1:3 bei der TSG Hoffenheim mit 13 Punkten auf Tabellenplatz 14. Das ist gut so weit. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Philipp Hofmann, der Stürmer, der in zehn der 14 Partien in dieser Saison in der Startelf stand und dreimal eingewechselt wurde, noch kein Tor erzielt hat.
Hat der VfL Bochum ein umgekehrtes Luxusproblem?
Ist das jetzt ein umgekehrtes Luxusproblem? Oder anders: Wo würde, wo könnte der VfL Bochum in der Tabelle stehen, hätte Hofmann zumindest so eine Quote wie in der vergangenen Saison. Da hatte er bis zum 14. Spieltag bereits vier Tore erzielt.
Das Bescheuerte daran: Der VfL Bochum stand zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison in der Tabelle schlechter da als jetzt, lag auf Platz 17 mit zehn Punkten. Hofmann aber stand nicht so in der Kritik, weil er nicht üppig aber regelmäßig traf. Das ist nun anders.
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Daher wird es wohl im Heimspiel am Samstag gegen Union Berlin einen Wechsel auf der Position des zentralen Stürmers geben. Für Hofmann rückt Goncalo Paciencia in die Startelf. Für eine Wette darauf wird es in den Wettbüros kaum eine halbwegs vernünftige Gewinnquote geben.
Mit Paciencia für Hofmann – und Christopher Antwi-Adjei für Matus Bero – belebte sich das Spiel des VfL Bochum in Hoffenheim mit Beginn des zweiten Abschnitts schlagartig. Paciencia suchte sofort den Abschluss, hatte später weitere, er machte auch die Wege mit zurück.
Paciencias Tore haben dem VfL Bochum bisher keine Punkte gebracht
Er erzielte dann vor allem wieder ein Tor. Es war sein zweites in dieser Saison in 277 Minuten Einsatzzeit. Hofmann hat in 782 Minuten Einsatzzeit bisher nicht getroffen. Trainer Thomas Letsch gehen die Argumente aus, warum Paciencia weiterhin nur Ergänzungskraft sein sollte.
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Auch wenn seine Tore bisher beide zwar sehr, sehr schön und technisch anspruchsvoll waren, sie am Ende aber auch keinen Punkt gebracht haben. Gegen Freiburg erzielte er bei der 1:2-Niederlage das 1:0. In Hoffenheim war es das 1:3 zum Endstand in der Schlussminute. Aber er hat getroffen.
Letsch hat bereits gezeigt, dass er eben keiner ist, der mit potenziell verhängnisvoller Treue, an einer Spielidee oder an einem Spieler festhält. Auch gegen Hoffenheim wechselte er zur Halbzeit und reagierte direkt auf das, was er gesehen hatte.
Gegen Union Berlin wird also Goncalo Paciencia starten. Oder darf jetzt Moritz Broschinski starten, wie er es gegen Mainz durfte, als Paciencia und Hofmann von der Bank kamen? Oder stellt Letsch nun komplett anders auf, lässt Takuma Asano oder Moritz Kwarteng oder Lukas Daschner zentral stürmen?
Wie auch immer: Möge die Übung gelingen.
Lasst einen Like da oder Daumen rauf, wer diese Formulierung noch kennt.