Bochum. Wenn es nach Kevin Stöger geht, hält der VfL Bochum am Ende der Saison die Klasse in der Bundesliga. Was dafür nötig ist.

Die Spieler des VfL Bochum standen am Samstagabend etwas verloren vor der Ostkurve, wo die heimischen Fans stehen. Sie ließen sich beklatschen, aber zufrieden wirkte nach dem 1:1 gegen den 1. FC Köln niemand so richtig. Wieder einmal. Wie schon vor zwei Wochen nach dem Heimspiel gegen Mainz 05 (2:2). „Gegen Mainz tat es sehr weh, heute tut es sogar noch mehr weh“, gab Kevin Stöger einen Einblick in seine Gefühlswelt.

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In beiden Spielen überzeugte der VfL Bochum durchaus, gewann in der Woche zwischen den beiden Partien bei Darmstadt 98. Eigentlich könnte also alles in Ordnung sein. Doch die Punkteausbeute lässt zu Wünschen übrig, zumal es Duelle gegen direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt waren. Die Mannschaft von Thomas Letsch verpasste es, sich gegen die direkte Konkurrenz Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Neun Punkte aus elf Spielen sind ok, mehr nicht.

VfL Bochum: Stöger legt die Finger in die Wunde

„Wir wollten die letzten drei Spiele definitiv nicht verlieren“, sagte Stöger. Ok, gelungen. „Aber es sind zwei verlorene Punkte, vielleicht vier. Sieben wären fein gewesen, jetzt haben wir leider nur fünf geholt. Das ärgert uns extrem“, sagte der Österreicher, der erstmals die Kapitänsbinde trug. Er übernahm also auch nach dem Spiel Verantwortung, legte den Finger in die Wunde, wollte erst keine Zufriedenheit heucheln.

Kevin Stöger ist nicht zufrieden mit der Punktausbeute.
Kevin Stöger ist nicht zufrieden mit der Punktausbeute. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Zu dominant war der Auftritt des VfL Bochum gegen den 1. FC Köln. Thomas Letsch, sonst kein Freund von Statistiken, hob wohl auch aus Trotz nach der Kritik unter der Woche eben diese hervor. Acht Großchancen habe sich sein Team erspielt, hätte 3,6 mögliche Tore machen können. Dass man sich davon allerdings wenig kaufen kann, das mussten die Bochumer am eigenen Leib erfahren. Nach 90 Minuten brachten die Spieler den Ball nur einmal über die Linie.

VfL Bochum: Stöger kritisiert fehlende Überzeugung vor dem Tor

Dabei stand erstmals in dieser Saison eine Mannschaft auf dem Platz, die vor Spielfreude sprühte: Stöger, Lukas Daschner, Takuma Asano und Moritz-Broni Kwarteng sind bekannt für ihre technischen Fertigkeiten und sorgten mit diesen im Spielverlauf für mehrere gefährliche Aktionen. Doch alle einte: Sie machten aus ihren Chancen zu wenig. Stöger attestierte seinen Mitspielern und sich selbst ein gutes Spiel nach vorn. Daran hakte es zuletzt immer wieder. Aber: „Es fehlen die Tore. Wir müssen mit noch mehr Überzeugung die Tore schießen wollen.“

Der VfL Bochum steht aktuell dennoch über dem Strich. Damit das auch am Saisonende weiterhin der Fall ist, hat Stöger eine klare Forderung an seine Mitspieler. „Wenn wir so weiterspielen, dann holen wir noch einige Punkte und schaffen den Klassenerhalt.“