Bochum. Der VfL Bochum verpasst trotz einer Großzahl an Torchancen den Sieg gegen den 1. FC Köln. Trainer Thomas Letsch war deshalb stark unzufrieden.

Thomas Letsch war sichtlich angefressen nach dem 1:1 seines VfL Bochum im Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Ungewohnt schmallippig und passiv aggressiv saß er am Samstagabend auf dem Podium zur Pressekonferenz im Ruhrstadion. „Es ist kein Teilerfolg, es sind zwei verlorene Punkte“, sagte der 55-Jährige. Seine Mannschaft hatte „von der ersten Minute ein gutes Spiel gemacht“, sagte er und verwies auf die guten Statistiken. Acht Großchancen hatte der VfL Bochum, expected goals (erwartbare Tore) von 3,6. Doch am Ende stand eben erneut ein Remis in einem Heimspiel, das die Hausherren durchaus hätten gewinnen müssen.

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„Wir müssen uns ankreiden, dass wir den Ball nicht über die Linie gebracht haben“, sagte Letsch genervt. „Wir waren in allem überlegen, aber wir haben einen Punkt. Deshalb bin ich nicht zufrieden.“ Tatsächlich spielte der VfL Bochum angetrieben von einem starken Startelf-Debütanten Lukas Daschner groß auf, erspielte sich mehrere Großchancen und ging nach 25. Minuten eben durch Daschner in Führung. Doch schlampige Abschlüsse und auch ein wenig Pech - wie bei Kevin Stögers Lattentreffer nach einem Freistoß - verhinderten schlussendlich den wohl verdienten Heimsieg. Auch, weil Davie Selke mit einer der wenigen Kölner Chancen direkt traf.

Letsch: „Können nicht sagen, dass wir ein tolles Spiel gemacht haben“

„Wir müssen mindestens mit 3:1 gewinnen“, bilanzierte Letsch. „Das ist der Kritikpunkt. Wir können nicht sagen, dass wir ein tolles Spiel gemacht haben“, sagte er angefressen. Und auch Sportdirektor Marc Lettau, der seine Mannschaft nach dem 2:1-Sieg in Darmstadt noch für die Spielweise kritisierte, pflichtete seinem Trainer bei. „Es geht ums Toreschießen und das haben wir erneut nicht geschafft. Wir haben mindestens eins zu wenig gemacht“, klagte er. Doch er sah einen Fortschritt in den spielerischen Belangen.

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Daran hatte auch Daschner einen großen Anteil, dessen Einsatz sich zu Beginn der Woche abgezeichnet hatte und spätestens durch den krankheitsbedingten Ausfall von Kapitän Anthony Losilla wohl alternativlos war. Zusammen mit Moritz Kwarteng und Stöger brachte er viel Spielkultur in die Offensivbemühungen des VfL Bochum. Ein taktisch kluger Zug von Letsch. Und dennoch verharrt der VfL Bochum nach fünf Punkten gegen direkte Konkurrenten weiter im Abstiegskampf, konnte sich trotz teils starker Leistungen nicht freischwimmen.

VfL Bochum ist „verdammt schwer“ zu schlagen

„Es fehlt unterm Strich der eine oder andere Punkt“, sagte Lettau mit Blick auf die ersten elf Spiele in dieser Saison. „Wir haben sicherlich auch schwankende Leistungen gezeigt, aber auch nach schlechteren Leistungen Stabilität reinbekommen“, so der Sportdirektor. Da pflichtete ihm auch Letsch bei: „Es ist verdammt schwer und zu schlagen, aber leider schaffen wir es nicht, die Spiele zu gewinnen.“

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