Bochum. Maxi Wittek stand in Darmstadt erstmals nicht im Kader des VfL Bochum. Zuvor hatte es auch Felix Passlack getroffen. Beide Zugänge enttäuschten.
Von einem ausgeglichenen Kader, vielen Optionen, mehr Tiefe als in der Vorsaison spricht VfL Bochums Trainer Thomas Letsch gerne – und muss Woche für Woche Härtefall-Entscheidungen treffen. Zuletzt erwischte es vor allem Maximilian Wittek: Erstmals stand der Neuzugang gar nicht im Kader des VfL, als seine Kollegen in Darmstadt einen 2:1-Sieg holten. Bleibt es dabei beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln am Samstag (18.30 Uhr/Sky)?
In den ersten sechs Partien der Saison legte Wittek als linker Schienenspieler stets los, ebenso wie auf rechts Felix Passlack. Wittek kommt seitdem auf sechs Spielminuten, Passlack auf gar keine (zweimal nicht im Kader).
VfL Bochum: Maximilian Wittek defensiv schwach
Wittek ist es gewohnt in seiner Karriere, immer zu spielen, wie vor seinem Wechsel zum VfL zuletzt in Arnheim gesetzt zu sein. „Maxi kam und hat sofort gespielt. Er hat mit Licht und Schatten gespielt, so kritisch müssen wir sein“, sagte Trainer Letsch gegenüber dieser Redaktion. Offensiv mit ordentlichen Ansätzen, offenbarte der 28-Jährige defensiv einige Schwächen.
„Vielleicht ging es auch zu schnell“, sagte Letsch durchaus selbstkritisch. Wittek kam erst am 14. August beim VfL an und stand ein paar Tage später in Stuttgart gleich in der Startelf. In Bayern und gegen Mönchengladbach früh ausgewechselt, sah Letsch vor dem 0:0 in Leipzig den Punkt gekommen, Danilo Soares zu vertrauen statt Wittek. „Danilo hat es gut gemacht, es gab keinen Grund, wieder zu wechseln“, so Letsch.
In Darmstadt allerdings spielten dann beide nicht, weil der Trainer Bernardo als linken Verteidiger bevorzugte im erstmals defensiv von Beginn an praktizierten 4-3-3, also bei der Rückkehr zur Viererkette. Da Soares somit auf der Bank Platz nahm als back-up für die linke Außenposition, blieb für Wittek kein Platz. Bernardo wiederum spielte im Aufbau den zweiten Innenverteidiger, Erhan Masovic, der gegen den Ball mit Keven Schlotterbeck die Innenverteidigung bildete, rückte auf die Sechs vor.
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Wie plant Letsch gegen Köln? Vermutlich: anders. Vermutlich: mit einer Dreierkette. Das würde die Chance für Wittek zumindest auf einen Kaderplatz steigern. Er müsse die Situation jedenfalls annehmen, betont der Coach. „Ich erwarte von ihm das, was ich auch von Felix Passlack und anderen gesehen habe, die mal nicht dabei waren. Er muss im Training aufzeigen. Und das macht er.“ Dass Wittek „nicht mit einem Grinsen durch die Gegend läuft, ist klar, das muss auch so sein. Das betrifft andere Spieler auch.“
Gamboa löste Felix Passlack beim VfL Bochum ab
Wie etwa Felix Passlack, der seit Leipzig von Cristian Gamboa abgelöst wurde auf der rechten Seite. Defensiv hat sich der VfL seitdem stabilisiert, Gamboa dürfte trotz einer mäßigen Leistung in Darmstadt auch gegen Köln starten, wenn der erste Heimsieg der Saison eingefahren werden soll.
Lukas Daschner wartet auf ersten Einsatz von Beginn an beim VfL Bochum
Letsch hat trotz der Ausfälle von Matus Bero und Ivan Ordets reichlich Auswahl - defensiv, vor allem offensiv. Lukas Daschner etwa, so der Coach, habe noch gar nicht von Beginn an gespielt nach einer starken Vorbereitung. „Es wäre traurig, wenn er zufrieden wäre. Wenn ich sehe, wie er trainiert, hätte er es auch verdient zu spielen“, sagte Letsch. Weitere Kandidaten in der vorderen Reihe sind neben dem gesetzten Takuma Asano und wohl auch Sturmtank Philipp Hofmann Moritz-Broni Kwarteng, Christopher Antwi-Adjei und Goncalo Paciencia.