Bochum. Zehn Spieltage sind in der Bundesliga absolviert. Der VfL Bochum liegt auf Platz 14. Für den weiteren Saisonverlauf verheißt das Gutes.

Mit dem Sieg gegen den SV Darmstadt hat der VfL Bochum gerade noch rechtzeitig die Kurve bekommen. So lange musste der Club in seiner Erstliga-Geschichte noch nie darauf warten, den Platz als Sieger zu verlassen. Nun bleibt zunächst als Wartepunkt der neunte Spieltag stehen. Nach dem zehnten Spieltag stehen die Bochumer auf Platz 14. Gemeinhin gilt dieser Spieltag als erster echter Hinweisgeber darauf, wo Teams am Ende der Saison einlaufen werden.

In Bochum wären sie mit Platz 14, der ist es gerade, wohl komplett einverstanden. Die Vorsaison beendete das Team auf eben diesen Platz. Nach dem zehnten Spieltag war es Platz 18 mit vier Punkten. Thomas Letsch hatte am neunten Spieltag in seinem ersten Heimspiel als neuer VfL-Trainer den ersten Saisonsieg geschafft. Auf Platz 17 lag nach zehn Spieltagen Schalke 04, auf Platz 16 Bayer Leverkusen.

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Rechenspiele der vorhergehenden Saisons

Auf den Abstiegsplätzen lagen am Ende schließlich Hertha BSC und der FC Schalke 04. Der VfB Stuttgart rette sich in der Relegation durch zwei Siege gegen den Hamburger SV.

Im Jahr zuvor, also in der Saison 2021/2022, als die Bochumer Aufsteiger waren, lagen sie in der Endabrechnung mit 42 Punkten auf Platz 13. Am zehnten Spieltag dieser Saison war es Platz 14 mit zehn Punkten. Auf den Abstiegsplätzen lagen nach dem zehnten Spieltag Greuther Fürth, Arminia Bielefeld und der FC Augsburg.

Blick in die jüngere Vergangenheit lässt den VfL Bochum optimistisch in die weitere Saison blicken

Hertha BSC belegte in der Endabrechnung den Relegationsplatz, hielt die Klasse in der Relegation gegen den Hamburger SV. Arminia Bielefeld und Greuther Fürth stiegen direkt ab.

Der Blick in die jüngere Vergangenheit lässt die Bochumer also durchaus optimistisch in die weitere Saison blicken. Wobei der Blick gleichermaßen nach oben und unten gehen kann. Ein Sieg mehr, und die Bochumer würden jetzt auf Platz elf liegen. Ein Sieg weniger, die Bochumer wären vermutlich aufgrund des schlechten Torverhältnisses Letzter.

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Mit dem Ansatz, das Torverhältnis zu verbessern, beziehungsweise nicht mehr so viele Gegentore zu bekommen, war Letsch in die Saison gestartet. Er hatte deshalb das System geändert, setzte an neun Spieltagen auf eine Dreier, beziehungsweise Fünferkette. Gegen Darmstadt kehrte er zumindest zu Spielbeginn zu einer Viererkette zurück, um im Spielverlauf wieder zur Dreier-/Fünferkette zurückzukehren.

Deutlich weniger Gegentore haben die Bochumer indes durch diese Umstellung in der Defensive nicht bekommen. 24 sind es derzeit. In der Saison 2022/2023 waren es nach dem zehnten Spieltag 27, am Saisonende 72. In der Saison 2021/2022 waren es nach dem zehnten Spieltag indes nur 18, am Ende aber 52.

Takuma Asano (v.) ist bisher bester Torschütze des VfL Bochum.
Takuma Asano (v.) ist bisher bester Torschütze des VfL Bochum. © Getty Images | Alexander Hassenstein

Ähnlich sieht es beim Angriff aus. Aktuell haben die Bochumer zehn Tore erzielt. In der Vorsaison waren es am Ende 42 Tore, nach dem zehnten Spieltag neun. In der Saison 2021/2022 schafften die Bochumer in 34 Spielen 38 Tore, nur die drei Teams auf den Abstiegsplätzen waren schlechter. Nach dem zehnten Spieltag waren es in der Saison für Bochum acht.

Von den anfänglich 30 und nach dem Wechsel von Simon Zoller zu St. Pauli 29 Akteuren im Kader hat Trainer Letsch bislang 24 eingesetzt. Wobei Zoller einen Einsatz hatte und Tim Oermann dabei mit seinem Saisondebüt gegen Darmstadt die Nummer 24 war.

Sechs Spieler warten beim VfL Bochum noch auf ihren ersten Einsatz

Noch kein Spiel absolviert haben Jordi Osei-Tutu. Mats Pannewig, Moritz Römling und Mo Tolba sowie die beiden Torhüter Niklas Thiede und Michael Esser. Mit Manuel Riemann, Bernardo, Anthony Losilla, Kevin Stöger und Takuma Asano standen fünf Profis in jedem der zehn Spiele bisher in der Startformation. Ivan Ordets hätte dazu gezählt, der Innenverteidiger aber verletzte sich gegen Mainz. Riemann ist der einzige, der jede Minute gespielt hat.

Mit der Frage, welcher Spieler bislang am häufigsten beim VfL eingewechselt wurde, könnte man sicher den einen oder anderen Euro bei einer Wette verdienen. Es ist nicht Christopher Antwi-Adjei. Er kam bisher fünf Mal von der Bank ins Spiel. Es ist auch nicht Noah Loosli. Der Schweizer bringt es ebenso auf fünf Einwechslungen. Es ist: Lukas Daschner. Sieben Mal brachte Letsch ihn im Spielverlauf. Am häufigsten ausgewechselt wurde Asano. Er war nur bei zwei Partien beim Schlusspfiff noch auf dem Platz.

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Der Japaner führt mit seinen beiden Doppelpacks gegen Augsburg und nun Darmstadt mit vier Toren die interne Torjägerliste vor Kevin Stöger (3 Tore) an. In der Scorerliste, die Tore und Torvorlagen vereint, liegen die beiden mit jeweils fünf Punkten gleichauf.

Wenn es darum geht, die zu dieser Saison verpflichteten Spieler zu bewerten, hilft auch ein Blick auf ihre Einsatzzeiten. Bernardo überzeugt bisher. Er hat nur eine Minute verpasst. Maxi Wittek machte die ersten sechs Spiele, wurde dann noch einmal eingewechselt, fehlte gegen Darmstadt dann im Kader. Lukas Daschner wurde sieben Mal eingewechselt, stand bisher noch nicht in der Startelf.

Passlack und Wittek haben beim VfL Bochum ihren Stammplatz verloren

Bei Felix Passlack sieht es ähnlich aus wie bei Wittek. Die ersten sechs Spiele machte er von Beginn an, danach schaffte auch er es nicht immer in den Spieltagskader. Keven Schlotterbeck war zu Saisonbeginn zunächst nicht gesetzt, wurde zweimal eingewechselt. Seit vier Spieltagen ist er Beginner.

Gancalo Paciencia kommt noch nicht über die Jokerrolle hinaus. Zweimal durfte er starten, vier mal wurde er ein-, zwei mal ausgewechselt. Noah Loosli weiß auch noch nicht, wie es sich anfühlt, zu Beginn eines Spiels des VfL Bochum auf dem Platz zu stehen. Gleiches gilt für Moritz Broni Kwarteng. Er kam bisher zwei mal von der Bank ins Spiel. Präsentiert er sich dann allerdings weiterhin so wie nach seiner Einwechslung in Darmstadt, wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis er sein Startelfdebüt gibt.

Und hier noch ein paar besondere Zahlen: Kevin Stöger ist der Bochumer, der am häufigsten auf das Tor schießt. 27 mal bisher. Bisher schnellster Bochumer in dieser Saison ist Takuma Asano. Sein Top-Speed betrug 34,62 km/h. Er ist auch der Bochumer mit den meisten Sprints im Spiel. 303 hat er bisher gemacht. Bei den intensiven Läufen ist er ebenso bester Akteur im Bochumer Kader. 769 waren es bisher. Die beste Passquote hat Ivan Ordets. 85,66 Prozent seiner Zuspiele kamen beim Mitspieler an.

Die meisten gewonnen Zweikämpfe hat Bernardo zu verzeichnen: 142. Das ist Bestwert der gesamten Liga. Er ist aktuell allerdings auch der Bochumer, mit den meisten Fouls am Gegner: 15. Bester Bochumer ist er zudem bei den gelaufenen Kilometern im Spiel. Auf 103,5 Kilometer bringt er es nach zehn Spielen. Kapitän Anthony Losilla, in dem vergangenen Jahren immer der Bochumer mit den meisten gelaufenen Kilometern folgt kurz dahinter mit 101 Kilometern.

Manuel Riemann, Torwart des VfL Bochum, überzeugte auch beim Spiel gegen den SV Darmstadt.
Manuel Riemann, Torwart des VfL Bochum, überzeugte auch beim Spiel gegen den SV Darmstadt. © firo | firo

Den ersten Platz hat mit Philipp Hofmann ein weiterer Bochumer bei den gewonnenen Kopfballduellen inne. 60 Duelle hat er bislang für sich entschieden. Gute Werte liefert erneut Manuel Riemann. Mit 40 gehaltenen Torschüssen ist Bochums Torwart in der Bundesliga-Rangliste derzeit hinter Marcel Schuhen von Aufsteiger Darmstadt (47), Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim (44) sowie Kevin Müller von Aufsteiger FC Heidenheim (43) auf Platz vier.