Bochum. Beim 1:1 des VfL Bochum gegen Eintracht Frankfurt debütiert Goncalo Paciencia. Der neue Stürmer hinterlässt einen guten Eindruck und erhält Lob.
Goncalo Paciencia geriet nach seiner Bundesliga-Rückkehr im Trikot des VfL Bochum regelrecht ins Schwärmen. „Diese Stimmung, die man hier in Deutschland hat, gibt es nicht in anderen Ligen. Die ist richtig gut. Die deutschen Fans können stolz darauf sein. Ich habe diese Stimmung sehr vermisst“, sagte der Portugiese am Samstagabend mit einem Lächeln im Gesicht. Nach seinem VfL-Debüt beim intensiven 1:1 (0:0) gegen seinen ehemaligen Klub Eintracht Frankfurt im ausverkauften Ruhrstadion freute sich der 29-Jährige: „Ich bin glücklich, dass ich wieder in der Bundesliga bin.“
Sein Comeback unter Flutlicht gab der vom spanischen Erstligisten Celta Vigo ausgeliehene Angreifer in der 63. Minute, als Trainer Thomas Letsch ihn für Philipp Hofmann einwechselte. Der Stoßstürmer war gegen Frankfurt zwar viel gelaufen, hatte aber keine richtige Bindung zum Spiel gefunden. Paciencia indes konnte einige Akzente setzen. Sein Schlenzer aus 17 Metern in der Schlussphase verfehlte das Tor nur knapp. Die Bochumer wirkten auch aufgrund seiner Einwechslung am Ende frischer als die Frankfurter. Letschs Mannschaft schien nach dem VfL-Ausgleich durch Kevin Stöger (74.) per Foulelfmeter dem zweiten Tor näher. Dass dieses nicht mehr fiel, ärgerte die Bochumer Verantwortlichen.
VfL Bochum: Thomas Letsch ist enttäuscht
„Ich bin absolut enttäuscht über das Ergebnis. Es sind zwei Punkte zu wenig, die wir jetzt auf dem Konto haben“, haderte Letsch. Auch VfL-Sportdirektor Marc Lettau sagte: „Wir haben nicht einen Punkt gewonnen, sondern eher zwei verloren.“ Nach dem 1:1 gegen Borussia Dortmund und dem 2:2 beim FC Augsburg kämpften die Bochumer zwar auch gegen Frankfurt leidenschaftlich, haben allerdings nach vier Spieltagen jetzt lediglich drei Punkte auf dem Konto.
Riemann bewahrt VfL Bochum vor frühem Rückstand
Gleichwohl hätten sie auch schon in der ersten Halbzeit in Rückstand geraten können. VfL-Torwart Manuel Riemann zeichnete sich mit gleich drei Paraden aus, konnte in Hälfte zwei den Schuss von Éric Dina Ebimbe (55.) zur Eintracht-Führung aber nicht abwehren. Die Gäste verabschiedeten sich später nach einem kurzen Gang zur Fan-Tribüne mit reglosen Mienen Richtung Kabine. Dieses Remis hatte also eher zwei Verlierer.
Die Bochumer Aussichten auf den ersten Saisonsieg am kommenden Spieltag sind denkbar gering: Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wartet der FC Bayern. „Wir haben jetzt genau zwei Möglichkeiten“, führte Letsch aus: „Wir können nach München fahren und sagen: Das ist eine Mannschaft, die darum spielt, die Champions League zu gewinnen. Sie ist die beste, die es in Deutschland gibt. Es ist ein schönes Oktoberfest und wir holen uns dort eine Klatsche ab. Oder wir sagen: Die Wahrscheinlichkeit, dort etwas zu holen, ist zwar nicht groß, aber sie ist nicht gleich Null.“ In der vergangenen Saison verlor der VfL allerdings beide Spiele gegen den Serienmeister zu Null: 0:7 und 0:3.
Großer Konkurrenzkampf beim VfL Bochum
Was Letsch Mut für die Saison machen kann, ist die Art und Weise, wie seine Mannschaft in den vergangenen drei Spielen aufgetreten ist. Sie zeigte viel Einsatz, überzeugte mit effektivem Pressing. „Wir sind auf einem super Weg“, befand der Trainer. „Wir haben auch personell extrem viel Alternativen.“ Der Konkurrenzkampf im Kader ist groß.
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Paciencia, der 2021 als Leihspieler aus Frankfurt mit dem FC Schalke 04 in die 2. Bundesliga abgestiegen war, dürfte nun in die Bochumer Startelf drängen. „Er bringt bei uns als zentraler Stürmer eine Komponente hinein, die wir so zuvor noch nicht hatten“, erklärte Letsch. „Ich bin froh, dass er da und fit ist. Er hat sich super integriert, ich war mit ihm absolut zufrieden.“ Paciencia dürfte dieses Lob nach seiner Bundesliga-Rückkehr sehr gerne vernommen haben.