Bochum. Kevin Stöger ist in der Hierarchie des VfL Bochum aufgestiegen. Der Mittelfeldmann spricht über seine Wahl, Gamboa und wer Elfmeter schießt.
Endlich regnete es mal nicht beim Training des VfL Bochum, und der Hauch von Sommer passte zur Stimmung von Kevin Stöger. „Ich bin fit, ich fühle mich gut“, sagte der zentrale Mittelfeldmann des VfL nach der Einheit am Freitag und vor der Generalprobe gegen Luton Town FC an diesem Samstag (13.30 Uhr und 16.15 Uhr/Ruhrstadion).
Wer Stöger sehen will, muss wohl zur ersten Partie kommen, in der das A-Team des VfL zu erwarten ist. Sicherlich mit Stöger, der in der Vorbereitung an seine Leistungen am Ende der Saison nahtlos anknüpfte, teilweise sogar noch dominanter wirkte. Er ist der Mann, der immer den Ball haben will, der das Spiel bevorzugt aus der defensiven Zentrale heraus gestaltet, mit viel Lauffreude immer wieder Lücken und Räume sucht, sich verschiebt in Zusammenarbeit mit dem meist eher hinter als neben ihm platzierten Kapitän Anthony Losilla.
Stöger zur Wahl als zweiter Kapitän: „Ein schönes Signal der Mannschaft“
Losilla wurde von Trainer Thomas Letsch erneut bestimmt zum Kapitän. Kevin Stöger wurde von den Spielern zum neuen Stellvertreter gewählt, gemeinsam mit Cristian Gamboa. Beide erhielten die gleiche Zahl an Stimmen. „Das ist eine Ehre für mich“, sagt der Österreicher. „Es ist ein schönes Signal von der Mannschaft, mir Vertrauen zu geben. Ich denke, ich werde das auch gut umsetzen.“
Wer Stöger kennt, weiß: Er übernimmt auch ohne Binde Verantwortung. Das betont der 29-Jährige: „Die Mannschaft weiß, dass ich auch ohne Binde für sie da bin und alles gebe, nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb. Wenn es Probleme gibt, wenn die Mannschaft etwas braucht, werde ich da sein. Wichtig ist aber, dass wir alle auf dem Platz alles geben.“
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Wer übernimmt die Binde, wenn Losilla fehlt? Stöger ist es egal
Insofern sei es auch egal, ob Cristian Gamboa oder er die Binde trage, wenn Losilla mal nicht auf dem Platz ist. In Düsseldorf und zuletzt, nach seiner Wahl, beim Testspiel gegen Parma Calcio in Brixen gab Losilla das Stück Stoff dem Österreicher. Eher zufällig, sagt Stöger. „Gambo tut immer alles für die Mannschaft. Es ist ganz egal, wer die Binde dann trägt.“
Dass er vorangeht, zeigte Stöger, der Ende August 30 wird, in der Vorsaison unter anderem auch bei den Elfmetern. Vier Mal trat er an – vier Mal war der Ball drin. Diese 100-Prozent-Quote will er halten.
Stöger will weiterhin die Elfmeter für den VfL Bochum schießen
„Es gibt nicht viele Gründe zu wechseln, ich habe letzte Saison alle Elfmeter verwandelt. Ich will schießen und denke, dass ich auch schießen werde.“ Und vor allem: „Ich hoffe, dass wir diese Saison mehr Strafstöße bekommen als gegen uns.“ 13 Mal gab es in der Vorsaison Elfmeter gegen den VfL, nur drei Mal in der Liga für Bochum, zudem im Pokalspiel gegen den BVB.
Gegen Dortmund bestreitet der VfL sein erstes Heimspiel am 26. August (15.30 Uhr), zuvor geht es im DFB-Pokal zu Arminia Bielefeld (12. August, 18 Uhr) und zum Liga-Start zum VfB Stuttgart (19. August, 15.30 Uhr). An diesem Samstag steigt zunächst die Generalprobe gegen Luton Town FC.
Stöger zur Vorbereitung: gut gearbeitet, Luft nach oben
Die letzten vier Testspiele gingen allesamt verloren gegen unterklassige Teams. „Der VfL ist kein Testspiel-Weltmeister“, sagt Stöger dazu. „Wir wissen, dass wir gut gearbeitet haben. Dass noch Luft nach oben ist, ist ganz normal“, erklärt der Mittelfeldspieler „Jetzt kommt die entscheidende Phase. Natürlich wollen wir gegen Luton Town gewinnen, aber der Trainer will auch noch das eine oder andere ausprobieren. Wir müssen uns als Mannschaft finden. Gegen Bielefeld geht es richtig los, dann müssen wir da sein.“
Jeder, versichert Stöger, sei „heiß auf den Pokal, auf die Liga. Wir wollen einen viel besseren Start hinlegen als letzte Saison. Wenn uns das gelingt, sind die Ergebnisse der Vorbereitung nicht mehr wichtig.“