Brixen/Südtirol. Ein positives Fazit zog Trainer Thomas Letsch nach dem 3:4 seines VfL Bochum gegen Spezia Calcio. Auch Kapitän Losilla ist guten Mutes.
Wieder verloren. Und doch gewonnen. So in etwa fiel das Fazit von Trainer Thomas Letsch nach dem 3:4 des Bundesligisten VfL Bochum im XXL-Testspiel gegen den ambitionierten Serie-B-Klub Spezial Calcio aus.
Die Partie im Stadion in Brixen vor rund 500 Fans ging über drei Mal 40 Minuten. Bei normaler Spielzeit hätte der VfL wohl gewonnen. Letsch aber verteidigte die speziell von ihm gewünschte Spielzeit nach der Partie, als der Bus um 21 Uhr abfahrtbereit war zur Berg-Tour ins rund eine Stunde entfernte Gais, wo Bochum sein Trainingslager abhält noch bis zum Sonntag.
Ergebnis des VfL Bochum passt nicht - Letsch ging es um Belastungssteuerung
„Das Ergebnis ist nicht das, was wir wollten. Aber wir haben es, was die Belastungssteuerung angeht, gut gemacht und zwei Drittel ein sehr gutes Testspiel gezeigt“, sagte Letsch. „Bei zwei Mal 45 Minuten hätten wir ein anderes Ergebnis gehabt. So haben wir alle belastet, und darum geht es derzeit.“
Mit elf Spielern mit Startelf-Potenzial startete der VfL, nach 60 Minuten wechselte Letsch sechs weitere Startelf-Kandidaten wie Philipp Hofmann, Felix Passlack und Danilo Soares ein, auch Torwart Riemann feierte sein Comeback. 80 Minuten stand der VfL mit einer Dreierkette sicher, agierte das Mittelfeld mit Stöger, Losilla und Bero kompakt, zeigte eine Doppelspitze (Daschner/Asano, dann Hofmann/Zoller) gute Aktionen. Ein neues System. „Es ist wichtig, dass wir flexibel sind, dass wir Optionen haben“, so Letsch.
Zwei Drittel hat Bochum alles im Griff: „Haben es gut gemacht“
„Wir haben es die ersten zwei Drittel sehr gut gemacht. Wir haben wenig zugelassen, selber Torchancen kreiert“, so Letsch. Lukas Daschner gelang nach feiner Kombination über Kevin Stöger und Takuma Asano das 1:0, nach dem 1:1 legten Erhan Masovic und Hofmann nach. „Man hat im zweiten Drittel gesehen, dass Fehler passieren, wenn die Jungs müde werden, zumal wir morgens schon eine recht intensive Trainingseinheit hatten“, so Letsch. „Trotzdem haben sie es es gut gemacht.“
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Im Schlussabschnitt spielten dann viele Profis, die den Verein noch verlassen könnten oder sollen. Viele junge Spieler waren dabei, Niko Bozickovic aus der A-Jugend und Moritz Römling, zuletzt beim Drittligisten RW Essen am Ball und nach Krankheit erst zum Spiel eingeflogen, bildeten die Innenverteidigung. Der 20-jährige Luis Hartwig, ein Stürmer, spielte auf der Sechs.
Letsch ärgert sich über die unnötigen Gegentore und die Niederlage
Von den erfahrenen Profis waren nur noch Hofmann, Simon Zoller, Felix Passlack und Danilo Soares sowie Patrick Osterhage auf dem Feld. Bochum verlor das dritte Drittel nach individuellen Fehlern in der Defensive mit 0:3 und damit die Partie. „Viele Spieler haben nicht auf ihren Stammpositionen gespielt, das darf man nicht vergessen“, so Letsch.
So lief „das dritte Drittel etwas wilder. Trotzdem war es für mich kein 0:3, sondern ein Spiel, in dem wir uns die Tore selbst reingelegt haben. Das war ärgerlich. Positiv war, dass sie es noch mal versucht haben, aber der letzte Punch hat gefehlt.“ Hofmann vergab noch zwei gute Chancen.
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Kapitän Losilla sieht deutliche Fortschritte
Ähnlich analysierte Kapitän Anthony Losilla die Partie. „Wir haben heute vieles schon viel besser gemacht“, sagte der Mittelfeldmann. „Die ersten zwei Drittel sahen relativ gut aus, defensiv wie offensiv, da waren gute Abläufe drin. Wir haben eine gewisse Stabilität gefunden, das Gegentor kann passieren. Am Ende hatten wir viele junge Spieler auf dem Platz, die nicht auf ihren normalen Positionen gespielt haben. Da hat ein bisschen Erfahrung gefehlt. Es war ein gutes Testspiel von uns, wir müssen jetzt einfach weiterarbeiten.“
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Am Donnerstag steht um 10 Uhr eine regenerative Einheit an, nachmittags ist eine Teambuilding-Maßnahme angesagt. Das abschließende Testspiel gegen den italienischen Zweitligisten Parma Calcio am Samstag (17 Uhr) geht über die normale Spielzeit - dann soll am Ende auch das Ergebnis stimmen.