Bochum. Moritz Broschinski hat in Düsseldorf das einzige Tor für den VfL Bochum erzielt. Der Stürmer hat sich viel vorgenommen: „Zehn Tore sind machbar.“

Moritz Broschinski strahlt Selbstvertrauen aus. Fit sei er, auch wenn die intensiven Einheiten der Vorbereitungsphase aktuell für etwas „schwere Beine“ sorge, sagte er nach einer Einheit. Wobei sich hin und wieder die Adduktoren etwas bemerkbar machen, weshalb er beim Testspiel am Freitag in Düsseldorf nur 30 Minuten zum Einsatz kam, wie Trainer Thomas Letsch erläuterte.

Bereit aber ist Broschinski – dem Stand der Vorbereitung angemessen – für die kommende Saison, für den nächsten Schritt in seiner noch jungen Karriere. „Zum Saisonstart werde ich ganz der Alte sein, frisch und topfit“, kündigte er an.

Broschinskis Kernziel: Klassenerhalt eher erreichen als in der Vorsaison

Der 22-Jährige hat sich hohe Ziele gesetzt. Zum einen mit der Mannschaft. Der Klassenerhalt soll diesmal eher erreicht werden als in der Vorsaison, auch wenn das große Finale spektakulär und unvergessen war, die Party danach richtig „cool“ nach einer Saison mit einem ständigen Auf- und Ab-Gefühl, wie er es ausdrückt. „Das Potenzial, das Ziel nicht erst auf den letzten Drücker zu erreichen, das haben wir“, sagt der Stürmer.

4. Februar 2023: Moritz Broschinski erzielt gleich bei seinem Bundesliga-Debüt gegen Hoffenheim sein erstes Tor für den VfL Bochum, es war das 5:2.
4. Februar 2023: Moritz Broschinski erzielt gleich bei seinem Bundesliga-Debüt gegen Hoffenheim sein erstes Tor für den VfL Bochum, es war das 5:2. © firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Zum anderen nimmt er sich persönlich viel vor. „Ich möchte auf jeden Fall zweistellig treffen. Ich bin keiner, der sagt, ich gebe mich mit fünf Toren zufrieden. Zehn Tore sind möglich und machbar, dafür habe ich ja jetzt in 34 Spielen die Chance.“ Zur Einordnung: Mit acht Treffern war sein bisher gesetzter Sturmkollege Philipp Hofmann in der vergangenen Spielzeit Bochums bester Torschütze.

Seine Bundesliga-Premiere gegen Hoffenheim wird Broschinski nie vergessen

Im Januar dieses Jahres kam er von der U23 Borussia Dortmunds zum VfL, weil sich Bochum von Lys Mousset sportlich verabschiedet hatte. Bis dahin spielte er maximal in der 3. Liga. Bochum bot ihm einen Vertrag bis zum Juni 2026. Ein Vertrauensvorschuss. Und Broschinski zahlte bereits zurück, fasste in der höchsten Spielklasse viel schneller Fuß als gedacht.

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In elf Partien kam er zum Einsatz, verpasste nur zwei Spiele wegen einer Krankheit. „Es lief nicht so schlecht für mich“, sagt er zufrieden. Zwei Tore erzielte er – das erste gleich bei seinem Debüt, es war das 5:2 gegen die TSG Hoffenheim. „Besser kann man nicht in die Bundesliga starten als gleich mit einem Tor. Das war sehr aufregend“, schwärmt der in Finsterwalde geborene Stoßstürmer heute noch. Zudem traf er beim 1:5 gegen Wolfsburg.

Ein Ziel von Broschinski: Startelf-Einsatz in der Bundesliga fehlt dem Bochumer noch

Broschinski wurde oft am Ende eingewechselt, zur Startelf zählte er noch nicht. „Das ist definitiv ein Ziel“, so der 23-Jährige, der beim Testspiel in Verl gemeinsam mit Philipp Hofmann die Doppelspitze bildete und in Emden als alleiniger Stoßstürmer agierte (ein Tor).

In Düsseldorf am Freitagabend kam er wegen leichter Adduktoren-Beschwerden nur in der letzten halben Stunde zum Zug, als Spitze im 4-2-3-1. Und Broschinski erzielte beim 1:3 per Kopf mustergültig seinen zweiten Treffer der Vorbereitung, das einzige Tor des VfL im Paul-Janes-Stadion. Dabei ließ er zwei weitere Chancen aus. „Er hat getroffen, das ist gut, hätte aber sogar noch mehr Tore erzielen können. Aber daran arbeiten wir“, sagte Letsch.

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Der Trainer erklärt zwar, dass Broschinski auch auf den Halbpositionen spielen könne, sieht ihn aber vor allem im Sturmzentrum. „Seine stärkste Position hat er als zentrale Spitze, egal ob allein oder zu zweit“, so Letsch, der selbst etwas überrascht war, wie schnell sich Broschinski integriert habe beim Bundesligisten. Seine Qualitäten? „Er ist körperlich stark, hat eine gute Geschwindigkeit, einen guten Abschluss und ist vor allem ein Stürmer, der immer Tore schießen will. Wenn er die Chance hat zu schießen, schießt er. Da dürfen wir ihn nicht bremsen.“

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Broschinski sieht Konkurrenzkampf positiv: Wer spielen will, muss sich durchsetzen

Dass Sven Michel, Bochums stürmender Wunschkandidat, kurzfristig doch nicht kam und zum FC Augsburg wechselte, nimmt Broschinski gelassen hin. Seine Einsatzchancen könnten dadurch natürlich steigen, wobei möglich ist, dass der VfL noch einen Stürmer verpflichtet bis zum Transferschluss am 1. September (18 Uhr).

Der Jungprofi sieht es ohnehin sportlich: „Wenn man Konkurrenzkampf hat, sieht man auch, wie man sich durchsetzen kann. Das gehört dazu. Wenn man spielen will, muss man da durch.“ Und spielen, möglichst viel spielen: Das steht auf der persönlichen Liste der Ziele ganz oben.