Essen. Das Loch zum Spitzenfußball droht immer größer zu werden. Schalke kann von den Möglichkeiten der Konkurrenz nur träumen. Ein Kommentar.
Man wolle, hat Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel mutig klargestellt, langfristig wieder in die „Top-Sechs der Bundesliga“ klettern. Schalke, wohlgemerkt, fährt in der kommenden Saison nach Fürth, nach Magdeburg, nach Kiel. Die Realität heißt Zweite Liga.
Einiges spricht für die Königsblauen: die hohe Mitgliederzahl, das große, volle Stadion. Trotzdem reißt das Loch zum Spitzenfußball mit jedem Jahr in Liga zwei weiter auf. Die Schalker muss es beunruhigen, wenn ein Verein wie der VfB Stuttgart den Einstieg von Porsche verkündet. 100 Millionen Euro soll dies den Schwaben einbringen. Die müssen erst mal gut angelegt werden, das Beispiel Hertha BSC zeigt, wie viel dabei schiefgehen kann. Trotzdem: Die Konkurrenz verfügt über Möglichkeiten, von denen in Gelsenkirchen derzeit nur geträumt werden kann.
Die Aufsteiger machen dem VfL Bochum Hoffnung
Ähnliches gilt für den VfL Bochum, nur dass der Klub weiterhin in der Bundesliga antreten darf und versuchen muss, sich durch die Einnahmen ein Fundament wie Augsburg oder Mainz zu gießen, die immer irgendwie den Klassenerhalt schaffen. Hoffnung macht, dass in Heidenheim und Darmstadt zwei Vereine aufgestiegen sind, mit denen der VfL mithalten kann.
Ganz oben häuft der FC Bayern einen Millionenberg an, der nach England verfrachtet werden soll, um Harry Kane zu kaufen. Ein Star, der das Ansehen der Bundesliga aufhellen würde, aber die wohltuende Spannung der vergangenen Spielzeit gefährdet. In München wird investiert, der Rekordmeister droht wieder zu enteilen. Doch: Schalke will ja nicht an die Spitze, sondern nur in die Top-Sechs.