Bochum. . Kapitän Anthony Losilla war bewegt von der Achterbahnfahrt des VfL Bochum. Nach dem Klassenerhalt flossen Tränen. Gedanken macht er sich später.

Kevin Stöger war der erste Spieler des VfL Bochum, der in der Mixedzone des Ruhrstadions erschien. Ihm war vielleicht auch zugutegekommen, dass er in der 88. Minute ausgewechselt worden war. Beim Platzsturm der Fans war er bereits am Seitenrand. Dem Mittelfeldmann, der beim 3:0-Sieg der Bochumer an allen drei Toren beteiligt war, war nach eigener Aussage aber komplett egal, wo er beim Schlusspfiff und dem damit feststehenden direkten Klassenerhalt des VfL gerade war.

„Mir war es egal, ob ich am Rand oder auf dem Platz stehe“, sagte er. „Ich war einfach nur froh, dass wir das Ziel erreicht haben. Uns haben das nicht so viele zugetraut, dass wir das schaffen. Der ganze Verein hat sich das erarbeitet. Riesenrespekt und Lob vor allem an die Fans. Sie waren der Schlüssel. Riesenrespekt, was die abgerissen haben.“

Bei Schalke und Stuttgart lag der größere Druck

Stöger nahm ausdrücklich die schwierige erste Phase der Saison ins Lob mit hinein. „Gerade nach den ersten sechs Spielen, haben sie trotzdem immer hinter uns gestanden.“ Die ersten sechs Spiele noch unter Trainer Thomas Reis hatte Bochum verloren.

Wichtig sei für das Team gewesen, trotz der Niederlagen zu Beginn immer konzentriert weiterzuarbeiten. Ein Vorteil sei vielleicht gewesen, sagte Stöger, dass Bochum „vielleicht nicht den ganz großen Druck im Vergleich zu Schalke oder Stuttgart hatte“. Der VfL Bochum habe ganz klar als Team den Klassenerhalt geschafft.

VfL-Profi Stöger nach Klassenerhalt erleichtert - und komplett kaputt

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„Wer den VfL kennt“, sagte Stöger, „der weiß was ihn ausmacht. Wir haben gegen Schalke zweimal verloren, gegen Stuttgart zweimal verloren. Normalerweise steigst du ab, wenn du gegen die unmittelbare Konkurrenz verlierst. Wir haben trotzdem nie aufgegeben. Daher haben wir den Klassenerhalt auch verdient.“

Das Spiel gegen Leverkusen hatte jedenfalls mächtig Spuren hinterlassen. Alle Bochumer hatten alles gegeben. Auch Stöger, der einer der Spieler mit den meisten gelaufenen Kilometern war. „Beim 3:0 konnte ich keinen Schritt mehr laufen, deshalb habe ich ihn drüber gelupft. Es war nur eine verdammte Erleichterung. Wir spielen nächstes Jahr Bundesliga, da freue ich mich jetzt schon drauf.“

Losilla macht sich noch keine Gedanke an seine dritte Bundesliga-Saison

Der Plan für den Samstagabend oder auch das Wochenende war für Stöger klar. „Jetzt wird erst einmal ein, zwei Tage gefeiert. Der eine oder andere feiert vielleicht drei, vier Tage. Ich glaube, ganz Bochum hat sich heute den Klassenerhalt verdient. Das ist einfach verdammt geil. Jetzt geht es für mich erst einmal mit der Familie in den Urlaub. Ein bisschen abschalten tut gut. Es wird dann ja auch relativ schnell wieder losgehen.“

Anthony Losilla, Kapitän des VfL Bochum, jubelt beim Sieg gegen Leverkusen.
Anthony Losilla, Kapitän des VfL Bochum, jubelt beim Sieg gegen Leverkusen. © firo

Daran wollte Anthony Losilla noch nicht denken. Er kam mit Sohn Julien in die Mixedzone. „Ich will jetzt erst einmal Klassenerhalt genießen. Dann mache ich mir Gedanken an meine dritte Bundesligasaison.“

Erneut hatte Losilla nach dem Spiel Tränen in den Augen. „Das Spiel, das Ergebnis, die Fans, das war alles grandios“, sagte er. „Ich konnte am Ende die Tränen nicht mehr halten. Die Emotionen waren zu groß.“ Sie waren es beim gesamten VfL Bochum vor dem Spiel, während des Spiels und natürlich erst Recht nach dem Spiel.

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Auch durch den Platzsturm der Fans hatte es Losilla nach Spielschluss nicht in die Kabine geschafft. „Ich will jetzt zu meinen Kollegen“, sagte er. „Ich will sie sehen, ich will mit ihnen feiern.“

Alle hätten bis zum Schluss der Saison daran geglaubt, den Klassenerhalt zu schaffen. „Wir waren überzeugt, dass wir es trotz schwieriger Momente schaffen können. Das war entscheidend. Wir wussten, wenn wir das Spiel gewinnen, bleiben wir direkt drin oder schaffen die Relegation. Wir haben es am Ende zusammen geschafft. Am Ende sind wir glücklich, dass wir es geschafft haben.“