Bochum. Erhan Masovic ist Stammspieler des VfL Bochum. Auch gegen Leverkusen wird er beginnen. Er weiß schon, wo er nächste Saison spielen will.

Der Abstiegskampf des VfL Bochum hat Spuren hinterlassen. Besonders gut sichtbar sind sie bei Keven Schlotterbeck und Erhan Masovic. Schlotterbeck hatte nach einem Zweikampf im Spiel bei Union Berlin zunächst eine Fleischwunde, nun hat er eine Narbe auf dem rechten Oberschenkel. Erhan Masovic hat jetzt eine am Kopf. Gegen Hertha BSC spielte er nach einem Zweikampf und einer Platzwunde weiter, wurde erst spät ausgewechselt. Er wird gegen Bayer Leverkusen am letzten regulären Spieltag dieser Bundesligasaison aber wohl dennoch in der Startelf stehen. Er ist schon länger Stammspieler. Verständlich, dass sich der serbische Nationalspieler in der jetzigen Situation des VfL Bochum auch Gedanken darüber macht, wo er in der nächsten Saison spielen wird.

Seit Oktober 2020 ist Masovic nun beim VfL Bochum. Der damalige Geschäftsführer Sport Sebastian Schindzielorz holte ihn vom FC Brügge. In der Aufstiegssaison 2020/2021 kam er auf acht Spiele in der Bundesliga. In der ersten Saison in der Bundesliga waren es 20 Spiele, in dieser Saison steht er bei 28 Spielen. Masovic ist in der Bundesliga eine feste Größe geworden. Er ist ein interessanter, weil mit 24 Jahren auch noch ein junger, entwicklungsfähiger Spieler. Dazu ist er Nationalspieler.

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Sein Hauptaugenmerk liegt derzeit aber auf dem Spiel gegen Leverkusen. Der VfL Bochum hat die Möglichkeit, mit einem entsprechenden Ergebnis und dazu passenden Ergebnissen der Kontrahenten im Abstiegskampf den direkten Klassenerhalt zu schaffen.

Das Spiel gegen Leverkusen wird zum Abstiegsendspiel für die Bochumer. „Es ist ein Finale“, sagt Masovic. „Und wir sind auch davon abhängig, was auf den anderen Plätzen passiert. Zu allererst sollten wir versuchen zu gewinnen. Das wird schwer, ist aber möglich in diesem Stadion mit diesen Fans im Rücken.“

Letsch: „Der VfL Bochum kann ein weiteres Jahr Bundesliga gewinnen“

Dass es bis zum letzten Spieltag darum gehen würde, die Klasse zu halten sei immer allen beim VfL Bochum klar gewesen. „Wir wussten von Saisonbeginn an, dass wir gegen den Abstieg spielen“, sagte Masovic. „Das zweite Jahr in einer Liga ist das schwerere Jahr, auch das wussten wir. Wir wussten, dass wir bis zum letzten Spieltag werden kämpfen müssen. Aber wir haben mit einem Heimspiel die Chance, unser Ziel zu erreichen.“

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Genauso hatte es sein Trainer Thomas Letsch formuliert. Das Team solle nicht ins Spiel gehen mit dem Gedanken, etwas verlieren zu können. „Wir haben es am letzten Spieltag in der eigenen Hand“, sagte er. „Das ist gut. Wir können als VfL Bochum ein weiteres Jahr Bundesliga gewinnen.“

So will es Masovic angehen. Zumindest formuliert er es so. „Wir sollten das genießen. Mit unseren fantastischen Fans im Rücken haben wir die Chance zum Klassenerhalt. So ein Spiel sollten wir genießen.“

Steigt der VfL Bochum ab, ist Masovic nicht zu halten

Das Spiel bei der Hertha konnte er irgendwann nicht mehr genießen. Gegen Ende des Spiels sei ihm etwas schwindelig geworden. „Für mich fühlte es sich so an, dass ich dem Team nicht mehr würde helfen können. Deshalb habe ich dem Trainer angedeutet, dass ich runter will. Es war die wirklich richtige Entscheidung. Keven Schlotterbeck kam ins Spiel, er macht das Tor.“

Auch Erhan Masovic (r.) gehörte mit Dominique Heintz (l.) und Kevin Stöger (2.v.r.) zu den Gratulanten von Keven Schlotterbeck (2.v.l.). Hätte sich Masovic nicht verletzt, wäre Schlotterbeck vielleicht gar nicht eingewechselt worden.
Auch Erhan Masovic (r.) gehörte mit Dominique Heintz (l.) und Kevin Stöger (2.v.r.) zu den Gratulanten von Keven Schlotterbeck (2.v.l.). Hätte sich Masovic nicht verletzt, wäre Schlotterbeck vielleicht gar nicht eingewechselt worden. © firo Sportphoto | Max Ellerbrake

In der Nachspielzeit köpfte Schlotterbeck das 1:1. Die Hertha schickte er damit in die 2. Bundesliga. Sein Team hievte er zumindest auf den Relegationsplatz. Es war ein Tor mit Auswirkungen und eins, über das sich nach Spielende herrlich diskutieren ließ. Denn Schlotterbeck kam nur ins Spiel, weil sich Masovic verletzt hatte.

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„Ob es anders gelaufen wäre, wenn ich weitergespielt hätte“, sagte Masovic, „das werden wir niemals erfahren. Das ist auch egal. Es war ein wichtiger Sieg für uns, wir sind weiter im Spiel. Wir haben eine gute Chance in der Liga zu bleiben.“

Masovic: "Gerne Bundesliga mit dem VfL Bochum"

Und das will Masovic in jedem Fall. Natürlich denke er derzeit auch daran, wie und wo es für ihn weitergehen könne, sagte er. „Ich möchte weiter Bundesliga spielen. Gerne mit dem VfL Bochum.“ Heißt im Umkehrschluss: bei einem Abstieg wäre Masovic nicht zu halten.