Bochum. Als der VfL Bochum auf Schalke sang- und klanglos mit 0:3 verloren hatte, meldete sich anderntags Mimoun Azaouagh krank. Am Montag - nach dem 0:2 in Dortmund - fehlte wieder einer: Christian Fuchs.

Beim die Muskeln lockernden Trab nach dem höchst unerfreulichen 0:2 in Dortmund, fehlte beim VfL Bochum einer, der sich gerade nicht mit Ruhm bekleckert hatte. Christian Fuchs fühlte sich nicht wohl und war von der medizinischen Abteilung nach Hause geschickt worden.

Um bloß keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, erklärte Frank Heinemann, dass man dem Österreicher seinen ramponierten Zustand „angesehen” und er bei dieser Gelegenheit ein „sehr gutes Gespräch” mit seinem Verteidiger geführt habe. Zur Erinnerung: Der VfL-Trainer hatte den am Sonntag extrem indisponierten Fuchs nach nicht einmal einer halben Stunde ausgewechselt, und weil der Abwehrspieler Heinemann anschließend nicht freudestrahlend um den Hals gefallen war, witterte der Boulevard gleich eine schöne Geschichte von Zwist und Verrat.

Heinemann: "Ein Abend, der für uns alle nicht gut war"

Eine Nacht mit wenig Schlaf später machte Heinemann Fuchs klar, dass dieser „nicht das schwarze Schaf” gewesen ist an einem „Abend, der für uns alle nicht gut war”. Weil die Mannschaft, also längst nicht Fuchs allein, die Niederlage selbst herbeigeführt habe. Er, so Heinemann, habe, anders als der Kollege Jürgen Klopp, „nicht gesehen, dass wir unter Druck die Bälle verloren haben”. Vielmehr hätte es in Dortmund generell an den Basistugenden des Fußballs gemangelt. Mit unzureichender Passgenauigkeit und schlechter Ballkontrolle „haben wir die Borussia stark gemacht”. Und dazu hätten „alle beigetragen”.

Seiner Mannschaft hatte Frank Heinemann in einer fünfzehnminütigen Nachlese außerdem mitgeteilt, dass er sich „extrem aufgeregt” habe, wie „fahrlässig” man eine gute Chance zu punkten weggegeben habe, auch die „Körpersprache” der Beteiligten fand kein Wohlwollen.

Zum Personal für das anstehende Heimspiel gegen Bremen wollte sich Heinemann dagegen noch nicht äußern. Klar ist: Joel Epalle fällt wegen Gelb-Sperre aus und dürfte von Stanislav Sestak ersetzt werden, während Shinji Ono wieder zur Verfügung steht. Noch gänzlich offen scheint indes zu sein, ob Philipp Heerwagen ins Tor zurückkehrt.