Bochum. Das 0:2 in Gladbach war ein Hieb für den VfL Bochum, eine Einheit war nicht zu erkennen. Noch gibt es auch Mutmacher. Ein Kommentar.
Was für ein bitterböser Spieltag für den VfL Bochum. Augsburg gewinnt, Hoffenheim gewinnt, beide sind dem VfL wohl enteilt.
Vier Top-Abstiegskandidaten bleiben. Hertha schöpft Hoffnung, hat nun aus eigener Kraft die Chance, den auf Rang 17 abgestürzten VfL am vorletzten Spieltag mit einem Heimsieg zu überholen. Stuttgart bleibt nach dem 1:2 in Berlin auf Relegationsrang 16 wenigstens punktgleich mit Bochum, machte zuletzt aber einen deutlich stabileren Eindruck als der VfL.
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Schalke, erstmals seit sieben Monaten auf Retter-Rang 15 gesprungen, gewinnt in Mainz, weil Schalke sich den sehr, sehr späten Elfmeter mit Wucht und Willen erkämpft hat. Wer jetzt von Glück redet beim VfL Bochum, dass die Königsblauen die letzten zwei Partien in der Nachspielzeit vergoldeten, der blickt viel zu kurz.
Bochum: Konstant nur in der Inkonstanz - Schalke lebte zuletzt Abstiegskampf vor
Schalke hat zuletzt vorgelebt, wie Abstiegskampf geht. Bochum bleibt konstant nur in der Inkonstanz. Das gute Gesicht war zu selten sichtbar in den letzten Wochen. Das schlechte Gesicht zeigte der VfL mal wieder in Mönchengladbach. Wer defensiv so fehlerhaft und offensiv so uninspiriert auftritt, muss sich nicht wundern, dass das Glück nicht auf seiner Seite ist – und dass eine keineswegs groß auftrumpfende Borussia verdient gewinnt.
Wieder hat Bochum eine Riesenchance verpasst, wichtige Punkte im Abstiegskampf gegen einen individuell zwar besser besetzten, aber an diesem Tag schlagbaren Gegner zu holen. Wie gegen Schalke, wie gegen Stuttgart. Gegen diese Konkurrenten gab es in vier Partien null Punkte, zusammen 4:12 Tore! Mut machen diese verlorenen Schlüsselspiele nicht, die Heimniederlagen im März und April hallen nach.
Drei Punkte aus sechs Spielen sind viel zu wenig
Und: Drei Zähler sammelte der VfL in den letzten sechs Partien nur ein. Das ist viel zu wenig, dem eben nur „gefühlten“ Erfolg gegen Dortmund beim 1:1 zum Trotz.
Es zieht sich durch die Saison: Ein, zwei hochkonzentrierten Spielen mit viel Mentalität folgen blutleere Spiele mit unfassbaren Aussetzern. Spiele, in denen man auch keine Einheit erkennen kann, in der sich jeder für jeden aufopfert.
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In der kommenden Saison gibt es, ligaunabhängig, einen Umbruch. Mindestens zehn Spieler werden gehen, eher mehr. Zerreißt sich jeder noch für den VfL, wie es Anthony Losilla mit all seinem Herzblut verkörpert? Es sieht nicht so aus.
Etat und Qualität des Kaders entsprechen dem eines Absteigers. Bochum muss in nahezu jedem Spiel überperformen, um zu punkten. Der Wille dazu muss erkennbar sein – ist er aber zu oft nicht.
Ausfälle von Stöger und Osterhage derzeit nicht zu kompensieren
Dass mit Kevin Stöger und Patrick Osterhage zwei zentrale Stammkräfte kurzfristig ausfielen, erschwerte die Aufgabe in Mönchengladbach, keine Frage. Diese Ausfälle kann der VfL in der Breite nicht kompensieren. Wenn dann noch Danilo Soares zum dritten Mal in Folge einen ganz schwachen Tag hat und Mentalitätsmann Cristian Gamboa ebenso, ist die Niederlage programmiert.
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Soares und Gamboa darf man gewiss nicht fehlendes Herzblut unterstellen, von Gamboa vielleicht auch nicht zu viel erwarten nach langer Verletzungspause. Dennoch: Trainer Thomas Letsch muss in dieser Woche noch genauer hinsehen und hinhören, wem er das erste von nur noch drei Endspielen zutraut.
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Das sind die Mutmacher: Gegen Augsburg zählt nur ein Sieg
Die mutmaßlich zurückkehrenden Stöger und auch Osterhage sind ein Hoffnungsschimmer, wenn es am Samstag gegen Augsburg geht. Der zweite Mutmacher sind die Fans. Der dritte klingt banal, hat sich aber in dieser Saison in allen Tabellenregionen oft als real erwiesen: Nach nur einem Spieltag kann sich die Lage wieder drehen. Emotional. Tabellarisch. Bochum hat gezeigt, dass es aufstehen kann nach dem 0:2 gegen Schalke. Jetzt ist der Druck noch größer: Nur ein Sieg hilft gegen Augsburg. Hält Bochum dem Druck nicht stand, hat er den Klassenerhalt auch nicht verdient.