Bochum. Unabhängig vom Klassenerhalt plant Trainer Letsch beim VfL Bochum einen Umbruch. Eine grundlegende Veränderung ist in der Abwehr angedacht.

Thomas Letsch hat dieser Tage genug zu tun. Großartig Gedanken um seine Freizeitgestaltung muss sich der Trainer des VfL Bochum nicht machen. Fast seine komplette Zeit stellt er derzeit dem VfL Bochum zur Verfügung. Seit seinem Amtsantritt nach dem siebten Spieltag ist er fast immer der erste Mitarbeiter des Bundesligisten, der kommt und der letzte der geht. Letsch ordnet dem Ziel Klassenerhalt alles unter. Dazu hat er bereits die kommende Saison im Blick. Auch das ist ein Zeitfresser. Egal, wie der Abstiegskampf ausgehe, bei ihm werde es kein „weiter so“ geben, sagte er vor dem Spiel bei Borussia Mönchengladbach (Sa., 15.30 Uhr, Sky) der „Rheinischen Post“.

Vfl-Trainer Letsch: Unser Ziel ist es, die Klasse zu halten

Damit wiederholte, was er bereits dieser Zeitung gesagt hatte. „Unser Ziel ist es, die Klasse zu halten. Wenn uns das gelingt, dann möchte ich Dinge verändern, die Mannschaft und die Spielweise weiterentwickeln. Es ist kein Geheimnis, dass im Kader etwas passieren wird“, sagte Letsch.

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So plant er nach Informationen dieser Zeitung unabhängig davon, ob der VfL in der Bundesliga oder der 2. Bundesliga spielt, damit, in der Abwehr auf eine Dreierkette zu setzen. Vor diesem Hintergrund ist auch die Verpflichtung von Felix Passlack von Borussia Dortmund noch einmal mehr zu verstehen. Passlack ist ein Spieler, der die gesamte Seite abdecken kann, er ist ein sogenannter Schienenspieler.

VfL Bochum und Gladbach planen einen Umbruch

Das haben der VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach dann eben auch gemeinsam. Sowohl Letsch als auch Gladbachs Trainer Daniel Farke planen einen Umbruch. „Wir versuchen, in den letzten vier Spielen den Laden zusammenzuhalten und das Maximum rauszuholen, sagte Farke vor dem Spiel gegen Bochum. „Wir müssen im Sommer etwas verändern, aber aktuell gilt es, das Beste daraus zu machen.“ Fest steht, dass Spieler wie Marcus Thuram, Lars Stindl und Ramy Bensebaini Gladbach verlassen werden.

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Wie viele und welche Spieler den VfL Bochum verlassen werden, steht noch nicht fest. Mit Sicherheit aber werden Silvere Ganvoula, Jacek Goralski, Pierre Kunde und Saidy Janko dazu gehören, auch der Vertrag von Vasilios Lampropoulos läuft aus. Keven Schlotterbeck, Torwart Marko Johansson und Dominique Heintz sind ausgeliehen, auch sie werden Bochum verlassen. Als fester Zugang steht bisher neben Passlack Innenverteidiger Noah Loosli fest.

Letsch sortiert die nächste Saison neben dem aktuell laufenden Abstiegskampf. Mutig geht er in die finale Phase des Abstiegskampfes. „Wir haben es selbst in der Hand und wollen diese Chance nutzen. Wir fahren nach Gladbach, um das Spiel zu gewinnen. Wir können uns in unserer Situation nicht darauf verlassen, dass wir unsere Heimspiele gewinnen und deshalb die Klasse halten. Wir müssen in Gladbach und in Berlin punkten – und das können wir auch. Wir glauben an uns und daran, dass wir nächstes Jahr in der Bundesliga spielen.“

Letsch setzt beim VfL Bochum auf eine eingespielte Formation

Viel Selbstvertrauen zieht er sowohl aus dem 1:1 in der Vorwoche gegen den Titelaspiranten Borussia Dortmund und dem Sieg gegen Mönchengladbach in der Hinrunde (2:1). „Im Hinspiel haben wir es gut gemacht. Wir treffen auf einen spielstarken Gegner, den wir von unserem Tor fernhalten müssen.“ Ausfälle im Kader hat er keine zu beklagen: „Wir sind in der tollen Situation, dass wir alle Feldspieler und Torhüter im Training haben. Das ist in dieser Phase der Saison sicherlich außergewöhnlich.“

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Somit deutet so ziemlich alles darauf hin, dass Letsch genau die elf Spieler zu Spielbeginn auf den Rasen im Borussia-Park schicken wird, auf die er zuletzt vertraute. Also auch mit Manuel Riemann im Tor, Danilo Soares als Linksverteidiger und Kapitän Anthony Losilla im defensiven Mittelfeld.

Diese drei sind bei Letsch, so sie den nicht wegen eine Sperre ausfallen, gesetzt. Warum, das erklärte Letsch bei der Spieltagspressekonferenz: „Welche Qualität Manuel Riemann hat, hat er eindrucksvoll im vergangenen Spiel gezeigt. Er hat gegen Dortmund ein sehr gutes Spiel gemacht. Und das, nachdem er zuvor wieder in der Kritik stand.“

Losilla, Soares und Riemann bleiben beim VfL Bochum gesetzt

Anthony Losilla sei Anthony Losilla, sagte Letsch. „Man hat gemerkt, wie wichtig er für uns ist, als er nicht auf dem Platz war. Mit seiner Präsenz, seiner läuferischen Stärke und Zweikampfstärke ist er für uns sehr wertvoll und ein Stück weit unverzichtbar.“

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Danilo Soares spiele über weite Strecken eine gute Saison. „Vielleicht nicht ganz so stark wie die letzte Saison, er hatte Schwankungen drin. Dennoch gab es sehr, sehr viele positive Dinge. Wenn er absolut in Topform ist, ist er schwer aus der Mannschaft wegzudenken.“

Gleiches gilt derzeit für Ivan Ordets und Erhan Masovic in der Innenverteidigung. Als Linksverteidiger sollte sich nach seiner ordentlichen Leistung gegen Dortmund Cristian Gamboa wieder festgespielt haben. Im Mittelfeld werden neben Losilla gegen Gladbach erneut Patrick Osterhage und Kevin Stöger beginnen. Den Angriff bilden, so ist es zu erwarten, Christopher Antwi-Adjei, Takuma Asano und Philipp Hofmann.