Bochum. Alle 27 Profis des VfL Bochum waren am Mittwoch beim Training. Zwei Spieler mussten abbrechen. Das fordert Trainer Letsch fürs Union-Spiel.

Der VfL Bochum ist komplett: Alle 23 Feldspieler und vier Torhüter absolvierten am Mittwochvormittag das erste Training der Woche nach dem 2:3 gegen Stuttgart. Zwei Spieler allerdings mussten die Einheit abbrechen. Vor dem Spiel bei Union Berlin am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) hat Trainer Thomas Letsch ohnehin nicht ganz die volle Auswahl.

Anthony Losilla, der Kapitän, fehlt nach seiner fünften Gelben Karte. Zudem ist Cristian Gamboa noch keine Option. Der Rechtsverteidiger fehlte nach seinem Innenbandriss im Knie bereits das komplette Jahr 2023, in der Vorwoche bestritt er Teile des Mannschaftstrainings – jetzt ist er wieder komplett dabei. „Er war drei Monate raus. Wir schauen jetzt, wie schnell er wieder anständig Fußball spielt“, sagte Trainer Thomas Letsch nach der Einheit am Mittwochvormittag im Gespräch mit dieser Redaktion.

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Oberschenkelprobleme: Ordets bricht das Training ab

Rund eine halbe Stunde vor dem Ende ging Ivan Ordets in die Kabine, das Training am Nachmittag verpasste der Innenverteidiger, zunächst vorsichtshalber. Der 30-Jährige klagte über Schmerzen im Oberschenkelbereich. „Wir müssen abwarten, wie es sich entwickelt“, sagte Letsch. Grundsätzlich, das klang durch, will er an der Innenverteidigung der letzten Wochen festhalten mit Ordets und Erhan Masovic. „Die zwei sind eingespielt und machen es gut“, sagte Letsch. Gegen Köln, Leipzig und Frankfurt kassierte Bochum nur ein Gegentor. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir mit der gleichen Innenverteidigung spielen, ist daher natürlich groß“, so Letsch.

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Trainer Letsch lobt Schlotterbeck, Lampropoulos und Osei-Tutu

Wenn denn beide fit sind. Wenn nicht, ist Keven Schlotterbeck wohl die erste Alternative. Er kam zuletzt in Frankfurt für den Gelb-Rot-gefährdeten Ordets, der bei der Eintracht keinen guten Tag hatte, ins Spiel und „hat es gut gemacht. Wir brauchen alle Spieler, das ist keine Floskel“, betonte Letsch. Er lobte auch Spieler, die gegen Stuttgart nicht zum Kader zählten. „Es war für mich mit die schwierigste Entscheidung der letzten Woche, sie nicht zu nominieren“, so Letsch.

Vasileios Lampropoulos nannte er explizit und Jordi Osei-Tutu, der im Training überzeuge. Positionsbedingt, so Letsch, schafften sie es zuletzt nicht ins Aufgebot – in Berlin könnte das anders aussehen.

Das Training etwas eher abbrechen musste am Mittwoch auch Dominique Heintz. „Er fühlte sich unwohl“, so Letsch.

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Mehr Leidenschaft gegen den Ball: Das fordert Bochums Trainer Letsch

Drei Einheiten stehen von Donnerstag bis Samstag noch an – die Marschrichtung ist klar: Defensiv und auch offensiv muss eine klare Steigerung her. „Jetzt heißt es, wie nach dem Schalke-Spiel wieder aufzustehen“, sagte Letsch. „Wir haben gegen Stuttgart nicht gut gespielt, aber auch nicht grottenschlecht“, meinte er drei Tage nach dem 2:3. Entscheidend seien die „Eigenfehler“ vor den Gegentoren gewesen. „Die haben wir in den Spielen zuvor nicht gemacht. Mit dieser Leidenschaft der Spiele zuvor hätten wir auch gegen Stuttgart kein Tor kassiert. Wir müssen insgesamt wieder viel konsequenter unser Tor verteidigen“, so Letsch.

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Im Spiel mit Ball gelte es, wieder die „ganz gute Mischung“ zu finden aus den drei Partien vor Stuttgart, aus „langen Bällen und fußballerischen Lösungen. Nach der Stuttgarter Führung haben wir uns nur auf lange Bälle beschränkt und falsche Entscheidungen getroffen.“ Dass Berlin eine defensivstarke Mannschaft ist, die ebenso wie Bochum lieber attackiert als den Ball zirkulieren zu lassen, ist für Letsch kein Problem. „Wir haben im Hinspiel gezeigt, wie man Union bespielen kann“, sagte er. 2:1 gewann Bochum gegen den damaligen Spitzenreiter und heutigen Tabellendritten. „Das können wir auch auswärts schaffen. Wir müssen und wollen dafür wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung bringen.“