Bochum-Wattenscheid. Bereits zum zweiten Mal hat Michael Wagner aus Bochum Leukämie. Er braucht dringend einen Stammzellspender, ihm bleibt nicht viel Zeit.
- Zum zweiten Mal ist Michael Wagner (54) aus Bochum an akuter Leukämie erkrankt
- Nach einer Stammzellenspende galt er geheilt, jetzt ist der Blutkrebs zurück
- Am Sonntag, 16. April, gibt es eine große Typisierungsaktion
Für Michael Wagner geht es um Leben und Tod. Und das nicht zum ersten Mal. Der 54-Jährige ist erneut an Leukämie erkrankt und braucht schnellstmöglich einen passenden Knochenmarkspender. Seine Kameraden haben ihm im Rahmen ihres Übungsdienstes am Krankenhaus überrascht, um ihm Mut zuzusprechen. „Wir haben unserem Löscheinheitsführer Michael gezeigt, dass wir auch in dieser schweren Situation alle hinter ihm stehen“, so heißt es
Bochumer zum zweiten Mal an Leukämie erkrankt: Schnelle Hilfe nötig
Seit rund 40 Jahren ist er ehrenamtlich bei der Feuerwehr in Bochum und Essen aktiv, seit November 2022 Leiter der neuen, gemeinsamen Feuerwehreinheit Höntrop-Eppendorf. Entsprechend groß ist das Engagement aller Feuerwehrkameraden, die für den 16. April eine Typisierungsaktion am Feuerwehrhaus Höntroper Straße 97 von 12 bis 16 Uhr organisiert haben, mit der Bitte, dass zahlreiche Bürger vorbeikommen. Bei der Typisierung geht es lediglich um einen Wangenabstrich im Mund, um festzustellen, wer eventuell geeignet sein könnte. In einem zweiten Verfahren bei einem passenden Spender wird Blut entnommen, um daraus das Material für eine entsprechende Spende zu gewinnen. Mehr ist nicht nötig, in der Regel kein Eingriff ins Knochenmark, was laut DKMS bei etwa zehn Prozent der Stammzellspenden aber nötig sein könnte.
Aufruf in sozialen Medien zu Typisierungsaktion
Michael Wagner liegt derzeit im Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Er hofft, dass viele Menschen an der DKMS-Registrierungsaktion teilnehmen und sich generell an solchen Maßnahmen beteiligen. „Er geht ja hierbei nicht nur um mich, sondern darum, durch eine solche Typisierung auch anderen Menschen helfen zu können, die dringend auf einen passenden Spender angewiesen sind.“ Denn die Wahrscheinlichkeit, einen solchen zu finden, wächst mit der Zahl der Menschen, die dafür entsprechend registriert sind und als potenzielle Stammzellenspender infrage kommen.
Mehr zur DKMS
In dem Feuerwehr-Aufruf heißt es unabhängig von der Typisierungsaktion in Wattenscheid: „Wir möchten alle zu einer freiwilligen Registrierung bei der DKMS aufrufen, um Michael, aber auch allen anderen Erkrankten, zu helfen!“
Alle Infos zu einer Registrierung gibt es auf www.dkms.de/hilfe-fuer-michael.
Die DKMS gemeinnützige GmbH (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) ist eine deutsche gemeinnützige Organisation mit Sitz in Tübingen.
Haupttätigkeitsfeld ist die Registrierung von Stammzellspendern, mit dem Ziel, weltweit Blutkrebspatienten mit einer Stammzelltransplantation eine Heilung zu ermöglichen.
Feuerwehr-Kameraden teilen Aufruf in Bochum und Essen
Die Feuerwehr hat einen großen Aufruf auch in den sozialen Medien gestartet. „Unser langjähriger Kamerad ist zum zweiten Mal an Blutkrebs erkrankt. Michael ist seit vielen Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr Bochum aktiv – derzeit leitet er die Löscheinheit Eppendorf-Höntrop und war davor im Sprecherteam der Freiwilligen Feuerwehr tätig.“
Michael Wagner hatte vor fünf Jahren zum ersten Mal Blutkrebs und galt bereits als geheilt. Doch die erste Spende brachte langfristig nicht den gewünschten Erfolg. Nun beginnt alles wieder von vorne. Chemotherapie und eine weitere Stammzellenspende sind nötig, damit eine vollständige Genesung erfolgen kann.
Noch im Sommer 2022 hatte der zweifache, verheiratete Familienvater seinen damaligen Spender aus Aachen eingeladen, um ihn persönlich kennenzulernen. Das ist erst zwei Jahre nach der Spende erlaubt. Getroffen haben sie sich damals bei einem Heimspiel des VfL Bochum. Er scheidet jetzt als Spender aus.
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Akute lymphatische Leukämie: Die Zeit für Michael Wagner wird knapp
Michael Wagner gibt sich kämpferisch, ist zuversichtlich. Auch wenn die Zeit immer knapper wird. Jede Woche, jeder Tag zählt. Das Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer darf er jetzt nicht verlassen, auch nicht über Ostern; Chemotherapie und Blutkonzentrate erhalten ihm derzeit das Leben. Erst vor wenigen Wochen, als er sich müde und schlapp fühlte, hatte ihm sein Arzt nach einer Blutuntersuchung die schlimme Diagnose ALL (Akute lymphatische Leukämie) gestellt. „Ohne eine Behandlung wäre ich innerhalb von drei Wochen gestorben." Auch die Notwendigkeit von Blutkonzentraten zeigt, wie wichtig generell Blutspenden aus der Bevölkerung sind.
„Ich will meinen 55. Geburtstag am 27. Juli erleben“, sagt der selbstständige Schornsteinfeger-Meister, der in Bochum-Weitmar wohnt. Und setzt dabei auch auf das sprichwörtliche Glück seiner Zunft. Wichtig ist bei seiner Diagnose, einen passenden Spender in den kommenden zwei Monaten zu finden. „Ich habe jetzt nur diese eine Chance.“