Bochum. Der VfL Bochum spielt am Freitag in Frankfurt und kann vorlegen. Thomas Letsch muss Danilo Soares ersetzen, hat aber vorne neue Möglichkeiten.
Es ist immer wichtig, einen Menschen zumindest etwas zu kennen, um seine Aussagen einordnen zu können. Thomas Letsch beispielsweise, der Trainer des VfL Bochum, baut immer wieder kleine Pointen in seine Ausführungen ein. Vor dem Spiel bei Eintracht Frankfurt, Freitag, 20.30 Uhr, ging es in der Spieltags-Pressekonferenz um die Besetzung der Abwehr, Linksverteidiger Danilo Soares fällt aus. Letsch zählte zunächst Alternativen auf um dann zu sagen: „Vielleicht spielen wir hinten auch mit einer Neuner-Kette.“ Netter Scherz.
VfL Bochum: Danilo Soares ist gesperrt
Letsch hat zwar ehemalige Weggefährten wie Marco Rose mit der Spielweise des VfL Bochum in dieser Saison schon überrascht. „So hätte ich ein Team von Thomas Letsch nicht erwartet“, sagte Leipzigs Trainer zuletzt vor dem Spiel in Bochum. Sich nahezu mit der kompletten Bochumer Mannschaft hintenreinzustellen und darauf zu hoffen, dass es kein Gegentor gibt, wird in Frankfurt dennoch nicht passieren.
Ein Thema war und ist natürlich die Besetzung der Linksverteidigerposition. Danilo Soares fällt gesperrt aus. „Dass er fehlt“, sagte Letsch in der Presse-Konferenz, „verändert die Statik in unserem Spiel. Er ist ein Spielertyp, den wir nicht ein zweites Mal haben. Wir könnten Konstantinos Stafylidis auf links ziehen, Saidy Janko wieder rechts einsetzen. Dominique Heintz wäre eine Alternative oder wir spielen mit einer Neuner-Kette. Unsere Grundstruktur wird bleiben. Dazu kommen kleine Modifikationen mit denen wir auf Frankfurt reagieren.“
Heintz könnte als Linksverteidiger für den VfL Bochum auflaufen
Einiges deutet darauf hin, dass Heintz in der Startformation stehen wird. Er kam zuletzt zweimal für Soares ins Team, machte seine Sache einmal richtig gut, einmal zufriedenstellend. Im Test gegen Enschede ließ Letsch ihn länger als Linksverteidiger spielen. „Er interpretiert die Position anders als Danilo Soares“, sagte Letsch. „Ich muss sagen, ich hatte ihn nie als Linksverteidiger auf dem Schirm. Aber allein, wie er in schwierigen Phasen trainiert hat, als er nach Verletzungen zurückkam, verdient Respekt.“
Heintz sei eher ein Innenverteidiger. „Er kommt nicht über die Geschwindigkeit, läuft nicht die Linie auf und ab“, sagte Letsch. „Mit Ball ist er extrem cool, findet immer gute Lösungen, er ist ein extrem cleverer Spieler. Wir haben ihn oft als Linksverteidiger in der Mannschaft spielen lassen, die im Training den Gegner simuliert. Da hat er es schon gut gemacht. Wir er es dann gegen Köln gemacht hat, war großartig. So entwickeln sich Dinge, die man so nicht erwartet.“
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Auch bei Cristian Gamboa entwickeln sich die Dinge nun scheinbar endgültig besser. Der Rechtsverteidiger fällt seit der Winterpause aus. „Bei ihm wird es von Tag zu Tag besser“, sagte Letsch. „In der nächsten Woche wird er voraussichtlich wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.“
Neben Gamboa und Soares wird auch Kunde dem VfL Bochum gegen Frankfurt fehlen
Neben Gamboa und Soares wird wohl auch Pierre Kunde gegen Frankfurt nicht im Kader stehen. „Er kommt erst am Donnerstag-Nachmittag von der Nationalmannschaft zurück“, sagte Letsch. „Es ist schwierig ihn in den Kader zu nehmen, wenn alle anderen voll trainiert haben.“
Erhan Masovic zum Beispiel war der erste der Nationalspieler, der zurück war. Er trainierte bereits am Mittwoch voll mit und machte laut Letsch einen sehr guten Eindruck. Patrick Osterhage, Janko und Takuma Asano, die weiteren Nationalspieler, werden am Donnerstag wieder im Training sein und auch im Kader.
Genau wie Gerrit Holtmann und Simon Zoller. „Das sind zwei Spieler“, sagte Letsch, „die der Mannschaft sehr viel geben.“ Beide fehlten in dieser Saison länger nach Verletzungen. Gerade für Holtmann war die bisherige Saison ein einziges Auf und Ab. „Er war aber immer sehr wichtiger Spieler für uns“, sagte Letsch. „Seine Schnelligkeit, sein Zug nach vorne, er ist immer eine Option für die Offensive. Im Test gegen Enschede und und im Training hat er gezeigt, dass er wieder zu 100 Prozent fit ist. Vielleicht reicht es noch nicht für 90 Minuten, aber er ist nahe dran.“
VfL Bochums Letsch: „Müssen bis zum Schluss weitermachen“
Das gilt auch für Simon Zoller. Er wurde gegen Enschede eingewechselt, hat zuletzt jede Einheit mitgemacht. Bei ihm legte sich Letsch bereits fest, dass er in jedem Fall im Kader ist. „Er tut uns als Typ gut.“
Überhaupt seien alle Spieler heiß drauf in den Kader zu kommen und gegen Frankfurt zu spielen. Genauso müsse es sein, sagte Letsch. „Wir müssen scharf bleiben bis zum Schluss. Wenn die Konstellation nach dem 33 Spieltag so wäre wie jetzt und wir hätten wir vier Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz, dann wäre es schön. Da wollen wir hin. Der größte Fehler aber wäre, sich jetzt auf unserem Vorsprung auszuruhen. Wenn einer denkt, wir könnten es mit 98 Prozent machen, da würde ich sofort dazwischen gehen. Wir tun gut daran, bis zum Schluss weiterzumachen.“