Bochum. Erhan Masovic als Torschütze, Manuel Riemann als Tore-Verhinderer. Der Schlüssel beim VfL Bochum zum Sieg gegen Leipzig liegt beim 0:2 gegen S04.

Zwei Wochen ist es her, da lag der VfL Bochum komplett am Boden. Nach dem 0:2 gegen den FC Schalke 04 fiel das Team von Trainer Thomas Letsch auf den letzten Platz in der Bundesliga zurück. „Viele haben uns da schon tot gesehen“, sagte nun nach dem 1:0-Sieg gegen RB Leipzig VfL-Kapitän Anthony Losilla. Die Niederlage gegen den Reviernachbarn aber löste bei den Bochumern etwas aus. Der Tiefpunkt der Saison bis dahin war der Schlüssel für jetzt zwei Siege in Reihe – gestützt auf einen Manuel Riemann, der zu alter Stärke zurückgefunden hat.

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Bilder aus der Kabine des VfL Bochum gibt es in der Regel nur vor dem Spiel zu sehen. Die Medienabteilung zeigt dann die aufgehängten Trikots oder die verschiedenen Schuhe verschiedener Spieler. Zur Feier des Tages aber gab es nach dem 1:0 gegen Leipzig ein ungewohntes Kabinen-Bild: Ein jubelndes Team, fröhliche Gesichter junger Männer mit Handtüchern um die Hüften. So sehen Sieger.

Es war auch ein ungewohntes Bild, weil der VfL Bochum bisher nie gegen RB Leipzig hatte gewinnen können. Nun aber hatte es geklappt. Mit zwei Siegen in Reihe und auf Platz 14 geht Bochum in die Länderspielpause. So gut war die Situation im Abstiegskampf für das Team noch nie in dieser Saison.

Erhan Masovic hat großen Anteil am Sieg des VfL Bochum

Erhan Masovic hatte großen Anteil am Sieg. Er erzielte das einzige Tor des Spiels. Das ist auch eine echt nette Geschichte, dass ein Innenverteidiger zum besten Torschützen der Bochumer werden könnte. Vier Tore hat er nun, alle in diesem Jahr erzielt. Bis zu Philipp Hofmann sind es nur noch drei Treffer. Dass das dem Mittelstürmer egal ist, zeigten die Bilder nach dem 1:0 durch Masovic.

Hofmann freute sich da fast noch mehr als der Torschütze. Er hatte mit seiner Kopfball-Verlängerung nach weitem Einwurf von Christopher Antwi-Adjei seinen Anteil am Tor. „Takuma Asano muss das Tor dann ja schon machen“, sagte er mit einem gespielten vorwurfsvollen Unterton. Der Japaner hätte damit verhindert, dass das Torjäger-Duell zwischen Hofmann und Masovic ein Thema bleibt.

Genauso trocken kommentierte Hofmann dann die letzten Minuten des Spiels, die Momente, in denen Riemann den Sieg rettete. „Dafür ist er ja da.“ Zunächst hielt Riemann in Volleyballer-Manier einen Flatterball des eingewechselten Dani Olmo (89.). Kurz danach kam ein Kopfball des ebenfalls eingewechselten Forsberg zentral auf ihn, auch den entwertete Riemann.

Riemann rettet den Sieg des VfL Bochum mit einigen Paraden

Bei der folgenden Ecke stand er gleich zweimal in einer Sequenz komplett richtig. Erst wehrte er einen Kopfball von Willi Orban ab, um dann blitzschnell wieder auf den Beinen zu sein und auch den Nachschuss von Olmo zu parieren (90.+1).

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Wenige Augenblicke später tauchte Silva nach einem langen Ball frei vor ihm auf. Riemann behielt im Eins-gegen-Eins gegen den Portugiesen die Oberhand (90.+2). Bei der letzten und vielleicht größten Chance der Partie atmete Riemann den Ball dann an den Pfosten und von da in seine Hände. Silva hatte nach einem Szoboszlai-Solo im Strafraum aus halbrechter Position an den linken Innenpfosten geschossen.

Gegen Leipzig lief irgendwann alles für Riemann. In den Wochen zuvor war einiges gegen ihn gelaufen, inklusive Eigentor gegen Schalke. Da Riemann weiter Mikrofone meidet, mussten nach dem 1:0 gegen Leipzig seine Mitspieler und sein Trainer die Erklärungsarbeit für den Leistungsschub des Torwarts übernehmen.

Hofmann: „Riemann konzentriert sich jetzt wieder mehr auf seine Aufgaben“

„Nach dem Schalke-Spiel hat er sich viele Vorwürfe gemacht“, sagte Hofmann. „Wir haben ihn aber aufgebaut und ihm gesagt, wie wichtig er für uns. Ich glaube, er hat noch einmal den Reset-Knopf gedrückt, hat den alten Manuel Riemann wieder gefunden. Seine emotionale Art soll er beibehalten. Aber er hat sich jetzt mehr auf seine Aufgaben konzentriert und beschäftigt sich nicht so viel mit anderen Spielern. Das sieht man dann auch bei seinen Leistungen gegen Köln und heute gegen Leipzig. So brauchen wir Manuel Riemann in dieser Phase der Saison.“

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Ähnlich formuliert es Losilla: „Manuel Riemann ist ein sehr, sehr starker Torwart. Das war er immer. Die Mannschaft hatte eine schlechte Phase und er ist Teil der Mannschaft. Er hat dann viel Kritik einstecken müssen, einiges auch zu Unrecht. Aber man sieht, wie mental stark er ist. Nach so viel Kritik zwei solcher Leistungen zu zeigen, das zeigt viel von seiner Mentalität.“

VfL Bochum: Thomas Letsch lobt Manuel Riemann

Die sprach auch Letsch an: „Er ist ein reflektierter Mensch. Wie Manuel Riemann auf die ja auch zu recht geäußerte Kritik reagiert hat, verdient größten Respekt.“