Bochum. Beim Sieg des VfL Bochum in Köln gab es viele Spieler, die überzeugten. Dass Dominique Heintz dazu gehörte, überraschte viele – ihn nicht.
Torwart Manuel Riemann überzeugte mit einer fehlerfreien Leistung gegen den 1. FC Köln. Anthony Losilla zeigte nach abgelaufener Rot-Sperre, dass er dieser Tage unersetzlich ist im Team des VfL Bochum. Erhan Masovic verteidigte zusammen mit Ivan Ordets alles konsequent weg, erzielte beim 2:0-Sieg sein drittes Saisontor. Patrick Osterhage bestätigte seinen Aufwärtstrend. Der Erfolg des Teams von Trainer Thomas Letsch brachte viele Gewinner hervor. Der größte Gewinner, weil am überraschendsten, aber war vielleicht Dominique Heintz.
VfL Bochum: Heintz mit ordentlicher Bilanz
Seine Bilanz beim VfL Bochum liest sich bisher sehr übersichtlich. An den bisher 24 Spieltagen stand er elf Mal im Kader, vier Mal in der Startelf, sechs Mal blieb er ohne Einsatz im Kader, acht Spiele verpasste er verletzt. Einmal – nun gegen Köln – wurde er eingewechselt.
Zur zweiten Hälfte brachte Letsch ihn als Linksverteidiger. Stammkraft Danilo Soares musste mit Magen-Darm-Problemen runter. Heintz spielte dann, als hätte er bereits die gesamte Saison dort verteidigt und als hätte es die lange Verletzungspause und Zeit ohne Einsatz nicht gegeben. Er gewann fast jeden Zweikampf, überzeugte dazu mit großer Ruhe am Ball und guten Lösungen nach vorne.
Am 29. Oktober 2022 hatte er das letzte Mal gespielt. Da verlor der VfL Bochum mit Heintz in der Innenverteidigung neben Ivan Ordets mit 0:4 beim VfL Wolfsburg. Davor hatte er bereits fünf Spiel wegen muskulärer Probleme verpasst. Danach verpasste er drei Spiele mit Rückenproblemen. Seine nahezu fehlerfreie Leistung gegen Köln überraschte viele. Ihn überraschte sie nicht.
Heintz ist der Spieler des VfL Bochum mit den meisten Bundesliga-Einsätzen
„Es ist meine Qualität, solche Leistungen wie gegen Köln zu zeigen“, sagte er dazu. „Ansonsten hätte ich ja nicht über die Jahre so viele Spiele bei verschiedenen Vereinen gemacht.“ Bochum ist seine fünfte Profi-Station. Zuvor spielte er für den 1. FC Kaiserslautern, den 1. FC Köln, den SC Freiburg und Union Berlin. Von dort ist er für diese Saison an den VfL ausgeliehen. Heintz ist der Profi im Kader des VfL Bochum mit den meisten Bundesliga-Einsätzen. 193 sind es nun nach dem Spiel gegen Köln.
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Heintz schien vor allen Dingen froh, dass er wieder spielen konnte, spielen durfte. „Ich habe mich wieder gut rangekämpft, habe die Verletzungen weg gepackt, habe mich wieder fit gemacht, habe gut gearbeitet im Training, habe mich angeboten, habe Gas gegeben“, sagte er.
Das Team habe es schon in der ersten Hälfte gegen Köln gut gemacht. „Ich wollte dann meine Leistung zeigen und der Mannschaft helfen. Die Mannschaft hat es mir auch einfach gemacht, hat mir gut geholfen. Wir haben dann eine gute zweite Hälfte gespielt. Für mich hat es sich einfach wieder gut angefühlt, auf dem Platz zu stehen. Ich bin da, wenn ich gebraucht werde und wollte meinen Job erledigen. Es ist schön, so viel Lob zu bekommen. Aber es war jetzt eine Hälfte. Daran möchte ich anknüpfen, damit wir weiter erfolgreich sind.“
Heintz stellt keine Ansprüche auf Einsatzzeiten beim VfL Bochum
Er habe jeden Tag seine Arbeit in der Reha gemacht. „Das hat man auch auf dem Platz gemerkt, dass ich da spritzig und giftig bin, dass ich wieder da bin und dass ich die Verletzungen abgehakt habe“, sagte er. „Nach einer Verletzung benötigt man immer etwas Zeit, um wieder reinzukommen. Aber es ist mir gut gelungen. Dass das dann auch noch in Köln war, wo ich lange gespielt habe, war natürlich umso schöner.“
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Auch beim VfL Bochum könnten nach dieser Leistung nun weitere folgen. Ansprüche will er nicht anmelden. „Die Frage nach Ansprüchen auf mehr Einsatzzeiten will ich gar nicht beantworten“, sagte er. „Ich war jetzt glücklich, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Meine Leistung war nicht wichtig. Es ist immer noch ein Mannschaftssport. Wir haben drei Punkte eingefahren. Das war nach der Geburt unseres Sohnes das Wichtigste am Wochenende.“
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Denn das begleite Heintz auch vor, während und nach dem Spiel – die Geburt seine zweiten Kindes. „Ich war ganz entspannt“, sagte er. „Meine Frau hat gesagt, dass ich mit zum Spiel nach Köln fahren soll. Sie hatte es im Gefühl. Deswegen freuen wir uns jetzt, dass das Baby da ist, dass es allen gut geht und dass wir dann auch noch gewonnen haben.“