Bremen. Der VfL Bochum bleibt beim enttäuschenden 0:3 bei Werder Bremen erneut ohne Tor. Aber nicht nur die Offensive schwächelt. Die Einzelkritik

Der VfL Bochum hat zum dritten Mal in Folge verloren und zum dritten Mal in Folge kein Tor erzielt. Beim 0:3 in Bremen fehlten einige Stammkräfte, andere spielten weit unter ihren Möglichkeiten. Die Einzelkritik fällt entsprechend aus.

Manuel Riemann: Nach einem Gespräch mit Trainer Thomas Letsch am Freitagabend war endgültig klar, dass der Torwart die Mannschaft in Bremen als Kapitän aufs Feld führen wird. An den Gegentoren war er machtlos, sofern man ihm die schwache Mauer beim 0:3 nicht anlastet. Ansonsten fast beschäftigungslos. Note: 3

Werder-Stürmer Niclas Füllkrug (l) erzielt den Treffer zum 1:0 gegen den VfL Bochum.
Werder-Stürmer Niclas Füllkrug (l) erzielt den Treffer zum 1:0 gegen den VfL Bochum. © Carmen Jaspersen/dpa

Jordi Osei-Tutu: Der schnelle Engländer kam in der 2. Liga mal als Rechtsverteidiger zum VfL Bochum, entpuppte sich aber flott als offensiver Außenbahnspieler. Gegen Freiburg zeigte er einen guten Auftritt nach seiner Einwechslung für Saidy Janko, für den er nun von Beginn an ran durfte. Er ist die offensivstärkere Variante als rechter Schienenspieler. Osei-Tutu hatte in der ersten halben Stunde ein paar gute Ansätze, immerhin einen Abschluss-Versuch. Dann kam er gegen Anthony Jung zu spät, der das 1:0 per Kopf vorbereiten durfte. Note: 4

Vasileios Lampropoulos: Der Grieche ersetzte den erkrankten Ivan Ordets. Der 32-jährige Routinier kam zu seinem zweiten Einsatz in diesem Jahr. Riegelte den Strafraum mit seinen Kollegen eigentlich gut ab – aber zweimal eben nicht. Beim 0:1 verlor er das Duell gegen Torschütze Füllkrug, vor dem 0:2 attackierte er Passgeber Jung nur halbherzig. Note: 4

Keven Schlotterbeck: Als linker Innenverteidiger der Dreier-/Fünferkette grätschte der aus Freiburg ausgeliehene Linksfuß den einen oder anderen Ball ab. Trieb seine Jungs an, machte nach einem Schreckmoment weiter, als er umgeknickt war. Hatte im Aufbau aber auch seine Unkonzentriertheiten. Note: 3,5

Erhan Masovic: In der ersten Halbzeit war er der zentrale Abwehrmann der Dreier-/Fünferkette, löste die Aufgabe meist ordentlich. Nach der Pause als rechter Innenverteidiger im neuen alten System (4-2-3-1) spielt er meist auch solide. Der Haken: Masovic verursachte mit einem plumpen Foul gegen Füllkrug den Freistoß, der zum 0:3 führte. Note: 3,5

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Konstantinos Stafylidis: Der „Mentalitätsspieler“, der so hart im Zweikampf gegen sich und andere sein kann, rückte für Danilo Soares (krank) in die Startelf als linker Schienenspieler. Ließ diese von ihm gewohnte „Mentalität“ diesmal nur aufblitzen. Leo Bittencourt konnte zu oft frei flanken, Stafylidis war auch mit Ball zu fehlerhaft, setzte keine Impulse nach vorne. Note: 4,5

Pierre Kunde: Spielte zum dritten Mal von Beginn an. Nach vorne strahlte er mit seinem Partner im Zentrum, Kevin Stöger, wenig Kreativität und Gefahr aus. Sah vor dem 0:2 nicht gut aus. Sein Versuch, einen Elfmeter zu schinden, scheiterte kläglich. Er versteckte sich nicht, aber viel zu viele Pässe kamen nicht an. Note: 4,5

Kevin Stöger (bis 65.): Dass der Österreicher immer viel will, ist nichts Neues. Auch in Bremen hatte er ein paar Ideen -- die aber nicht zündeten. Konnte dem VfL-Spiel keine Impulse geben, verstolperte eine der wenigen im Ansatz gefährlichen Angriffssituationen des VfL nach der Pause. Stögers Formkurve geht in den letzten Wochen nach unten – und darunter leidet auch das gesamte VfL-Spiel. Note: 4,5

Takuma Asano (65.): Rannte wie gewohnt die Bremer Defensive an, schlug eine ordentliche Flanke auf Hofmann. Ansonsten kam erst wenig und dann gar nichts mehr vom Japaner, das Hoffnung auf ein Tor hätte wecken können. Note: 5

Christopher Antwi-Adjei: Anfangs mit ein, zwei guten Dribblings unterwegs, schlichen sich auch beim zuletzt oft starken Flügelstürmer einige leichte Fehler ein. Vor dem 0:2 verlor er einen Zweikampf, vielleicht wurde er leicht gefoult, vielleicht ließ er sich zu einfach abkochen. Kämpfte bis zum Schluss um Besserung. Note: 4

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Philipp Hofmann (bis 82.): Sein Kopfball in Minute 44 war Bochums erste und bis zum Abpfiff auch beste Chance. Mühte sich, konnte sich aber kaum durchsetzen, wurde auch nicht wirklich bedient. Mal gelangen ihm die Ballannahme und Ballbehauptung – häufiger als sonst aber auch nicht. In den letzten zehn Minuten für das Spiel gegen Schalke 04 in der kommenden Woche geschont. Note: 4

Bremens Christian Groß (l.) im Zweikampf mit Bochums Philipp Hofmann
Bremens Christian Groß (l.) im Zweikampf mit Bochums Philipp Hofmann © firo

Philipp Förster (ab 46.): Trainer Thomas Letsch stellte zur Pause auf ein 4-2-3-1 um, brachte mit Förster für Lampropoulos mehr Offensive ins Spiel. So der Plan. Auf dem Rasen aber sorgte Försters Mitwirken erst am Ende, als die Messe gelesen war, für etwas mehr Druck. Note: 4

Ferner eingewechselt: Patrick Osterhage (65.), Moritz Broschinski (65.), Silvere Ganvoula (82.), Jacek Goralski (87.), alle ohne Note