Bochum. Die Heimserie des VfL Bochum ist gerissen. Gegen den SC Freiburg setzte es am Samstag eine 0:2-Niederlage. Am Ende war der VfL nur noch zu zehnt.
Sie bemühten sich nach allen Kräften - die Fans des VfL Bochum auf den Tribünen des Ruhrstadions mit ihren Anfeuerungsrufen genauso wie die Profis des Fußball-Bundesligisten auf dem Rasen. Angetrieben von ihren Anhängern spielte die Mannschaft nach dem Platzverweis gegen ihren Kapitän Anthony Losilla (63.) auch gegen den klar favorisierten SC Freiburg leidenschaftlich, konnte aber die erste Liga-Niederlage nach fünf Heimspiel-Siegen in Serie nicht mehr verhindern. Der frühere Bochumer Michael Gregoritsch (39.) und Lucas Höler trafen zum 2:0 (1:0) für die Breisgauer, die sich weiter in der Spitzengruppe der Liga einnisten. Der VfL hingegen rutschte auf den Relegationsplatz ab.
Trainer Thomas Letsch hatte seine Startelf nach der 0:3-Niederlage bei Bayern München auf vier Positionen verändert. Keven Schlotterbeck ersetzte Innenverteidiger Erhan Masovic, der einen Infekt auskuriert. Danilo Soares verteidigte auf der linken Seite anstelle von Konstantinos Stafylidis. Und im Mittelfeld spielten Kevin Stöger und Takuma Asano für Pierre Kunde Malong und den erkrankten Philipp Förster.
Freiburgs Coach Christian Streich stellte seine Formation im Vergleich zum Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (2:1) an einer Stelle um: Nicolas Höfler rückte für Roland Sallai in die Startelf. Doch gemütlich machen konnten es sich die Auswechselspieler des Sport-Clubs nicht. Einerseits wegen des nasskalten Wetters, andererseits, weil Streich die Profis schon nach 20 Minuten zum Aufwärmen beorderte.
Streich war mit dem Start des SC Freiburg nicht zufrieden
Verletzt hatte sich niemand. Viel mehr sah sich der 57-Jährige aufgrund der Darbietung seiner Mannschaft zu einem frühen Zeichen genötigt. Denn die Bochumer hatten mehr vom Spiel zu Beginn, Christopher Antwi-Adjei (5.) und Asano (17.) gaben die ersten, wenn auch harmlosen Schüsse aufs Freiburger Tor ab. Erst nach 26 Minuten köpfte Gregoritsch mal in die arme von VfL-Torwart Manuel Riemann.
Die Partie lief vor allem zwischen den Strafräumen ab. Umschaltmomente oder schnelle Zuspiele hinter Freiburgs Abwehrkette gelangen den VfL-Angreifern nicht – eigentlich ein typischer 0:0-Kick. Aber der Europa-League-Achtelfinalist hatte zwei gute Momente vor der Halbzeit. Erst rettete Danilo Soares einen Schuss von Höfler (44.) noch vor dem Einschlag ins Bochumer Tor. In der gleichen Spielminute aber schlug Grifo noch die Ecke in den VfL-Strafraum, die Gregoritsch zur Pausenführung ins Tor drosch.
Schon einige Male hatten die Bochumer in dieser Saison bewiesen, dass sie sich von Rückschlägen nicht allzu lang irritieren lassen. Auch an diesem Nachmittag startete der VfL selbstbewusst in den zweiten Durchgang, Stöger gab den ersten Schuss ab, den Torwart Mark Flekken unaufgeregt festhielt (47.).
Höler mit der Entscheidung, Losilla sieht Rot
Aber es sollte schnell eine weitere Enttäuschung folgen. Schlotterbeck stocherte den Ball zwar raus aus dem Strafraum, aber hin zu Christian Günter, der ungestört flanken konnte. In der Mitte sprang Lucas Höler höher als Stafylidis und köpfte zum 2:0 (51.) ein.
Der VfL spielte weiter engagiert nach vorne, tat das ab der 63. Minute jedoch in Unterzahl. Kapitän Anthony Losilla traf Höfler mit gestrecktem Bein am Schienbein – und Schiedsrichter Felix Zwayer kramte dafür die Rote Karte aus seiner Hosentasche hervor.
Klare Sache nun für Freiburg? Chancen erarbeiteten sich weiterhin die zehn Bochumer. Flekken kratzte den Versuch von Philipp Hofmann von der Linie (70.), auch der eingewechselte Jordi Osei-Tutu fand keinen Weg vorbei am niederländischen Torwart. Um das Spiel auszugleichen aber reichte es nicht mehr.