Bochum. Das 0:7 im Hinspiel spielt für VfL-Trainer Letsch keine Rolle in der Vorbereitung aufs Bayern-Spiel. Bochum reist selbstbewusst nach München.

Mit Respekt, aber auch selbstbewusst fliegt die Mannschaft des VfL Bochum an diesem Freitag von Düsseldorf nach München. Um 15.30 Uhr steigt am Samstag (Sky) in der Allianz Arena das Bundesliga-Duell beim Spitzenreiter FC Bayern. „Bayern ist durchgängig, auch auf der Bank, mit Weltklasse besetzt“, sagte VfL-Trainer Thomas Letsch auf der Pressekonferenz am Freitagmittag. „Aber wir sind der VfL Bochum, wir haben uns in eine gute Richtung entwickelt. Entsprechend wollen wir auftreten.“

Von Gedanken, eine drohende Niederlage in Grenzen zu halten, hält der 54-Jährige nichts. „Das wäre der falsche Ansatz“, so Letsch. Mut machen ihm die Auftritte gegen Hoffenheim (5:2) und im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund (1:2). In dieser „VfL-Art“ soll sein Team auch in München bestehen.

Trainer Letsch: Müdigkeit aus den Beinen laufen

Rund 40 Stunden nach dem Pokalkampf gegen den BVB sei im Abschluss-Training zwar bei dem einen oder anderen noch eine gewisse Müdigkeit zu spüren gewesen. Aber die werde „um 15.30 Uhr am Samstag weg sein“, sagte Letsch. Sowohl mental als auch körperlich. „Die Müdigkeit in den Beinen laufen wir einfach raus.“ Bis auf Cristian Gamboa sind weiterhin alle Spieler einsatzbereit.

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Auch deshalb wird es Wechsel in der Startelf geben, nachdem es gegen Hoffenheim und den BVB keine Änderungen gab in der Anfangsformation. Ob es zu einer kleinen oder größeren Rotation kommt, ließ der Coach offen. Es ginge um die „richtige Balance aus frischen Spielern und einer eingespielten Mannschaft“. Mit drei bis vier Änderungen ist sicherlich zu rechnen.

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Sowohl bei Bayern als auch in Bochum habe sich seit dem Hinspiel einiges getan, erklärte Letsch – personell und taktisch. Daher spielt für ihn das 0:7-Debakel im Ruhrstadion im August keine Rolle. Die größte Änderung ist natürlich er selbst, im Sommer war noch Thomas Reis Trainer der Bochumer. Das 0:7 war die höchste Heimniederlage des VfL in seiner Bundesliga-Geschichte. Und auch in der Vorsaison gab es in München eine Packung, ebenfalls mit 0:7, auch auswärts verlor Bochum in der Bundesliga nie so hoch wie im Sommer 2021. Zwischen diesen Negativ-Rekorden lag freilich der furiose 4:2-Heimsieg vor rund einem Jahr mit vier Treffern in der ersten Halbzeit.

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Für Letsch sind die letzten Spiele der Teams entscheidend bei der Vorbereitung, das Hinspiel vor rund sechs Monaten blieb außen vor. „Ich habe mir von dem Spiel keine Bilder angesehen und mich darüber auch nicht mit dem Trainerstab ausgetauscht“, erklärte Letsch.

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Anthony Losilla: Haben die Qualität, Bayern zu ärgern

So äußern sich auch die Spieler. „Zum Glück denke ich nicht mehr an diese Niederlage am dritten Spieltag“, meint Kapitän Anthony Losilla. „Das sind Niederlagen, die wehtun. Aber seitdem haben wir uns verbessert und wissen, wenn wir so eine starke Mannschaft spielen lassen, dann haben sie die Qualität, um deutlich zu gewinnen. Das wollen wir auf keinen Fall zulassen.“

Losilla ist zuversichtlich. Aus dem BVB-Spiel „können wir viel mitnehmen und selbstbewusst nach München fahren. Wir haben die Qualität, um die Bayern zu ärgern.“ Das Hinspiel, betonte auch Stürmer Philipp Hofmann, sei „aus den Köpfen raus. Bayern ist ein starker Gegner und wir sind der Underdog. Aber wir haben Selbstvertrauen und wollen versuchen, etwas aus München mitzunehmen.“

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50 Jahre Fanfreundschaft – 3500 Bochumer Anhänger:innen reisen nach München

Es wäre eine historische Tat, denn bisher gab es erst einen VfL-Sieg in München, im August 1991 mit 2:0. 26 Mal setzte sich der FCB durch, acht Mal gab es ein Remis. Die Vorfreude der Fans ist derweil ungebrochen, auch in München kann sich Bochum wieder auf seine Anhängerinnen und Anhänger verlassen. 3500 Gästekarten sind verkauft.

Etliche Fans werden also dabei sein, wenn in München auf ein Jubiläum angestoßen wird. Seit 50 Jahren gibt es eine Fan-Freundschaft zwischen den Klubs. Die „Südkurve München“ lud alle VfL- und Bayern-Fans zum Treff am Südkurvenplatz ein. Unter anderem ist auch eine gemeinsame Choreo im Stadion angesagt.