Bochum. Danilo Soares erwischte in Mainz einen gebrauchten Tag, um seine Position fürchten muss er wohl nicht beim VfL Bochum. Stöger fehlte im Training.
Die TSG Hoffenheim hat sich noch einmal prominent verstärkt. Der nächste Gegner des VfL Bochum am kommenden Samstag im Vonovia Ruhrstadion (15.30 Uhr/Sky) hat Thomas Delaney vom spanischen Erstligisten FC Sevilla ausgeliehen.
Der frühere Bremer und Dortmunder (107 Bundesligaspiele) soll helfen, die TSG aus der Krise zu führen. Womöglich feiert der 31-Jährige, der laut Hoffenheims Direktor Profifußball Alexander Rosen als „echter Leader“ gerade in der mental schwierigen Zeit vorangehen soll, schon im Pokal-Auswärtsspiel bei RB Leipzig an diesem Mittwoch sein TSG-Debüt – spätestens wohl am Samstag in Bochum.
Hoffenheim ist am Mittwoch im Pokal in Leipzig gefordert
Sieben Spiele in Folge hat Hoffenheim nicht gewonnen, fünf davon verloren. Nach der Winterpause gab es ein 1:3 bei Union Berlin durch zwei späte Gegentore, ein 2:2 gegen Stuttgart dank eines eigenen späten Treffers von Andrej Kramaric und zuletzt ein 1:4 gegen Mönchengladbach. Und durch die nächste Englische Woche mit dem schweren Pokal-Gang nach Leipzig wird die Belastung nicht geringer. Bochum indes kann sich eine Woche lang auf das Schlüsselspiel gegen Hoffenheim konzentrieren.
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Vielleicht ein Vorteil. Drei Punkte beträgt der Vorsprung der TSG nur noch auf den Sechzehnten aus Bochum. Nach zwei Auswärtsniederlagen des VfL und vor der Reise zum FC Bayern spricht auch Thomas Letsch, der Trainer des VfL Bochum, daher von einem „richtungsweisenden Spiel für uns“.
Bochum-Trainer Letsch: Mehr Chance als Druck
Der 54-Jährige strahlt weiterhin Optimismus, innere Ruhe aus. Er sieht den Druck, der auch auf den Bochumer Schultern lastet. Er will ihn aber nicht zu hoch hängen. Im Gegenteil. „Der Druck steigt natürlich noch einmal, wenn man auswärts zweimal verloren hat, das ist klar“, sagt er zwar. Aber: „Druck gibt es in jedem Spiel. Ich sehe das Spiel eher als Chance, mit der TSG Hoffenheim, die zu Saisonbeginn noch in ganz anderen Gefilden unterwegs war, gleichzuziehen.“
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Nach dem achtbaren 0:2 in Leverkusen und dem lange Zeit desaströsen 2:5 in Mainz ist der Trainer optimistisch, dass es nicht die dritte Pleite in Folge gibt, es wäre das erste Mal unter seiner Regie. Zwei Niederlagen am Stück gab es einmal, ebenfalls nach „einem schlechten und einem guten Spiel“, so Letsch, nach dem 0:4 in Wolfsburg und 0:3 in Dortmund. Es folgte ein 2:1 gegen Mönchengladbach. „Zuhause haben wir gezeigt, wozu wir in der Lage sind“, sagt Letsch. „Das wollen wir wieder abrufen.“
In Mainz waren fast alle Spieler im ersten Durchgang neben der Spur, kamen zu spät, waren gedanklich offenbar nicht bereit genug. Hinzu kamen entscheidende, individuelle Fehler wie von Danilo Soares vor dem 0:1 und dem 0:3.
Auch nach Leipzig-Debakel kehrte Soares stark zurück
Soares ist hinten links eigentlich gesetzt, seit Jahren ein meist verlässlicher Bochumer Leistungsträger. In Mainz nahm Letsch ihn zur Pause vom Feld. Konstantinos Stafylidis ersetzte den Brasilianer. Soares muss aber nicht wegen eines schwachen Tages um seine Position fürchten, auch wenn sich Letsch zu Wochenbeginn natürlich noch keine Startelf-Gedanken entlocken lässt. „Wir sind alle nur Menschen, Fehler passieren. Wichtig ist, dass jeder Spieler mit den Eigenfehlern gut umgeht, eine Reaktion zeigt“, erklärte der Trainer und fügte an: „Da mache ich mir bei Danilo relativ wenig Sorgen.“
Auch in Leipzig, beim 0:4 im vergangenen Herbst, hatte Soares einen seiner bisher zwei ganz schwachen Tage in dieser Saison. Bei seinem VfL-Trainer-Debüt wechselte Letsch den in Leipzig früh Gelb-Rot-gefährdeten Soares sogar schon nach 35 Minuten aus. Die Reaktion? Der Routinier zeigte im Heimspiel darauf gegen Frankfurt (3:0) eine starke Leistung. Wie der gesamte VfL.
VfL Bochum: Stöger plagt sich mit Knieproblemen herum
Ein weiterer Leistungsträger blieb in Mainz nach der Pause in der Kabine. Auch Kevin Stöger „hatte keinen guten Tag“, sagte Letsch. Der Österreicher fehlte zum Trainingsauftakt in dieser Woche. Er plage sich „schon eine Weile“ mit Knieproblemen herum, erklärte Letsch. Daher habe er nun eine spezielle Behandlung erhalten und individuell trainiert. „Es ist aber nichts Gravierendes. Kevin wird am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen“, gab Letsch Entwarnung.
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Ob der Mittelfeldmann am Samstag auch spielt, wird sich zeigen. Kapitän Anthony Losilla ist und bleibt gesetzt. Philipp Förster stand bei allen vier Heimsiegen in der Startelf, bei einem Heimsieg mehr als Stöger sogar, der die Partie gegen Frankfurt erkrankt verpasst hatte. Förster bereitete dabei fünf Tore vor, erzielte ein Tor selbst.
Pierre Kunde feierte nun mit einem Tor und einer Torvorlage sein Startelf-Debüt. Vier Spieler für drei Plätze im Zentrum. Mit Patrick Osterhage gibt es einen weiteren ehrgeizigen Mann dahinter – es bleibt ein enges Rennen.
Der Konkurrenzkampf sei gut, sei wichtig, betonte Letsch einmal mehr, der bis auf Cristian Gamboa und eben Stöger ansonsten alle 21 Feldspieler des Kaders auf dem Trainingsplatz versammelte am Dienstag. „Wir haben wieder eine intensive Englische Woche vor uns“, sagte Letsch mit Blick auf das folgende Pokalspiel gegen Dortmund und das Auswärtsspiel beim FC Bayern.
VfL Bochum: So begründet Letsch die Startelf-Pause von Antwi-Adjei
In der vergangenen Englischen Woche rotierte er in der Offensive viel. Im Angriff spielte lediglich Philipp Hofmann immer von Beginn an. Außen griffen gegen Hertha Simon Zoller und Christopher Antwi-Adjei an, in Leverkusen Takuma Asano und Antwi-Adjei, in Mainz dann Zoller und der zur Pause ausgewechselte Gerrit Holtmann. Er wollte „immer frische Spieler“ zu Beginn auf dem Platz haben, „zumal wir wissen, dass Jimmy immer etwas bewegt, wenn er dann eingewechselt wird“, erklärte der Trainer, warum der zuletzt so formstarke „Jimmy“ Antwi-Adjei nicht von Beginn an spielte. „Aber man muss schon sagen, dass Jimmy es dann sehr gut gemacht hat“, so Letsch.
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Denn zur zweiten Halbzeit wechselte er Antwi-Adjei ebenso ein wie Asano. Vor allem Antwi-Adjei hat wohl gute Karten, gegen Hoffenheim wieder in der Startelf zu sein – sicher sein kann sich aber niemand, das hat die Rotation von Letsch zuletzt gezeigt. „Ich bin froh“, erklärte der Trainer, „dass wir da vorne die Möglichkeiten haben zu variieren.“