Mainz/Bochum. Pierre Kunde feierte beim 2:5 in Mainz sein Startelf-Debüt für den VfL Bochum. Er erzielte ein Tor. Trainer Letsch Thomas sah Licht und Schatten.
Drei Jahre spielte Pierre Kunde Malong für den FSV Mainz 05 bis zum Sommer 2021. Es waren unterm Strich erfolgreiche Jahre für Mainz, für Kunde. Ausgerechnet in gewohnter Umgebung, bei seinem Ex-Klub feierte der vom VfL Bochum bis zum Saisonende von Olympiakos Piräus ausgeliehene Mittelfeldspieler sein Startelf-Debüt für den Tabellensechzehnten der Bundesliga.
Ausgerechnet an diesem Samstag lief es aber in der Mannschaft insgesamt komplett unrund. Naturgemäß ist es für die Integration eines neuen Spielers wenig hilfreich, wenn etablierte Kräfte wie Danilo Soares oder Kevin Stöger einen gebrauchten Tag haben. So musste Kunde hinterher zunächst sein Ex-Team loben: „Mainz hat das gut gemacht und ein starkes Heimspiel abgeliefert. Wir haben uns sehr schwergetan“, sagte der Kameruner.
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Gute Aktionen mit Ball, Schwächen in der Defensivarbeit
Auch Kunde tat sich entsprechend schwer, im Zentrum vor Anthony Losilla und Stöger für die Impulse zu sorgen, die sich Bochum im Kampf um den Klassenerhalt von ihm erhofft. Dennoch zählte er noch zu den besseren Bochumern. Zumindest, wenn es um die eigenen Aktionen nach vorne ging.
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„Er hatte gute Aktionen mit Ball“, sagte Trainer Thomas Letsch einerseits. Insgesamt sah er aber einen Kunde-Auftritt „mit Licht und Schatten“. Zu leicht ließ sich der für seine Aggressivität im Zweikampf bekannte 27-Jährige mitunter den Ball abnehmen, wie vor dem 0:2, als ihn Mittelfeld-Dominator Dominik Kohr in der Mainzer Hälfte fair abgrätschte und damit den Konter einleitete.
Zu oft kam Kunde auch einen Schritt zu spät ins Duell Mann gegen Mann, was ja lange Zeit für fast alle Bochumer galt. Vor dem 0:4 etwa zeigte sich der Mainzer Barreiro gedankenschneller, eroberte am Mittelkreis den Ball vor Kunde und leitete Onisiwos zweiten von drei Treffern ein.
Erstes Tor für Kunde - mehr Tore hat bisher kein Mittelfeldspieler des VfL Bochum erzielt
Am Ende schwanden zusehends die Kräfte bei Kunde, der im zweiten Halbjahr 2022 ja kaum Spielpraxis hatte. Daher nahm ihn Letsch vom Feld, wollte mit Philipp Förster nochmal mehr Frische ins Spiel bringen, erklärte der Trainer seinen fünften Wechsel nach vier Wechseln zur Pause.
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Kurz zuvor hatte Kunde aber noch die beste Phase der Bochumer eingeläutet, die sogar zu einem Ergebnis-Wunder hätte führen können, wenn Keven Schlotterbeck oder Ivan Ordets ihre Kopfballchancen genutzt hätten zum möglichen 3:4. Nach dem Pass von Losilla gelang ihm in seinem dritten Einsatz für Bochum – gegen Hertha und in Leverkusen wurde er eingewechselt – mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte gleich sein erstes Tor zum 1:4.
Seine Konkurrenten im Mittelfeld hat er in der Torschützenliste damit bereits mindestens eingeholt. Stöger und Philipp Förster trafen bisher einmal, Losilla und der jetzt zweimal in Folge komplett nicht zum Zug gekommene Patrick Osterhage noch gar nicht in dieser Saison. Zu wenig Torgefahr aus dem Mittelfeld heraus ist ein Manko, das Kunde mit beheben soll.
Schlüsselspiel für Bochum gegen Hoffenheim
So sah der ja noch frisch beim VfL gelandete Kameruner auch das Gute am lange Zeit bösen Spiel in Mainz, das Aufbäumen gegen das Debakel. „Wir haben nie aufgehört, daran zu glauben. Nach dem 1:4 haben wir alles in die Waagschale geworfen“, sagte der Mittelfeldmann, der einen weiteren Aspekt hervorhob, der den VfL zum fünften Heimsieg tragen soll am Samstag (4. Februar/15.30 Uhr). Dann kommt die TSG Hoffenheim ins Vonovia-Ruhrstadion, vielleicht ein Schlüsselspiel im Abstiegskampf. „Unsere Fans“, schwärmte Bochums Winterzugang, „waren fantastisch.“