Bochum. Tim Oermann hat seinen Vertrag bis 2026 verlängert beim VfL Bochum. Wer folgt ihm aus dem Talentwerk? Auch auf anderen Ebenen tut sich viel.
Die Förderung des Talentwerks steht weit oben auf der To-do-Liste von Patrick Fabian. Das hat der Sport-Geschäftsführer des VfL Bochum bereits kurz nach seinem Amtsantritt im September deutlich gemacht. Es geht um strukturelle und sportliche Verbesserungen und natürlich darum, Talente zu Profis auszubilden. Werte zu schaffen. Zum einen im wahren Wortsinn, zum anderen auch ideell, Stichwort: Identifikation.
Patrick Fabian hat in seinen ersten fünf Monaten Taten folgen lassen, nachdem die ersten turbulenten Wochen ganz im Zeichen des tagesaktuellen Profigeschäfts standen aufgrund der sportlichen Lage, der Trennung von Trainer Thomas Reis und Verpflichtung von Trainer Thomas Letsch.
Fabian schafft Fakten: Osterhage und Oermann verlängern beim VfL Bochum langfristig
Fabian hat den Winter genutzt, um zwei der vergleichsweise wenigen jungen Spieler mit Perspektive langfristig an den Klub zu binden, auch mit Blick auf einen möglichen Abstieg. Patrick Osterhage, 22, verlängerte seinen Vertrag bis 2026. Tim Oermann, 19, ebenfalls. Der Verteidiger ist in Bochum geboren und hat alle Nachwuchsteams des VfL durchlaufen.
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Wer folgt ihm? Auch das haben Fabian und sein Team in enger Absprache, auch mit Talentwerk-Chef Heiko Butscher, längst im Blick. Mats Pannewig hat mit Jean-Philippe Njike Nana und Florian Berisha den ersten Vorbereitungsteil nach der WM-Pause bei den Profis absolviert. Pannewig bleibt vorerst beim Letsch-Team, fliegt auch mit ins Trainingslager vom 7. bis 14. Januar in Jerez de la Frontera/Spanien. Es würde kaum verwundern, wenn der Mittelfeldmann spätestens im Sommer seinen ersten Profivertrag beim VfL erhält.
Der U19-Kader des VfL Bochum bietet mehr Potenzial als im Vorsommer
Überhaupt bietet der jetzige U19-Kader des VfL mehr Potenzial als im Vorsommer, als es nach dem schon länger mit einem Profivertrag ausgestatteten und im Sommer auch mangels Spielpraxis-Perspektive zu Hertha BSC gewechselten Torwart Tjark Ernst nur Tim Oermann zu den Profis schaffte. Der zweite Kandidat, Verthomy Boboy, schloss sich der U23 des FC Schalke 04 an, trainierte unter Schalkes neuem Coach und Bochums Ex-Coach Thomas Reis nach der WM-Pause nun bei den Profis mit.
Eine neue U23 kann Bochum nicht mal eben wiederbeleben. Fabian und sein Team arbeiten aber an Lösungen, die mehr Spielpraxis für Talente, auch der A-Jugend entwachsene Talente bieten. Verstärkte Partnerschaften mit anderen Klubs etwa wären, wie auch immer ausformuliert, eine Option.
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Njike Nana ist erst 17, er kann noch anderthalb Jahre in der A-Jugend spielen. Der defensive Mittelfeldmann ist ein Junge mit Perspektive. Ob sich Florian Berisha im hart umkämpften Offensivbereich auf Strecke durchsetzen kann, wird sich noch zeigen.
Mo Tolba greift ab Januar wieder neu an
Definitiv zuzutrauen ist dies Mohammed Tolba. Der Verteidiger war in weiten Phasen dieser Saison fester Bestandteil im Profitraining, stand zu Saisonbeginn auch vier Mal im Bundesliga-Kader. Eine Verletzung warf ihn zurück, im Januar greift er neu an. Tolba ist wie Pannewig einer, auf den Bochum setzen könnte in naher Zukunft.
Finn Kotyrba hat als U19-Torwart bereits etliche Trainingseinheiten mit Manuel Riemann und Michael Esser bei den Profis absolviert. Noch ist er nicht auf dem Level einer Bundesliga-Nachwuchshoffnung, aber zumindest auf einem guten Weg.
Weitere Kandidaten der derzeitigen A-Jugend des VfL Bochum
Weitere Kandidaten aus der U19 sind etwa Nico Böll und Adam Tolba. Böll, im Mittelfeld zuhause, war im Sommer bei den Profis am Ball, zeigte mal richtig gute, mal schwächere Leistungen in Testspielen. In der A-Jugend-Bundesliga fehlte ihm dann ein Stück weit die Konstanz.
Adam Tolba, der jüngere Bruder von Mohammed Tolba, war lange verletzt und kam am Jahresende nach seinem Comeback wieder auf Touren. Auch der Offensivspieler von U19-Trainer Heiko Butscher ist noch Jungjahrgang, könnte sich bereis im kommenden Jahr weiter nach vorne spielen. Ebenfalls noch zum Jungjahrgang zählt Verteidiger Nico Bozickovic, im Sommer vom HSV zum VfL gewechselt. Er hat alle elf Bundesliga-Spiele der A-Junioren über die komplette Distanz bestritten.
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Ins Stocken geraten ist derweil die Entwicklung von Mohammad Mahmoud, dem B-Jugend-Torjäger, der sich im ersten A-Jugend-Halbjahr noch nicht richtig durchsetzen konnte. Was sich angesichts seiner 17 Jahre auch noch ändern kann. Potenzial eines Torjägers jedenfalls hat der Angreifer.