Bochum. Patrick Fabian holt sich Ex-Schalker an die Seite. Der neue Technische Direktor wechselt von Union Berlin an die Castroper Straße.

Der VfL Bochum hat sich auf der sportlichen Führungsebene verstärkt. Marc Lettau übernimmt die neu geschaffene Position des Technischen Direktors beim Bundesligisten. Lettau (37) wechselt von Union Berlin zum VfL, wo er praktisch erster Mit- und Zuarbeiter von Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian (35) wird.

Fabian ist seit September als Nachfolger von Sebastian Schindizielorz im Amt, dessen Vertrag beim VfL am Jahresende ausläuft und der im Februar dann offiziell seinen neuen Job als Sportdirektor beim VfL Wolfsburg antreten wird. Nach zwei Jahren als Assistent von Schindzielorz war Patrick Fabian im Sommer zum „Bereichsleiter der Lizenzspielermannschaft“ aufgestiegen, ehe er dann noch ein oder auch zwei Stufen höherkletterte.

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Lettau ist auch Fabian-Nachfolger

Im Prinzip ist Marc Lettau also auch Fabians Nachfolger, wobei der Titel bereits erkennen lässt, dass seine Kompetenzen als ein neuer Direktor beim VfL deutlich über die eines Bereichsleiters hinausgehen. Insbesondere soll er verstärkt mit in die Kaderplanung involviert sein. Zu den Direktoren, der Ebene unter der Geschäftsführung, zählen beim VfL Bochum zudem Christoph Wortmann (Marketing und Vertrieb), Knut Keymer (Organisation) und Ronald Bauer (Finanzen). Wortmanns Vertrag endet im Dezember, er wechselt zu Arminia Bielefeld. Einen Nachfolger gibt es noch nicht.

Neben Aufgaben im Kadergeschäft ist Lettau, so hatte Fabian seinen Bereichsleiter-Job im Juli selbst beschrieben, auch eine Art Schnittstelle zwischen Geschäftsführung und Lizenzbereich. „Es gilt, Kommunikationswege zu den Teilbereichen medizinische Abteilung, Athletik, Analyse, Diagnostik, Materialmanagement zu bündeln, Entwicklungen anzustoßen und diesen Prozess zu begleiten“, hatte Fabian im April seine neue Rolle beschrieben, die er im Sommer kurz übernommen hatte und seit September unbesetzt war.

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Sowohl Schindzielorz als auch Fabian hatten und haben stets betont, dass sich der VfL im strukturellen Bereich weiter professionalisieren müsse, die Last auf mehr Schultern verteilen wolle. Diesen Weg geht der VfL Bochum bereits im Talentwerk, wo ein Führungs-Trio um den Gesamtleiter Sport, Heiko Butscher, die Spitze darstellt nach dem Wechsel vom langjährigen Nachwuchs-Chef Alexander Richter zu Eintracht Frankfurt.

Bei Schalke 04 Nachwuchskoordinator und Co-Trainer der U17

Der 37-jährige Lettau war seit Mai 2018 an der Alten Försterei tätig, stellvertretender Geschäftsführer und mitverantwortlich für die steile Erfolgskurve der Köpenicker. 2019 folgte der Aufstieg, in der Vorsaison spielte Union in der europäischen Conference League, in dieser Saison in der Europa-League. Zu den Eisernen wurde Lettau damals von Oliver Ruhnert gelotst, der zeitgleich vom Chefscout zum Geschäftsführer Profifußball befördert wurde. Die beiden kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit beim FC Schalke 04. Zwischen 2011 und 2017 war Ruhnert Leiter der Nachwuchsabteilung, Lettau von 2011 bis 2016 Nachwuchskoordinator und Co-Trainer der U17.

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In seinen vier Jahren bei Union zeichnete sich die clevere Transfer-Politik vor allem durch Leihen und ablösefreie Verpflichtungen aus. So wurden unter anderem Spieler wie Nico Schlotterbeck oder Max Kruse unter Vertrag genommen. Im vergangenen Sommer verließ Milos Pantovic nach starken Leistungen die Castroper Straße ohne Ablöse, konnte sich bei Union aber bisher nicht durchsetzen.

„Marc hat seinen Job all die Jahre sehr professionell ausgeübt und war ein zuverlässiger Baustein unserer Abteilung“, sagte Ruhnert in einer Union-Mitteilung zu Lettaus Abschied. „Dass er nun in Bochum einen weiteren Schritt gehen kann, ist ihm zu gönnen.“

Fabian: "Haben die gleichen hohen Ansprüche und Ziele"

Lettau soll jetzt dabei helfen, die Geschicke der Kaderplanung in Bochum in die richtige Richtung zu lenken. „Marc Lettau hat in den vergangenen Jahren durch seine Arbeit seinen Beitrag zur höchst erfolgreichen Geschichte von Union Berlin leisten können“, erklärte Fabian in der VfL-Meldung. „Wir haben bei den bisherigen Begegnungen immer wieder festgestellt, dass wir hinsichtlich von Strategie, Struktur und Professionalisierung die gleichen hohen Ansprüche und Ziele haben.“

Marc Lettau: "Hier im Ruhrpott wird Fußball gelebt"

Auch der neue Mann selbst äußerte sich: „Für mich ist es nach sehr intensiven und erfolgreichen Jahren beim 1. FC Union Berlin eine Rückkehr ins Ruhrgebiet. Ich freue mich auf die hochspannende Herausforderung beim VfL Bochum. Hier im Ruhrpott wird Fußball gelebt, die Bedeutung ist enorm und die Begeisterung riesig“, habe er bei dem Angebot nicht lange überlegen müssen. „Und so gilt der volle Fokus nun dem gemeinsamen Ziel, die Bundesliga zu halten.“