Augsburg. Erstmals in dieser Saison punktet der VfL Bochum außerhalb des Ruhrstadions. Nach dem 1:0 in Augsburg geht der VfL mit Rückenwind in die Pause.

Danilo Soares und Anthony Losilla tanzten vorneweg in der WWK-Arena, während sich die Augsburger Spieler Pfiffe anhören durften. Der Rest der Bochumer Spieler folgte den Vortänzern schnell. Vor ihren rund 1000 Fans feierten die Spieler des VfL Bochum den ersten Auswärtssieg der Saison nach zuvor sieben Niederlagen.

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„Jaaa, Mann“, rief hoch oben auf der Tribüne der steilen WWK-Arena Patrick Fabian seine Erleichterung in den düsteren November-Himmel. Der Sportgeschäftsführer des VfL war nach dem verdienten 1:0-Erfolg beim FC Augsburg, den ersten Punktgewinnen in der Fremde seit dem 4:3-Spektakel in Dortmund Ende April (!), hochzufrieden. „Überragend“, schwärmte er und meinte vor allem die gemeinsame Defensivarbeit und die Punktlandung vor der für Augsburg nun quälend langen, für Bochum mit frischem Mut anbrechenden WM-Winterpause.

VfL Bochum mit starker Abwehrleistung

„Wie unsere Viererkette mit Toto Losilla und Kosta Stafylidis davor alles wegverteidigt hat, das war brutal gut“, sagte Fabian. Die Genannten, allen voran der so oft nach Patzern kritisierte und diesmal richtig starke Ivan Ordets, ließen dem allerdings extrem verunsicherten, harmlosen und nach zwei verletzungsbedingten frühen Wechseln weiter geschwächten FC Augsburg kaum eine Chance. Von der wilden Schlussphase samt Nachspielzeit abgesehen brannte fast nichts an.

Umgekehrt setzte der VfL mehrere Nadelstiche mit Pässen von Kevin Stöger und Chancen von Christopher Antwi-Adjei, den beiden besten Offensivkräften. „Wir haben aufgrund der Chancen auch in der ersten Halbzeit hier absolut verdient gewonnen“, sagte Fabian.

Der Blick auf die Tabelle ist nun wieder deutlich freundlicher: Bochum bleibt zwar Vorletzter, liegt aber nach zwei Siegen in Folge und vier Siegen aus acht Partien unter Trainer Letsch mit 13 Punkten nur einen Zähler hinter Stuttgart und Hertha BSC sowie zwei hinter Augsburg. Auch Köln ist nur noch vier Punkte entfernt – und im ersten Spiel nach der Winterpause kann Bochum mit einem Heimsieg gegen Hertha BSC den direkten Abstiegsplatz verlassen.

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Bis dahin sind es noch über zwei Monate, und in Augsburg stand erstmal das nahe Ziel im Fokus. Mit dem Bus ging es zurück nach Bochum, sicherlich mit einem Stopp an einem Tankstellen-Shop. An welchem Shop, wurde Stürmer Philipp Hofmann flachsend gefragt, der Bus halte, „ist mir völlig egal“, sagte er lachend. „Wir haben heute alle gut gefightet, nach hinten gearbeitet, hatten mehr Chancen“, sagte er. Christopher Antwi-Adjei (3) und Simon Zoller vergaben die Führung vor der Pause. „Ich habe Jimmy gesagt, dass er noch eine Chance bekommt“, erzählte Hofmann – er bekam zwei, und eine nutzte er nach Chip-Ball von Stafylidis zum überfälligen 1:0 (58.) in einer Partie auf überschaubarem Niveau. „Es ging nicht um einen Schönheitspreis“, sagte Simon Zoller. „Wir haben einen guten Fight geliefert gegen einen Gegner, der ähnlich spielt wie wir: eklig, auf zweite Bälle lauernd.“ 57 Prozent der Zweikämpfe gewannen die Bochumer – ein mitentscheidender Wert.

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Der Erfolg war einmal dennoch gefährdet. Zoller war der Ball beim Abwehrversuch aus kurzer Distanz an den Arm gesprungen nach einem Schuss von Mergim Berisha. „Schiedsrichter Felix Brych hat mir gesagt, ich hätte den Arm über dem Kopf gehabt. Ich habe die Bilder nochmal gesehen, er hängt eigentlich locker-flockig an meinem Körper runter. Ich weiß nicht, ob man den geben muss.“ Am Ende war es egal: Berisha trat vom Punkt an und schoss den Ball weit übers Tor. „Ein bisschen Glück gehört dazu“, sagte Trainer Letsch, der zufrieden bilanzierte: „Wir haben uns endlich mal belohnt und verdient gewonnen. Jetzt fahren wir endlich mal mit einem anderen Gefühl nach Hause.“

VfL Bochum jubelt - "Wir sind wieder dran"

„Geil“, fand auch Cristian Gamboa den so lang ersehnten Befreiungsschlag auswärts. „Der Sieg kommt vor der langen Pause im richtigen Moment“, sagte der Costa Ricaner und blickte frohgemut voraus. „Wir sind jetzt wieder dran. Wenn wir alle weiter so Gas geben, haben wir eine gute Chance, in der Klasse zu bleiben.“