Dortmund. Der VfL Bochum bemüht sich beim Spiel gegen den Nachbarn einigermaßen beherzt und kann beim 0:3 gegen Borussia Dortmund doch nicht mithalten.
Der BVB hat das kleine Revierduell gegen den VfL Bochum klar mit 3:0 (3:0) gewonnen und bleibt ganz oben dran. Der VfL kassierte im siebten Auswärtsspiel der Saison die siebte Niederlage, er kassierte in den vergangenen vier Partien dabei 15 Gegentore – die Bilanz eines Absteigers. Der Einsatz stimmte zwar, doch der VfL patzte drei Mal entscheidend. Der BVB war effektiver und hatte mit Yousoufa Moukoko den Mann des Nachmittags. Der 17-Jährige erzielte zwei sehenswerte Treffer und empfahl sich nachdrücklich für den deutschen WM-Kader. Der eingewechselte Marco Reus feierte sein Comeback.
Edin Terzic baut seine Mannschaft um
BVB-Coach Edin Terzic rotierte nach dem 1:1 in der Champions League in Kopenhagen fünf Mal. Für Passlack, Hazard, Can, Adeyemi und Modeste begannen Süle, Bellingham, Brandt, Moukoko und Guerreiro, der damit sein Comeback gab.
Bochums Trainer Thomas Letsch nahm nach dem desolaten 0:4 in Wolfsburg drei Änderungen vor: Für den verletzten Heintz verteidigte Lampropoulos, auf dem Flügel griff Zoller für Antwi-Adjei an und im Zentrum sollte Stafylidis für mehr Zweikampfhärte und Stabilität sorgen. Förster musste auf die Bank, Stöger rückte im 4-2-3-1 eine Reihe vor.
Bochum begann durchaus mutig, zog sich nicht in die eigene Hälfte zurück – aber die Borussia hatte schnell die passende Antwort parat. Ivan Ordets, Bochums mächtig großer Innenverteidiger, verlor den Ball gegen den wuseligen Youssoufa Moukoko. Der Stürmer nahm Tempo auf und zog mit links ab aus 18 Metern. Von der Unterkante der Latte krachte der Ball ins Netz. 1:0, achte Minute, ein Traumtor des WM-Kandidaten nach einem Albtraum-Patzer von Ordets. Es war Moukokos zehnter Saisontreffer, so viele Bundesliga-Treffer hatte in seinem Alter noch kein Spieler. Da nutzten den Bochumern auch die Proteste gegen ein vermeintliches Foul von Moukoko an Ordets nichts.
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Wenig später protestierten die Bochumer erneut, wieder aber blieb Schiedsrichter Tobias Stieler zu Recht bei seiner Entscheidung. Elfmeter für Dortmund. Nach viel zu schnellem Kombinationsspiel über links und viel zu schneller Drehung von Donyell Malen fiel dieser über das Bein von Lampropoulos. Giovanni Reina verlud Elfmeter-Killer Manuel Riemann vom Punkt eiskalt. 2:0 Dortmund, 12. Minute. Ein Doppelschlag mit Wirkung.
Der BVB drückte nun, legte sich die nun unsortierten Bochumer zurecht. Der VfL sammelte sich – und meldete sich zurück mit zwei artistischen Aktionen. Simon Zollers Fallrückzieher flog knapp übers Tor (25.), ehe Philipp Hofmann nach starker Danilo-Soares-Flanke den Ball an Nico Schlotterbeck vorbei und über Gregor Kobel ins Netz hob (27.). Doch der Kölner Keller griff ein: Hofmann stand hauchzart im Abseits. Kein Tor nach VAR-Entscheid.
Wenn es schnell ging beim BVB, sah die Bochumer Defensive alt aus. So tanzten Brandt und Reyna vier Bochumer mit einem Doppelpass aus, Bellingham verpasste knapp am langen Pfosten (38.). Nach Reynas Fall im Duell mit Soares zeigte Stieler erneut auf den Punkt. Der Keller griff wieder ein, Stieler sah sich die Szene am Bildschirm an – Reyna fiel allzu leicht. Kein Strafstoß nach VAR-Entscheid.
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Und doch das 3:0. Bochum, durchaus mit ordentlicher Spielanlage und beherztem Auftritt unterwegs vor den 81.000 Fans im Signal-Iduna-Park, wollte viel und am Ende zu viel. Lampropoulos köpfte, Hummels klärte. Zoller blieb an Schlotterbeck hängen. Der nicht immer sichere Nationalverteidiger spielte den Ball direkt lang nach vorne, von der Hacke von Soares kam er zum glänzend aufgelegten Moukoko. Er überlistete Riemann, der viel zu weit vor seinem Tor wartete statt es rechtzeitig abzusichern, mit einem klugen Heber in der Nachspielzeit. Drei zu zwei Torschüsse BVB, drei zu null Tore BVB – Dortmund effektiv. Bochum nicht. Und Bochum patzte drei Mal entscheidend (Ordets, Lampropoulos, Riemann).
Der VfL zeigte aber Moral, auch nach der Pause. Jordi Osei-Tutu entwischte, Kobel hatte die Fingerspitzen dran, der Ball prallte vom Pfosten zurück ins Feld, Schlotterbeck klärte zur Ecke. Bochum drückte auf die Nordkurve mit ihren rund 9.000 Fans, kämpfte um den Anschluss. Die Partie wurde wild. Ein Freistoß von Brandt ging knapp vorbei, Moukoko musste das 4:0 machen, verzog aber aus elf Metern zentral (56.).
Bochum mühte sich weiter, war aber nicht zwingend. BVB-Coach Terzic tauschte dreimal, Passlack, Adeyemi und Reus kamen für Süle, Malen und Reyna. Marco Reus feierte damit nach langer Verletzungs- und Krankheitspause sein Comeback ab Minute 67. VfL-Coach Letsch brachte prompt seine „zweite Sturmreihe“ mit Antwi-Adjei, Holtmann und Ganvoula für Osei-Tutu, Zoller und Hofmann. Nach einer längeren Pause nach mehreren unglücklichen Zusammenstößen hüben wie drüben kamen noch Hazard für Guerreiro beim BVB und Osterhage für Stafylidis beim VfL. Die Partie war da längst entschieden. Der BVB verwaltete seine komfortable Führung, Bochum wurde bei allem Bemühen nicht mehr gefährlich – und bleibt neben Schalke der Top-Abstiegskandidat.