Bochum. Die Bochumer schwanken zwischen Überraschungssiegen und großem Frust. Im Derby beim BVB soll ausgerechnet eine Negativserie enden.
Einige Dinge sind gewiss, wenn sich die Mannschaft des VfL Bochum am Samstag auf die Autobahn 40 Richtung Dortmund begibt. 17 Kilometer sind es bis zum Stadion des BVB, in das sich am Nachmittag (15.30 Uhr/Sky) wieder mehr als 80.000 Fans quetschen und für eine prickelnde Atmosphäre sorgen werden. „Wir müssen Spiele wie dieses genießen“, sagt VfL-Trainer Thomas Letsch. „Nicht als Touristen, sondern weil wir Teil dieser Bundesliga sind. Wir müssen alles dafür tun, dass wir das auch in der nächsten Saison sein werden.“
Dieses Ziel aber ist rund drei Wochen vor der langen WM-Pause gefährdet. Vor allem, weil in Bochum Dinge geschehen, die nicht vorhersehbar sind wie die Stimmung in einem Derby. Der VfL schwankt in seinen Leistungen wie die immer kahler werdenden Äste im Herbstwind. Manchmal ringt er Europapokal-Teams wie Union Berlin oder Eintracht Frankfurt nieder, präsentiert sich kurz darauf aber nicht bundesligatauglich – wie am Samstag beim 0:4 in Wolfsburg. „In dieser Form war damit nach den guten Auftritten nicht zu rechnen“, meinte Sportchef Patrick Fabian und richtete den Blick nach vorne: „Das Gute im Fußball ist, dass es schnell wieder weitergeht.“
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Bemerkenswert aber bleibt die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen, die den Profis schon in Wolfsburg Sorgenfalten bereitete. Alle sieben Punkte holten die Bochumer im Ruhrstadion. Für Trainer Letsch kein Thema: „Es geht darum, Lösungen zu finden – aber nicht, um auswärts anders aufzutreten, sondern wie wir die Wahrscheinlichkeit erhöhen, das Spiel positiv zu gestalten.“
Heintz und Masovic fallen beim VfL Bochum aus
Es gibt ja auch fassbarere Gründe. Zum Beispiel, dass die Defensive durch Verletzungen bei einigen Spielern nicht eingespielt sein kann. Gegen den BVB fehlen Dominique Heintz und Erhan Masovic. Hinzu kommen individuelle Aussetzer. „Wir brauchen als Mannschaft einen klaren Plan – und den haben wir“, kündigte Letsch an.
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Für den Trainer fühlt es sich übrigens „fast so an, als ob wir zu Hause spielen“. Denn von Bochum aus „fällt man zweimal um und ist schon in Dortmund“. Vielleicht reicht diese Gewissheit schon für den ersten Auswärtspunkt.