Bochum. Der VfL Bochum muss seine Innenverteidigung beim Derby in Dortmund erneut umbauen. Dominique Heintz fällt aus. Für ihn spielt ein Routinier.

Gegen Frankfurt, Stuttgart und Union Berlin bildeten Erhan Masovic und Ivan Ordets die Innenverteidigung des VfL Bochum. Sechs von neun Punkten holte der VfL. In Wolfsburg, beim jüngsten 0:4, rückte Dominique Heintz in die Abwehrzentrale.

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Neben Masovic, Takuma Asano und Jacek Goralski ist er der vierte potenzielle Startelf-Mann, der beim Derby am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ausfallen wird. Trainer Thomas Letsch sprach bei der Spieltagspresse-Konferenz am Donnerstag von „muskulären Problemen“ sowie von Problemen, die vom Rücken ausgingen. Beim Heimspiel am kommenden Dienstag gegen Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr) könnte er, so die Hoffnung, wieder eine Option sein.

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Trainer Letsch erklärt, warum Lampropoulos die Nase vorn hat gegenüber Oermann

Sportlich überzeugt hatte Heintz nicht in Wolfsburg, was allerdings für fast alle Bochumer und eben auch für seinen derzeit gesetzten Nebenmann Ordets galt. Der litt aber beim jüngsten Auswärts-Debakel noch unter einer Erkrankung (stärkere Erkältung) oder deren Nachwirkungen, so klang es durch. Beim BVB soll Ordets, der deshalb auch den Trainings-Dienstag verpasst hatte, spielen – gemeinsam mit Vasileios Lampropoulos.

Der Grieche, erklärte Letsch ungewohnt offen zwei Tage vor einer Partie, soll den Vorzug erhalten gegenüber Tim Oermann. „Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, wird Vasi spielen“, sagte der Trainer. Für den 32-Jährigen spreche seine Erfahrung gegenüber dem 18-Jährigen, erklärte Letsch. Entscheidend sei für ihn, dass „die Kombination“ passe, und im Training dieser Woche habe sich gezeigt, dass die Kombination mit Ordets und Lamropoulos die beste Lösung sei für die Partie beim Champions-League-Achtelfinalisten.

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Lampropoulos: Zwei Startelf-Einsätze in dieser Saison

Und, so Letsch: „Vasi ist ein absoluter Winner-Typ. Er ist immer voll dabei, auch wenn er nicht spielt.“ Unter Letsch spielte Lampropoulos fast noch gar nicht, wurde in den sechs Pflichtspielen nur in Stuttgart eingewechselt in der letzten Spielminute. Unter Vorgänger Thomas Reis kam Lampropoulos auf vier Einsätze, davon zwei – gegen Bremen und in Schalke – von Beginn an und über die komplette Distanz. Interimstrainer Heiko Butscher wechselte den in der Mannschaft als Typ hoch geschätzten Teamplayer gegen Köln wiederum in der Schlussminute ein.

Nun also steht Lampropoulos vor seinem Comeback. Mit Ordets (30) und Lampropoulos stellt Bochum damit in Dortmund erneut eine Innenverteidigung, die erfahren ist, aber wenig Tempo hat. Tim Oermann ist der schnellste Innenverteidiger im derzeitigen VfL-Kader. Dem Talent, das gegen Köln unter Butscher und in Leipzig unter Letsch von Beginn an spielte, fehlt es unter anderem allerdings noch an Robustheit, an Körperlichkeit.

Nach Prellung: Antwi-Adjei könnte in Dortmund spielen

Dagegen könnte Christopher Antwi-Adjei, in den letzten Wochen einer der Besten beim VfL, wieder mitwirken. Wie erst jetzt kommuniziert wurde, hatte sich der Flügelstürmer nach einem Sturz auf die Hüfte beim Spiel in Wolfsburg eine „schmerzhafte Prellung“ zugezogen, erklärte Letsch. Ein Training brach er ab, trainierte dann individuell, konnte am Donnerstag aber wieder mitwirken. Antwi-Adjei „steht uns zur Verfügung“ in Dortmund, so Letsch.

Ebenfalls ein Kandidat für den Kader ist Stürmer Lys Mousset, der nach dreiwöchigem individuellen Programm, das er „top angenommen“ habe, so Letsch, seit dieser Woche wieder mit der Mannschaft trainiert. Ob der Franzose in Dortmund zum Kader zähle, wisse er noch nicht, „weil wir offensiv derzeit mehr Möglichkeiten haben als defensiv“, sagte Letsch.

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Lys Mousset soll erstmals unter Letsch bis zur WM-Pause noch zum Kader zählen

In (mindestens) einer der drei noch bis zur WM-Pause anstehenden Partien in Dortmund, gegen Mönchengladbach und in Augsburg kommende Woche Samstag (12. November, 15.30 Uhr) sollte er zum Aufgebot zählen und könnte damit auch seine ersten Pflichtspiel-Minuten absolvieren für den VfL seit seiner Ankunft Mitte August.

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Augsburg ist auch das erste Ziel von Takuma Asano. Nach seinem Innenbandriss im Knie arbeite er hart an seinem Comeback. „Er ist ein absoluter Top-Profi, der alles dafür tut“, sagte Letsch. Asano wurde vom japanischen Verband für die WM in Katar fest nominiert. Beim VfL sei es der Plan, dass Asano zu Beginn kommender Woche wieder „Teile des Mannschafttrainings“ absolvieren und sich dann steigern soll. Letsch: „Wenn es für das Spiel in Augsburg reicht, wäre es super. Wenn nicht, soll er eine super WM spielen, mit Japan den Titel holen und dann voll motiviert wieder zu uns zurückkommen.“

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Hoffnung auf eine WM-Teilnahme, die „für jeden Spieler etwas ganz Besonderes“ sei, so Letsch, können sich auch noch Erhan Masovic (Serbien) und Christopher Antwi-Adjei (Ghana) machen. Hier stehen die offiziellen Nominierungen der Verbände ebenso noch aus wie die vom DFB.