Leipzig. Der VfL Bochum geht bei der Premiere von Trainer Thomas Letsch unter. Nach der 0:4-Klatsche bei RB Leipzig wartet viel Arbeit auf den neuen Mann.
Beim VfL Bochum gab es am Tag nach dem 0:4 (0:2) bei RB Leipzig offenbar etwas mehr zu besprechen. Angesetzt war die öffentliche Trainingseinheit für die Spieler, die gar nicht oder nicht komplett durchgespielt hatten, für 10 Uhr. Um 11.11 Uhr gingen die ersten an zehn wartenden Fans vorbei auf den Trainingsplatz. Thomas Letsch, für den das Spiel in Leipzig das erste als Cheftrainer des VfL Bochum war, kam später hinzu. Er hatte eine kurze Nacht hinter sich.
Das zumindest aber sei normal. „Nach einem Spiel ist es grundsätzlich nicht einfach zu schlafen, egal wie das Spiel läuft“, sagte er. „Dass man nach so einem Spiel nachdenklich ist, wenn man verdient verliert, ist klar.“ Es gehe aber immer darum, die Gründe und Ursachen für die Niederlage zu finden. „Es macht keinen Sinn, zu lange in der Vergangenheit zu verweilen, sondern es geht darum, nach vorne zu blicken. Daher war ich die Nacht mit der Aufarbeitung des Spiels beschäftigt und damit, was wir heute den Spielern mit auf den Weg geben.“
VfL Bochum nächste Woche gegen Eintracht Frankfurt
Wie bereits direkt nach dem Spiel am Samstag sagte Letsch am Sonntag erneut, dass es wichtig sei, Probleme anzusprechen, aber eben auch Lösungen anzubieten. „Daher haben wir uns die Dinge angeschaut und die Lösungen für die kommenden Wochen vorbereitet.“ Am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) steht für Letsch das erste Heimspiel als VfL-Trainer an. Es geht gegen Eintracht Frankfurt. Er weiß, dass sich sein Team dann anders präsentieren muss.
Im Spiel beim Champions-League-Teilnehmer und amtierenden Pokalsieger Leipzig passte bei den Bochumern nur für drei Minütchen etwas zusammen. In denen war ansatzweise zu erahnen, welchen Plan Letsch seinen Spielern mit auf den Weg gegeben hatte. Sie sollten hoch anlaufen, kompakt stehen, für Entlastung sorgen. Das aber klappte gar nicht, und es lag auch mit daran, dass sich Letsch dazu entschieden hatte, den bisher besten Offensivspieler des VfL, Kevin Stöger, erstmals in dieser Saison zunächst auf der Bank zu lassen. Letsch brachte ihn mit Philipp Hofmann und Christopher Antwi-Adjei zur zweiten Halbzeit. „Er hat uns dann gleich mit seiner Ballsicherheit geholfen“, musste Letsch einräumen. Patrick Osterhage, Jacek Goralski und Anthony Losilla sollten für die nötige Stabilität und Kompaktheit im VfL-Spiel sorgen. Sie schafften es aber nicht, den Ball mal länger in den eigenen Reihen zu halten. Sie kamen wie alle Bochumer nicht in die Zweikämpfe.
Werner und Nkunku zu stark für den VfL Bochum
So war das Spiel nach den Toren von Timo Werner (15.) und Christopher Nkunku (23., Foulelfmeter) zur Halbzeit schon entschieden. Bochum blieb dennoch komplett harmlos, kam auch im zweiten Abschnitt nie für ein Tor infrage. Werner erhöhte mit seinem zweiten Tor auf 3:0 (53.). Nkunku vergab nach 64 Minuten einen weiteren Foulelfmeter, erzielte in Minute 85 mit seinem zweiten Tor dann doch das 4:0.
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Bochums schneller Angreifer Gerrit Holtmann wurde bei der Bewertung des Spiels und der Leistung des Teams deutlich. „Wir waren heute nicht bundesligatauglich. Wir wollten mit dem neuen Trainer, mit einer neuformierten Mannschaft den Bock umstoßen. Gegen eine gute Leipziger Mannschaft haben wir aber keine Lösungen gefunden. Die Leipziger haben die Lücken, die wir gegeben haben, gnadenlos genutzt.“
VfL Bochum: Deutliche Worte von Patrick Fabian
Patrick Fabian, Geschäftsführer Sport beim VfL, fasste alles so zusammen: „Das Spiel, das Ergebnis, die Art und Weise, wie die Mannschaft aufgetreten ist, war brutal enttäuschend. Wenn du dich so präsentierst wie wir heute, dann wird es schwer. Wie wir in Leipzig aufgetreten sind, das muss man erst einmal sacken lassen. Wir müssen zusehen, dass wir in der kommenden Woche Lösungen finden, um konkurrenzfähig zu sein.“