Bochum. Gleich fünf Stammkräfte schonte Kölns Trainer Steffen Baumgart in der Conference League. In Bochum ist mit Hector, Kainz und Co. zu rechnen.
Es gab nicht wenige Kölner Kenner, die dem FC, dem Gegner des VfL Bochum am Sonntag (17.30 Uhr/Vonovia Ruhrstadion) eine schwierige Saison prophezeit haben. Zum einen wegen der Doppel-Belastung in der Conference League und in der Bundesliga. Zum anderen wegen des Verlustes von zwei Leistungsträgern der Vorsaison.
Mittelfeldmann Salih Özcan spielt nun für Borussia Dortmund. Torjäger Anthony Modeste spielt nun ebenfalls für Borussia Dortmund - für den zum Sparen gezwungenen FC war sein Abgang zwar sportlich ein Verlust, wirtschaftlich aber gewollt. So ist das eben: Bochumer Stammkräfte ziehen weiter nach Augsburg (Elvis Rexhbecaj), Mainz (Maxim Leitsch) oder auch Southampton (Armel Bella Kotchap). Kölner Leistungsträger ziehen weiter in die Champions League.
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Auswärts ist Bochum-Gegner Köln noch unbesiegt
Der in Köln verehrte Trainer Steffen Baumgart und sein Team haben die Kritiker bisher verstummen lassen. In der Liga trumpfte der FC vor allem auswärts auf. Er holte in Leipzig (2:2) und Frankfurt (1:1) einen Punkt, gewann in Wolfsburg (4:2). Hinzu kommen ein 3:1-Heimsieg gegen Schalke sowie ein 0:0 gegen Stuttgart und zuletzt mit dem unglücklichen 0:1 gegen Spitzenreiter Union Berlin die erste Saisonniederlage.
Und in Europa mischen die Geißböcke munter mit. Erst gelang die Qualifikation für die Gruppenphase mit einem Erfolg bei Fehervar FC in Ungarn. Dann holte der FC bei OGC Nizza ein 1:1. Die Partie wurde überschattet von schweren Ausschreitungen auch von Menschen im FC-Outfit. Nicht nur, aber auch Baumgart gingen die Szenen der nackten Gewalt sehr nahe.
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Der Trainer ist der Star - die Mannschaft lebt vom Kollektiv
Sportlich aber blieb Köln weitgehend unbeeindruckt davon. Baumgart rotiert durch. Weil er es sich leisten kann. „Wir haben einen breiten, ausgeglichenen Kader“, sagt er. Einen Topstar, der viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, wie es in der Vorsaison bei Modeste der Fall war, gibt es nicht mehr – abgesehen von Coach Baumgart.
Am Donnerstagabend setzte sich der FC mit 4:2 gegen die in Europa freilich unbekannte Größe 1. FC Slovacko durch. Wer beim VfL aber darauf gehofft hatte, die Kölner könnten etwas müde nach Bochum reisen, wird enttäuscht gewesen sein. Zahlreiche Stammkräfte saßen beim Spiel gegen den tschechischen Erstligisten nur auf der Bank.
Diese fünf Spieler dürften in Bochum in die Startelf zurück rotieren
Außenstürmer Florian Kainz, zuletzt in überragender Form, blieb dort über die gesamte Spielzeit. Verteidiger Timo Hübers, Kapitän Jonas Hector, der von links hinten über den Sechser bis zum Zehner auf verschiedenen Positionen spielen kann, und der Dreh- und Angelpunkt im defensiven Mittelfeldzentrum, Ellyes Skhiri, kamen nach knapp einer Stunde beim Spielstand von 2:2. Köln drehte auf.
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„Aufgrund der letzten halben Stunde“, sagte Baumgart, sei der Sieg „verdient“ gewesen. Er schwärmte von der Europacup-Atmosphäre („affengeil“) und der Lust seines Teams auf mehr: „„Die Mannschaft reißt sich auf dem Platz den Hintern auf, die Fans auf der Tribüne. Besser geht es nicht“, sagte er bei RTL.
In Bochum ist getreu der Rotation mit der Rückkehr der Stammkräfte Hübers, Hector, Skhiri, Kainz sowie Benno Schmitz als Rechtsverteidiger zu rechnen: Die Bundesliga hat bei aller Freude auf Europa Priorität, in die Abstiegs-Saison 2017/18 ist vielen Kölnern ja auch noch in Erinnerung, als der FC vielleicht auch an der Doppelbelastung Europa-League/Bundesliga scheiterte.
Kilian ist gesperrt - fünf Spieler fallen verletzt aus
Innenverteidiger Luca Kilian ist gesperrt nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Union. Schon länger fehlen die verletzten Andersson, Chabot, Limnios, Olesen und Uth. Doch der Kader des FC bietet noch genug Alternativen. Als Stoßstürmer etwa spielte zuletzt meist Florian Dietz im bevorzugten 4-2-3-1-System. Aber auch Steffen Tigges könnte in Bochum beginnen.
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Auf die leichte Schulter wird der FC den VfL sicherlich nicht nehmen. In Baumgarts Worten klingt das so: „Wir haben am Sonntag Bochum und das ist – das mag jetzt nicht jeder hören – wichtiger als alles andere davor.“
Teams und Fakten: So könnten sie spielen:
VfL Bochum: Riemann - Janko, Ordets, Lampropoulos, Soares - Losilla, Stöger, Osterhage - Zoller, Hofmann, Holtmann.
Alternativen: Esser - Gamboa, Horn, Masovic, Förster, Osei-Tutu, Antwi-Adjei, Oermann, Tolba, Ganvoula
Es fehlen: Grave (Schulter-OP), Goralski, Stafylidis, Heintz, Mousset (alle muskuläre Verletzungen), Asano (Innenbandanriss im Knie)
Schwäbe - Schmitz, Hübers, Soldo, Pedersen - Hector, Skhiri - Thielmann, Duda, Kainz - Tigges
Alternativen: Schindler, Martel, Adamyan, Dietz, Huseinbasic, Lemperle, Ljubicic, Maina, Smajic
Es fehlen: Andersson (Knie-Operation), Chabot (Bänderriss), Kilian (Gelb-Rot-Sperre), Limnios (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Olesen (Syndesmoseriss), Uth (Schambein-OP)