Bochum. Der VfL Bochum hat auf die bisherige Saison-Talfahrt reagiert und Cheftrainer Thomas Reis entlassen. Interimsweise übernimmt Heiko Butscher.

Der VfL Bochum hat Thomas Reis entlassen. Das teilte der Verein am Montagnachmittag mit. Auch sein Co-Trainer Markus Gellhaus wurde freigestellt. Der Bundesligist steht mit null Punkten aus sechs Spielen auf dem letzten Tabellenplatz. Vorübergehend übernimmt Heiko Butscher, Trainer der U19, das Amt und bereitet die Mannschaft auf die Partie gegen den 1. FC Köln am Sonntag (17.30 Uhr) vor.

In seiner Stellungnahme begründet der Verein die Entscheidung mit dem miserablen Saisonstart. Nach einer gründlichen und tiefgehenden Analyse, für die sich der Verein "bewusst sehr viel Zeit" genommen hat, stand fest, dass Reis gehen muss. „Dass uns diese Entscheidung nicht leichtfällt, dürfte allen klar sein. Thomas Reis hat eine Verbindung zu Verein und Stadt, die über die erfolgreichen vergangenen drei Jahre hinausreicht. Richtig ist auch, dass es vor der Saison Bestrebungen gab, die gemeinsame Arbeit fortzusetzen. Da die Vertragsverhandlungen immer häufiger die öffentliche Wahrnehmung beeinflussten, haben wir uns gemeinsam mit dem Trainer dazu entschieden, diese zu vertagen und es anschließend so kommuniziert. Ziel dieser Maßnahme war auch, den Fokus auf den Sport zu richten und somit Ruhe einkehren zu lassen", sagt Sportchef Patrick Fabian, der sein Amt erst im September antrat.

podcast-image

Reis hatte den VfL Bochum 2019 übernommen

Fabian betonte weiterhin, dass möglichst zügig die Nachfolge von Reis feststehen soll. Der 48-Jährige, von 1995 bis 2003 Spieler in Bochum, hatte im September 2019 den Posten des Cheftrainers beim damaligen Zweitligisten übernommen. 2021 führte er den Traditionsklub nach elf Jahren zurück in die Bundesliga und schaffte in der vergangenen Saison vorzeitig den Klassenerhalt.

Mehr News zum Aus von Thomas Reis beim VfL Bochum

Im Sommer wollte Reis zum Nachbarn Schalke wechseln, wurde von der Vereinsführung aber nicht freigegeben. Die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung scheiterten zunächst, die Unruhe wuchs, als der Schalke-Flirt bekannt wurde.