Bochum. Thomas Reis, Trainer des VfL Bochum, arbeitet das Bayern-Debakel auf. An die Führungsspieler stellt er vor dem Freiburg-Spiel klare Forderungen.

Das erste Training der Woche des VfL Bochum nach dem 0:7 gegen die Bayern fing am Dienstag etwas später an. Für 15 Uhr war das öffentliche Training angesetzt, um 15.22 Uhr war Ivan Ordets dann der erste auf dem Trainingsplatz, seine Mitspieler folgten in loser Reihe, schließlich kam auch Trainer Thomas Reis. Der hatte sich vor dem Training etwas mehr Zeit genommen, um mit den Führungsspielern im Team zu sprechen.

Reis versuchte mit ihnen zusammen das Spiel vom Sonntag aufzuarbeiten. „Wir wollten bestimmte Dinge analysieren, haben geguckt, wie war der Plan, wie wurde er umgesetzt. Dazu kommt, ob ich genug Mut gesehen habe und eine geschlossene Mannschaftsleistung. Dazu habe ich angesprochen, dass die Spieler nach solchen Spielen aufpassen müssen, was sie sagen. Das kann ja gut gemeint sein, aber im Endeffekt erreicht man dann das Gegenteil und das es zwei Lager gibt.“

Mehr News zum VfL Bochum

Es dürfe sich nach so einem Spiel auch kein Spieler aus der Kritik herausnehmen. „Ich finde“, sagte Reis, „dass wir es den Bayern zu leicht gemacht haben, mit unseren individuellen Fehlern, unseren taktischen Dingen. Da müssen wir zusehen, dass wir an einem Strang ziehen und wieder zu unserer klaren Spielphilosophie zurückkehren, wie wir auch gegen den Ball spielen wollen.“

Fehleranalyse findet beim VfL Bochum am Mittwoch statt

Die Fehleranalyse und das Videostudium mit der ganzen Mannschaft findet am Mittwoch statt. „Mir war wichtig“, sagte Reis, „dass ich heute zunächst mit den Führungsspielern spreche. Es gibt da ja immer mal Diskussionsbedarf, dass ein Spieler negativer gesehen wird oder eine negativere Ausstrahlung hat. Und das erwarte ich einfach von meinen Spielern, dass sie da ein gutes Bild abgeben. Gerade, wenn es nicht so gut läuft, wird alles durchleuchtet und da ist es mir wichtig, dass man da bewusst mit umgeht.“

Auch interessant

Bei der Fehleranalyse wird Reis den Spielern aber auch Positiv-Beispiele zeigen. „Die Spieler sollen sehen, wie sie sich verhalten sollen, welche Spielweise uns in der vergangenen Saison stark gemacht hat und warum wir uns in den vergangenen drei Jahren so positiv entwickelt haben. Wir wollen dann sehen, wer es verinnerlicht und umsetzt.“

Seine Aufgabe sei es nun, den Spielern Sicherheit zu geben, die Abläufe noch klarer darzustellen. „Wir haben Spieler dazu bekommen, die eine andere Spielweise hatten. Wir haben es im Trainingslager versucht, auch da kamen neue Spieler dazu. Wir haben klare Abläufe, die jetzt klar dokumentiert werden, am Mittwoch mit Video. Wir werden es im Stadion auch noch einmal klar ansprechen und werden wir am Freitag die Spieler finden, bei denen wir der Meinung sind, dass sie es für dieses Spiel am schnellsten umsetzen. Wir brauchen die Stabilität, wir brauchen die Abläufe und wir brauchen den entsprechenden Mut.“

Kevin Stöger fehlte am Dienstag im Training des VfL Bochum. Am Mittwoch sollte er aber wieder dabei sein.
Kevin Stöger fehlte am Dienstag im Training des VfL Bochum. Am Mittwoch sollte er aber wieder dabei sein. © firo Sportphoto | Ralf Ibing

Personell sieht es beim VfL Bochum gegen Freiburg besser aus

Personell sieht es für das Freiburg-Spiel zumindest etwas besser aus, aber bei weitem nicht so gut, wie der Blick auf den Trainingsplatz am Dienstag hätte vermuten lassen. Bis auf Kevin Stöger, der nur leichte Probleme hatte und vermutlich am Mittwoch wieder mittrainieren kann, Paul Grave und Christopher Antwi-Adjei hatte Reis alle Akteure im Training. Auch die schon länger fehlenden Danilo Soares und Jannes Horn.

Auch interessant

Beide sind noch keine Kandidaten für Freitag. „Für Jannes Horn kommt das Spiel in Freiburg mit dem Trainingsrückstand und der Vorgeschichte noch zu früh“, sagte Reis. „Bei Patrick Osterhage und Konstantinos Stafylidis sieht es besser aus. Bei Lys Mousset muss ich entscheiden, ob ich ihn mitnehme oder nicht. Konditionell ist er noch an dem Punkt, um über einen längeren Zeitraum Bundesliga zu spielen.“