Bochum. Der Trainer des VfL Bochum vermisst die Gespräche zu einer Vertragsverlängerung. Dabei verbieten sich gerade solche Gedanken. Ein Kommentar.
Vor gut zwei Wochen hätte die Aussicht großen Charme besessen, dass der VfL Bochum nach drei Spieltagen gleichauf mit Bayer Leverkusen ist und nur zwei Punkte hinter RB Leipzig rangiert. Nun, dass sich alle drei Klubs aber im unteren statt – womit in Bochum auch niemand gerechnet hat – im oberen Drittel der Tabelle befinden, schmeichelt keinem der Beteiligten. Nur dürfte es für den Revierklub noch deutlich schwieriger werden als für die beiden anderen Klubs, die Situation in der Liga bequemer zu gestalten.
Thomas Reis will die Zukunft beim VfL Bochum planen
Trainer Reis über VfL Bochum: "Klar kann ich verstehen, dass die Fans nervös werden" Trainer Reis über VfL Bochum: "Klar kann ich verstehen, dass die Fans nervös werden"
Nach dem 0:7 gegen die Planierraupe FC Bayern war in den Gesichtern der Bochumer Ernüchterung und Entsetzen zu sehen. Als wäre die sportliche Situation nicht belastend genug, da der Kader gravierende Qualitätsmängel aufweist, erschweren andere Faktoren die Arbeit. Die Planungen sind intern sicher weiter gediehen als nach außen kommuniziert, aber die noch ungeklärte Nachfolge für den zum Jahresende scheidenden Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz sorgt nicht gerade für Ruhe. Und obwohl Vereins-Chef Hans-Peter Villis vor einem Monat angekündigt hat, den Vertrag mit dem Trainer langfristig verlängern zu wollen, vermisst Thomas Reis zielführende Gespräche bezüglich der gemeinsamen Zukunftsgestaltung.
Wenn man so möchte, steckt Thomas Reis gerade aufgrund der ungeklärten Strukturen in der Bochum-Falle. Er selbst möchte im Wissen, für andere Klubs eine Alternative zu sein, die gute Arbeit der vergangenen beiden Jahre an der Castroper Straße auch monetär gewürdigt sehen, das Projekt wachsen sehen. Trotz aller Beteuerungen, im durchkommerzialisierten und aalglatten Bundesligageschäft eine andere Rolle einnehmen zu wollen, sucht die VfL-Führung allerdings derzeit vergebens nach Punkten der eigenen Mannschaft – beim Blick auf die September- und Oktobergegner fehlt die Zuversicht, dass da in der Zeit viele hinzukommen werden.
Warum sollte der VfL Bochum jetzt mit Thomas Reis verlängern?
Warum also dann jetzt die Zusammenarbeit verlängern, wenn schon bald die Gesetze der Branche greifen könnten und zu größeren Chancen auf den Ligaverbleib ganz andere Schritte notwendig würden? Der Profifußball ist oftmals nicht fair – am Ende zählt der Verein aber mehr als einzelne Personen. Auch beim VfL Bochum in Bezug auf Thomas Reis.