Sinsheim. Der VfL Bochum verspielt in Hoffenheim eine 2:0-Führung und geht am Ende mit 2:3 als Verlierer vom Platz. Manuel Riemann hält einen Elfmeter.
Der VfL Bochum hat bei der ambitionierten TSG Hoffenheim unglücklich mit 2:3 verloren. Doppel-Torschütze Simon Zoller ragte heraus. Die Einzelkritik.
Manuel Riemann: Erwischte in der ersten Halbzeit keinen guten Tag in Hoffenheim, auch wenn er zunächst gegen die Sonne kämpfen musste. Ließ beim 0:1 den Ball nach fangbarem Schuss abprallen. In Topform hätte er den Ball auch nicht zur Ecke gefaustet, die dann zum 2:2 führte. Gute Parade nach einem Distanzschuss von Nsoki. Viel sicherer und aufmerksamer im zweiten Durchgang, mit starker Parade nach Distanzschuss und noch stärkerer Parade nach dem Elfmeter von Krmaric. Er hielt mit dem parierten Strafstoß letztlich den Punkt fest – fast. Am 2:3 war er machtlos. Note: 2,5
Cristian Gamboa: Der Rechtsverteidiger stand nicht immer richtig und gewann längst nicht jeden Zweikampf, zeigte aber wie gewohnt viel Herz. Weiterhin mit recht wenig Impulsen nach vorne. Note: 3
Ivan Ordets: Noch fehlt dem Ukrainer weiterhin Spielpraxis. Das Timing beim Zweikampf, im Stellungsspiel passt noch nicht komplett. In einigen Duellen zeigte er aber auch seine Abräumer-Qualitäten. Dass es Abstimmungsprobleme gab mit Heintz, war zu erwarten und kann man ihm nicht vorwerfen. Note: 3,5
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Dominique Heintz (bis 72.): Erst zweimal trainierte er mit seinen neuen Kollegen – und verdrängte gleich Masovic und Lampropoulos auf die Bank. „Er ist voll im Saft und soll helfen, die Defensive zu stabilisieren“, erklärte Trainer Thomas Reis. Heintz hatte ja zuvor komplett bei Union Berlin trainiert und auch viele Spiele bestritten in der Vorbereitung und im Pokal. Was für Ordets gilt, gilt für Heintz aber auch: Mitunter war er zu weit weg vom Mann, passte die Abstimmung nicht. Zeigte aber auch gute Zweikämpfe. Note: 3,5
Saidy Janko: Legte eine ganz starke erste Viertelstunde hin auf der ungewohnten linken Seite. Der Rechtsfuß, Reis‘ Antwort auf drei verletzte Linksverteidiger, bereitete Chancen vor und initiierte das 1:0 mit. Auch defensiv ordentlich – wenn er nicht ab und an einen Aussetzer hätte wie in Minute 40. Vor dem 2:3 hätte er Flankengeber Rudy energischer anlaufen dürfen. Note: 2,5
Anthony Losilla: Der Kapitän ist noch nicht in der Vorjahresform. Manchmal stark im Zweikampf, manchmal zu spät dran – auch beim 2:3. Insgesamt überließ der VfL der TSG ab Minute 20 zu viel Platz im Zentrum. Gönnte sich einen haarsträubenden Pass ins Zentrum, Hoffenheim nutzte die Konterchance nicht. Spielte nach hartem Zusammenprall mit Geiger, als er wie bewusstlos zu Boden sank, weiter – am Einsatz gab es wieder nichts zu meckern. Verschuldete mit seinem Zupfer gegen Baumgartner den Elfmeter, der die Entscheidung hätte sein können. War sie aber nicht, weil Riemann hielt. Später fiel es dann doch, das 3:2, Losilla kam zu spät ins Kopfballduell. Note 4
Kevin Stöger: Er ist der (obendrein laufstarke) Mann mit dem Auge für die Tiefe, den genialen Pass, die starke Flanke. Wie vor dem 0:1 auf den Kopf von Hofmann. Wie sein Zuckerpass auf den einlaufenden Zoller vor dem 0:2. Defensiv sieht er nicht immer so gut aus, stimmt auch die Abstimmung mit Losilla noch nicht wie erhofft. Note: 2
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Takuma Asano (bis 77.): Ist auf der Zehn nicht so auffällig wie auf dem Flügel, zumindest nicht gegen Mainz und auch nicht in Hoffenheim. Beim tief stehenden VfL hatte er es schwer, Akzente zu setzen, wurde auch zu selten selbst steil geschickt. Vergab eine der wenigen Chancen in der zweiten Halbzeit. Note: 3,5
Jordi Osei-Tutu (bis 77.): Zeigte immer mal wieder sein Tempo samt Dribbling, mitunter zog er es aber im letzten Drittel nicht durch. Arbeitete gut nach hinten mit, sein Gegenüber war immerhin Angelino. Eine ordentliche Leistung mit Luft nach oben. Note: 3
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Simon Zoller. Agil, viel unterwegs, rannte in die Räume, die Tiefe – und zeigte sein goldenes Torjäger-Näschen. Erzielte das 1:0 nach starker Kombination, spitzelte den Ball nach Stögers Flanke genial mit rechts in den Winkel zum 2:0, hatte weitere starke Offensivaktionen und half auch hinten mit. Note 1,5
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Philipp Hofmann: Der Stoßstürmer arbeitete viel bereits in der eigenen Hälfte, war erneut mehr Zweikämpfer, Ballverteiler und -behaupter, Vorbereiter. Klasse Kopfball-Ablage auf Torschütze Zoller vor dem 0:1. Klasse Kopfball-Ablage auf Asano in Durchgang zwei. Zwischenzeitlich tauchte er, wie der gesamte VfL, etwas ab. Note: 3
Eingewechselt: Lampropoulos (72.), Masovic (77.), Förster (77.)
Reserve: Esser – Oermann, Tolba, Ganvoula
Es fehlten verletzt/Aufbautraining: Horn, Stafylidis, Soares, Goralski, Osterhage, Holtmann, Antwi-Adjei