Bochum. Der VfL Bochum will bei Viertligist Viktoria eine Runde weiterkommen. Sogar mit Berliner Pokalbällen hat der Klub trainiert.
Thomas Reis, Trainer des Bundesligisten VfL Bochum, überlässt vor dem ersten Pflichtspiel der Saison beim Viertligisten FC Viktoria 1899 Berlin am Samstag (13 Uhr/Sky) nichts dem Zufall. Er sagt: „Wir sind gut vorbereitet.“
Den nach dem Abstieg aus der 3. Liga fast komplett neu formierten Gegner in der ersten Runde des DFB-Pokals hat Bochum mit umfangreichem Video-Material studiert, unter anderem das jüngste Testspiel gegen den Chemnitzer FC (0:2) analysiert. Im Training spielten die Bochumer zuletzt sogar mit den „Berliner Pokalbällen“, die sich von den von der DFL vorgegebenen Bundesliga-Spielgeräten unterscheiden.
VfL-Trainer Thomas Reis verzichtet auf Experimente
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Auf personelle Experimente in der Startelf will Reis ohnehin verzichten. Mit Ivan Ordets und Jannes Horn ist zwar mit zwei Spielern von Beginn an zu rechnen, die „noch nicht bei 100 Prozent“ sein können, so Reis. Dies liegt aber einerseits an der Formschwäche von Innenverteidiger Erhan Masovic. Zum anderen an den Ausfällen von Danilo Soares und Konstantinos Stafylidis, den beiden verletzten Linksverteidigern.
Und: Für Horn und Ordets ist der Pokal-Auftritt bei aller Wertschätzung des Gegners auch eine gute Gelegenheit, (weitere) Spielpraxis zu sammeln. In einer Woche, beim Bundesliga-Heimspiel-Auftakt gegen den FSV Mainz 05 (Samstag, 6. August, 15.30 Uhr/Ruhrstadion), wartet ein anderes Kaliber auf den VfL.
Es gibt noch Karten auch für VfL-Bochum-Fans
Der dürfte sich in Berlin einmal mehr der Unterstützung seiner Fans sicher sein, die zumindest akustisch wohl den Ton angeben werden im Heimspiel-Stadion der Viktoria, dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Knapp 10.500 Fans passen aufgrund diverser Sicherheitsvorschriften und in die Jahre gekommener Tribünen nur hinein, ausverkauft wird die Partie wohl nicht werden.
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Mit deutlich mehr als 2000 Bochumerinnen und Bochumern ist zu rechnen. Sitzplatz-Karten für 15 Euro gibt es auch für Gäste-Fans noch über den Berliner Ticket-Onlineshop sowie an den Tageskassen ab 11 Uhr, teilte der VfL Bochum mit.
Kevin Stöger fordert Konzentration und Fokussierung von Beginn an
Sein Pflichtspiel-Comeback für den VfL Bochum wird Kevin Stöger geben. „Die Vorbereitung war sehr hart, anstrengend“, blickt der zentrale Mittelfeldmann zurück, der wohl mit Anthony Losilla in der Schaltzentrale starten wird. „Von einer guten, intensiven Vorbereitung profitiert man in der Saison, die hart wird“, sagt Stöger.
Zum Abschluss der Testspielreihe gab es ein offensiv überzeugendes 6:2 gegen Antalyaspor. „Wir freuen uns alle auf das erste Pflichtspiel, wir wollen ganz klar eine Runde weiterkommen“, sagt der Österreicher. „Im Kopf bleibt eigentlich immer nur das letzte Testspiel, da können wir viel Positives mitnehmen. Ein Pokalspiel ist aber etwas anderes. Da zählt es, konzentriert und fokussiert an die Sache heranzugehen.“ Was passiert, wenn dem nicht so ist, weiß er auch aus eigener Erfahrung mit Bochum: Im Sommer 2016 verlor der VfL mit Doppel-Torschütze Stöger in der ersten Runde beim Viertligisten FC Astoria Walldorf mit 3:4 nach Verlängerung.
Diese Spieler reisen nicht mit nach Berlin
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„Wir wollen keine individuellen Fehler machen und müssen unsere Chancen, die wir uns herausspielen werden, nutzen“, erklärt Stöger vor dem Berlin-Spiel. „Wir sind fit und wollen alles raushauen. Dann werden wir eine Runde weiterkommen“, sagt der 28-Jährige. „Je weiter du kommst, desto geiler ist es im Pokal. Aber zunächst gilt unser Fokus nur der ersten Partie, wir werden Berlin nicht unterschätzen. Ich hoffe, dass einige Fans dabei sind und wir danach den ersten Step feiern.“
Nach der Trainingseinheit am Freitagmittag noch in Bochum reiste der VfL mit dem Zug nach Berlin. Nicht mit an Bord waren die verletzten Danilo Soares, Konstantinos Stafylidis, Tim Oermann und Jacek Goralski sowie der dritte Torwart Paul Grave und der nicht berücksichtigte Tarsis Bonga.
Mohammed Tolba zählt zum Kader und trainiert weiter mit den Profis
Abwehrtalent Mohammed Tolba ist dagegen dabei. „Es ist wichtig, dass er Spielpraxis sammelt. Noch hat er die Chance, ein Jahr in der U19 zu spielen“, erklärte Trainer Thomas Reis. Seinen Kaderplatz habe sich der 18-Jährige, der in der Defensive flexibel einsetzbar ist, „absolut verdient. Seine Entwicklung ist gut. Wir planen, ihn weiterhin permanent am Profitraining teilhaben zu lassen.“
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Teams und Fakten: So könnten sie spielen
- FC Viktoria Berlin - VfL Bochum: Samstag, 13 Uhr (Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark im Bezirk Pankow; live bei Sky)
- Viktoria Berlin: Köstenbauer – Touglo, Lewald, Baca, Seiffert, Werbelow, Theisen, Mladen C., Küc, Mattmüller, Günay
- Es fehlt: Gunte (Innenverteidiger, verletzt)
- VfL Bochum: Riemann - Gamboa, Lampropoulos, Ordets, Horn - Holtmann, Losilla, Stöger, Asano - Zoller, Hofmann.
- Reserve: Esser - Masovic, Tolba, Janko, Osterhage, Förster, Osei-Tutu, Antwi-Adjei, Ganvoula
- Es fehlen: Stafylidis, Soares, Goralski, Oermann