Nederweerd. Bislang spielt er eine starke Vorbereitung: Silvere Ganvoula. Im Test trifft der Bochumer Angreifer wieder mal. Zum Sieg reicht es nicht.

Die Premiere im neuen Heimtrikot verlief für den VfL Bochum lange Zeit wenig zufriedenstellend. Seinen vierten Test der Vorbereitung absolvierte das Team von Trainer Thomas Reis gegen Fortuna Sittard aus der niederländischen Ehrendivision. Nach zwei Siegen und einem Unentschieden gab es dennoch nicht die erste Niederlage. Nach erneutem 0:1-Rückstand traf erneut Ganvoula und rettete die Serie der Bochumer. Sie bleiben in der Vorbereitung ungeschlagen.

Der VfL Bochum spielte in Nederweerd, im kleinen Stadion des Fünftligisten RKVV Eindse Boys, gegen Sittard. Wie erwartet waren der angeschlagene Danilo Soares, der erst seit Dienstag im Training befindliche Jacek Goralski und auch der am Mittwoch als Rückkehrer vorgestellte Konstantinos Stafylidis nicht mit dabei.

VfL Bochum: Jordi Osei-Tutu als Rechtsverteidiger

Trainer Reis fing mit Manuel Riemann im Tor an, davor bildeten Cristian Gamboa, Vasileios Lampropoulos, Erhan Masovic und Jordi Osei-Tutu die Viererkette.

Osei-Tutu durfte sich damit erstmals wieder als Rechtsverteidiger versuchen, Gamboa wechselte dafür auf die linke Außenverteidigerposition. Diese Positionierungen aber waren eher der Tatsache geschuldet, dass mit Soares und Stafylidis die beiden Spieler fehlten, die in der kommenden Saison auf links verteidigen werden.

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Mittelfeld und Angriff bildeten Patrick Osterhage, Anthony Losilla, Philipp Förster, Gerrit Holtmann, Christopher Antwi-Adjei und Simon Zoller. Förster spielte dabei zusammen mit Osterhage den offensiveren Part im Mittelfeld, Losilla den defensiveren. Holtmann und Antwi-Adjei griffen wie zu erwarten über die Außen an, wechselten wie gewohnt immer mal wieder die Seiten. Im Sturmzentrum versuchte sich Zoller.

In den ersten drei Testspielen gegen Wuppertal (2:0), Monheim (1:1) und Bocholt (3:1) hatten sich Hofmann und Ganvoula jeweils als Mittelstürmer versuchen dürfen.

Als Wechselspieler hatte Reis neben Torwart Michael Esser noch Kevin Stöger, Takuma Asano, Tim Oermann, Mohammed Tolba, Luis Hartwig, Moritz Römling, Tarsis Bonga, Philipp Hofmann und Silvere Ganvoula.

Bei Sittard spielt der türkische Fußball-Star Burak Yilmaz

Sittard war der erste Testspielgegner des VfL in der Vorbereitung, der ein ähnliches sportliches Format hat. Das Team belegte in der abgelaufenen Saison in der Ehrendivision Platz 15.

Der vielleicht international bekannteste Akteur der Niederländer aber ist Burak Yilmaz. Der türkische Nationalspieler wurde 2021 mit dem OSC Lille überraschend französischer Meister. Yilmaz absolvierte unter anderem 40 Spiele in der Champions League. Yilmaz kam aber gegen Bochum nicht zum Einsatz.

So mussten andere bei Sittard für Ausrufezeichen sorgen. Das erste setzte Tijjani Noslin. 23 Minuten waren gespielt, als er das Chancenplus seines Teams in eine 1:0-Führung verwandelte. Zunächst hielt Riemann gut, der Abpraller kam zu Noslin, der aus zwölf Metern einschieben konnte.

VfL Bochum: Riemann rettet mehrmals

Riemann musste und konnte danach weitere Möglichkeiten entschärfen. Er war der Bochumer, der am häufigsten im Mittelpunkt stand.

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Auffälligster Bochumer neben Riemann war im ersten Abschnitt Osei-Tutu. Immer wieder startete er Solo-Läufe von der Rechtsverteidigerposition. Er kam dabei aber selten weiter als bis knapp hinter die Mittellinie. Beim dritten, spätestens vierten Gegenspieler war Schluss.

Reis konnte auch wegen des Rückstandes mit der Vorstellung seines Teams und einzelner Spieler nicht zufrieden sein. Gerade bei Patrick Osterhage lief wenig zusammen. Er war im ersten Durchgang für die Standards zuständig. Sie kamen selten bis gar nicht gefährlich vor das Tor. Im Spielaufbau leistete er sich leichte Fehler. Er ist noch weit von einer Normalform entfernt. Vier Wochen vor dem Start in die Bundesliga ist das kein Wunder und - noch – kein Problem. Als einziger Akteur blieb er im zweiten Abschnitt für den VfL auf dem Feld, steigerte sich und war dann auch irgendwann im Wettkampfmodus angekommen.

Ansonsten wechselte Reis komplett durch, brachte zehn neue Spieler. Er stellte auf ein 4-4-2 um, mit Hofmann und Ganvoula als Doppelspitze.

Hofmann verpasst Siegtreffer für VfL Bochum

Sittard blieb die Mannschaft, die zunächst weiter den besseren Eindruck machte, die die besseren Chancen hatte. Daran änderte sich auch wenig, als bei Sittard nach einer Stunde Spielzeit zehn frische Feldspieler kamen.

Bochum benötigte eine gute Standardsituation, um wieder im Geschäft zu sein. Stöger brachte eine Ecke punktgenau auf den Kopf von Ganvoula, mit seinem fünften Tor im vierten Spiel stellte er auf 1:1 (78.). Hofmann, sein Sturmpartner für dieses Spiel, verpasste kurz vor dem Ende das 2:1. Nach guter Vorarbeit von Römling schoss er den Ball aus wenigen Metern Entfernung an die Querlatte.

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VfL Bochum: Riemann (46. Esser) – Osei-Tutu (46. Bonga), Masovic (46. Tolba), Lampropoulos (46. Oermann), Gamboa (46. Römling) – Losilla (46. Stöger) – Osterhage, Förster (46. Hartwig), Antwi-Adjei (46. Asano), Holtmann (46. Ganvoula), Zoller (46. Hofmann)

Tore: 1:0 Noslin (23.), 1:1 Ganvoula (78.)