Bochum. Simon Zoller ist ins Mannschaftstraining des VfL Bochum eingestiegen. Optimistisch geht er die Vorbereitung an und setzt auf den „Geist von Gais“.

In einem Hotel in Spiez am Thunersee in der Schweiz soll es gewesen sein, wo sich jener Mannschaftsgeist entwickelte, der die deutschen Spieler bei der Fußball-WM 1954 zu ihrem „Wunder von Bern“ beflügelte. Mit dem „Geist von Spiez“ ging es zum WM-Titel. Beim VfL Bochum hoffen sie wieder darauf, dass sich im Trainingslager in Südtirol dieser besondere Mannschaftsgeist einstellen möge, der dazu führt, dass der Verein die Liga hält. Angreifer Simon Zoller, seit Donnerstag wieder im Mannschaftstraining dabei, beschwört zumindest schon mal den „Geist von Gais“.

Vom 10. bis zum 17. Juli geht es für die Profis des VfL Bochum zum zweiten Mal ins Trainingslager in die Ferienregion Kronplatz, nach Gais in Südtirol. „Wir gehen“, sagt Zoller, „dahin zurück, wo wir vor der vergangenen Saison den Grundstein für die gute Saison und den Klassenerhalt gelegt haben. Das versuchen wir in diesem Jahr auch umzusetzen.“

Zoller ist zunächst einmal mächtig, mächtig froh, dass er wieder dabei, mittendrin ist. Mit einer Rolle vorwärts geht es für ihn an diesem Donnerstag auf den Platz. „Ich freue mich, dass es wieder los geht“, sagt er dann später, nach dem Training, als Erklärung für die eher ungewöhnliche Aktion zum Trainingsstart. „Ich konnte ja erst zwei Tage später einsteigen. Mir geht es gut.“

Erneut sind nur zwölf Feldspieler im Training

Das ist bei den Übungen mit Ball und im Wettkampfmodus deutlich zu sehen. Egal, gegen wen er bei einem kleinen Passspiel durch Stangen antritt – er gewinnt. „Es macht einfach Spaß, wieder dabei zu sein und mit den Jungs zu trainieren“, sagt er dazu.

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Am Mittwoch habe er schon gemerkt, dass die Stimmung etwas gefehlt habe. „Ich wollte ein bisschen Feuer reinbringen.“ Und, ach ja: Er freue sich, dass es wieder los gehe.

Zollers Freude wird auch nicht dadurch getrübt, dass auch an diesem Donnerstag der Trainingsplatz überschaubar gefüllt ist. Zwölf Feldspieler und zwei Torhüter hat Trainer Thomas Reis im Training. Neben den noch urlaubenden Nationalspielern und den noch fehlenden Zugängen, fehlt auch Manuel Riemann. Danilo Soares kann nur eingeschränkt trainieren.

Riemann und Soares fehlen gegen Wuppertal

Beide werden am Samstag beim Test gegen den Wuppertaler SV fehlen. Der VfL Bochum wird mit einer durch vier U19-Spieler – Adam Tolba, Mats Pannewig, Nico Böll, Lennardt Koerdt – verstärkten Formation beim Regionalligisten antreten.

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Zoller hat kein Problem damit, dass es derzeit noch etwas schwierig ist, sich konkret den VfL Bochum vorzustellen, wie und vor allem mit welchen Spielern er in der kommenden Saison spielen wird. Er wirkt ruhig und entspannt, als es um die Beantwortung der Frage nach den Personalplanungen geht.

Verwunderlich ist das nicht. Zum einen wird er Sonntag 31 Jahre alt, er kennt das Profigeschäft, die Aufs und Abs, das dazugehörige entsprechend lautere oder leisere mediale Rauschen, die verschiedenen Stimmungen in der Kabine oder bei den Fans auf den Rängen. Dazu kommt, dass der VfL Bochum in der vergangenen Saison bewiesen hat, was es heißt eine Chance zu nutzen, die man eigentlich gar nicht hat.

Zoller: „Der Kreuzbandriss ist abgehakt“

„Wir haben eine Super-Saison gespielt“, sagt Zoller. „Okay, ich habe etwas weniger dazu beigetragen, habe leider nur zehn Spiele machen können. Aber ich habe es genossen, am Ende noch dabei zu sein.“

Die Vorfreude sei, Zoller sagt das in der Tat oft: groß. „Das Trainerteam ist eingespielt. Wir kriegen noch gute Jungs dazu, haben schon gute Jungs dazu bekommen. Der feste Kern mit Manuel Riemann, Anthony Losilla, Danilo Soares, Christian Gamboa und ich ist da. Wir versuchen erneut, den Laden zusammen zu halten.“

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Nun stünde zunächst eine lange Vorbereitung mit vielen Trainingseinheiten an. Und mitten in dieser Vorbereitung geht es dann nach Südtirol, nach Gais.

Diesmal will er noch mehr dazu beitragen, dass der VfL Bochum sein Saisonziel, den Klassenerhalt erreicht. Der Kreuzbandriss, der ihn ab September des vergangenen Jahres aus dem Spiel nahm, ist abgehakt. „Ich muss ein bisschen was tun vor dem Training“, sagt Zoller. „Das ist aber normal. Ich bin auch schon ein bisschen älter.“

Der Körper müsse gepflegt werden. „Vielleicht ein bisschen mehr als früher. Das ist Knie ist gut, fühlt sich gut an, hat sich auch die sechs Spiele, die ich mitmachen konnte, okay angefühlt. Na klar merkt man, dass man Spielpraxis braucht. Aber die bekomme ich jetzt und dann freue ich mich loszulegen.“