Bochum. Nationalspieler des VfL Bochum werden später in die Vorbereitung einsteigen. Der Spielplan der Fifa stößt auch Sportchef Schindzielorz sauer auf.

Etliche Zweitligisten haben das Training bereits wieder aufgenommen. Beim Bundesligisten VfL Bochum geht es an diesem Wochenende mit Leistungstests wieder los. Doch einige Profis sind sogar in dieser Woche noch im Länderspiel-Einsatz. Eine Belastung, die den Klubs europaweit sauer aufstößt. Auch Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport des VfL, ärgert sich über die Terminierungen des Fußballweltverbandes Fifa.

Natürlich: Einerseits ist es gut, gerade für kleinere Klubs wie den VfL Bochum, wenn sich ihre Spieler international zeigen und messen können. Die Kehrseite des Erfolges ist eine immer größer werdende Belastung für die Nationalspieler: Pausen kennt der Spielplan praktisch nicht mehr, und zwar vor allem aus ökonomischen Gründen.

Negativer Höhepunkt ist die Saisonunterbrechung im November/Dezember, wenn im Wüstenstaat Katar die aus Menschenrechtsgründen und sportlichen Gründen heftig umstrittene Weltmeisterschaft über die Bühne geht.

Asano, Holtmann und Antwi-Adjei sind noch am Dienstag im Einsatz

Aber auch die Sommer-Vorbereitung ist durch die noch recht neu erfundene Nations-League und anderer fragwürdiger Wettbewerbe empfindlich gestört. Vom VfL Bochum war bis zum Sonntag Erhan Masovic noch für Serbien unterwegs. An diesem Dienstag erst bestreiten Gerrit Holtmann (Philippinen), Takuma Asano (Japan) und Christopher Antwi-Adjei (Ghana) ihr letztes Länderspiel vor der Sommerpause.

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„Die Situation ist aus sportlicher Sicht für uns wie für alle anderen betroffenen Klubs auch alles andere als optimal“, sagt Schindzielorz gegenüber dieser Redaktion. „Nationalspieler wie Takuma Asano sind sogar in dieser Woche noch im Einsatz. Aus Gründen der Regeneration und Belastungssteuerung ist es unabdingbar, dass diese Spieler danach erst einmal eine Pause bekommen, um Kraft zu sammeln und den Kopf frei zu kriegen. Für unsere Vorbereitung ist das nicht optimal, weil die Gruppe in Phasen der Vorbereitung nicht komplett sein kann.“ Dabei drückt sich der Sport-Chef des VfL noch diplomatisch aus – im Inneren dürfte er deutlich wütender sein als er es nach außen ausdrückt.

Nationalspieler stoßen zu unterschiedlichen Zeiten zum Team des VfL Bochum

Takuma Asano (l.) hatte noch gar keinen Urlaub. Am Dienstag spielt er mit Japan gegen Tunesien.
Takuma Asano (l.) hatte noch gar keinen Urlaub. Am Dienstag spielt er mit Japan gegen Tunesien. © AFP | NHAC NGUYEN

Offizieller Trainingsauftakt beim VfL ist am kommenden Montag, 20. Juni. Am Wochenende zuvor finden bereits Leistungstests in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum statt. Die Nationalspieler werden später zum Team stoßen, zu unterschiedlichen Zeiten.

Die deutschen U21-Nationalspieler Armel Bella Kotchap und Patrick Osterhage, die vergangene Woche Dienstag ihren letzten Länderspiel-Einsatz hatten beim 2:1-Sieg in Polen, sollen im Laufe der ersten Trainingswoche zum Team stoßen.

Holtmann, Asano und Antwi-Adjei haben am Dienstag noch Spiele mit ihren Nationalteams, sie sind zudem weit gereist nach Japan und in die Mongolei. Holtmanns Philippinen treffen dort am Dienstag (6.30 Uhr MESZ) in der Qualifikation für die Asienmeisterschaft auf Palästina.

Japan spielt im Stadion von Osaka im Finale des Kirin-Cups am Dienstag (11.55 Uhr MESZ) gegen Tunesien. Ghana spielt dort um Rang drei gegen Chile (8.15 Uhr).

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Mit Asano ist erst am Monatsende in Bochum zu rechnen

Asano, der die letzten beiden Partien der Japaner wegen Adduktorenproblemen aus Vorsichtsgründen verpasst hatte, dürfte frühestens Ende des Monats zum VfL zurückkehren. Denn rund zwei Wochen Regenerationszeit sollte jeder Spieler erhalten.

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Die serbische Nationalmannschaft mit Erhan Masovic bestritt am Sonntag ihr letztes Nations-League-Spiel vor der Sommerpause, es endete 2:2 in Slowenien. Masovic, der in der Vorwoche debütiert hatte, stand diesmal nicht im Kader. Der Innenverteidiger wird etwas eher beim VfL Bochum aufschlagen als Asano, Antwi-Adjei und Holtmann.